Samstag, 3. Mai 2025

Es muss noch was hinzugekommen sein.

L. Freud               zu Philosophierungen

Die Menschen haben Brücken gebaut, Autobahnen und Pyramiden, sie haben Rei-che geschaffen und zerstört und sind auf dem Mond gelandet. Aus bloßer Leiblich-keit, Gefühl und Säften heraus hätten sie das nicht gekonnt. Es muss schon noch was hinzugekommen sein. Geist, Bewusstsein, Gemüt vulgo Seele: Das sind apriori-sche Wegweiser in logische Sackgassen, dem kann man nur zustimmen. Doch das Entscheidende, das im Leib - und durch ihn hindurch, meinetwegen - seit hundert-tausenden von Jahren gewirkt haben muss, kann nicht nur zehrendes Begehren, sondern muss auch gestaltendes Wollen gewesen sein.

Vor dem Fühlen kann es nicht kommen, das materielle, leibliche Gefühl ist Anfang von allem, wer etwas anderes behauptet, kann es nicht ehrlich meinen. Es ist aber nicht das Einzige und nicht einmal das gattungsgeschichtlich Ausschlaggebende ge-blieben. Wer etwas anderes behauptet, setzt - vorübergehend - einen erfrischend verfremdenden Akzent. Wenn er sich damit bescheidet, wird er zum obskuranti-schen Mystifikator
Kommentar zu Ein Leibphilosoph. JE, 7. 5. 21     


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