
Eine Vorstellung, die von allen andern möglichen Vorstellungen unterschieden werden kann, ist ein Begriff.
Nein: Eine Vorstellung, die von allen gegebenen bestimmten Vorstellungen un-terschieden werden kann, ist ein Begriff.
Wodurch kann eine Vorstellung von der anderen unterschieden werden?
Durch ihre Bestimmung.
Zuerst: Die eine ist durch x bestimmt, die andere ist es nicht. Die eine ist bestimmt, die andere nicht. Die eine hat sich der Begrifflichkeit genähert, die andere nicht. Wird die andere durch a bestimmt, nähert sie sich einem andern Begriff und tritt in den 'Bereich der Begrifflichkeit'.
Wodurch geschieht Bestimmung?
Indem einem Phänomen ein Merk mal zugeschrieben wird. Eine Eigenheit, die man - sich - merken kann. Es ist also anschaulich. Es ist sinnlich gegeben, doch so, dass davon ein anderes Phänomen, dem es nicht sinnlich gegeben ist, unterscheidbar wird. Durch das Merkmal ist es zu diesem geworden, während ein Phänomen, dem es nicht zugeschrieben wird, lediglich ein anderes bleibt und nicht zu diesem Ande-ren wird. Dagegen wird das Phänomen, dem a als Merkmal zugeschrieben wird, in der Vorstellung zu A in gestationi.
Das Merkmal selbst ist eine Qualitas - sofern es für sich allein betrachtet wird. Und es bleibt es, sofern es an einem andern Phänomen gefunden wird. Wird es aber nicht an ihm gefunden, so ist es ihr Unterscheidungs merkmal und kennzeichnet die Relation der Phänomene: Dieses ist nicht jenes.
Ob es im übrigen ist, ist dadurch nicht entschieden. Es könnte lediglich vorgestellt worden sein.
Mit andern Worten: Ontologisch bringt die Unterscheidung von Vorstellung und Begriff gar nichts. Sie bezeichnet lediglich die Stellung des je Gedachten im Verlauf des Denkens.
Nota. Das obige Bild ist missverständlich. Es ist die natürliche Bestimmung der Kaulquappe, zu einer Erdkröte auszuwachsen. Vorstellungen haben keine natürlichen Bestimmungen. Sie müssten ihnen durch den Vorstellenden erst noch angetan werden. JE
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