zu Philosophierungen, oder Das VernunftsystemDer Begriff fasst mannigfaltige Erscheinungen unter einem oder mehreren Merk-malen zusammen: Es ist diese Gemeinsamkeit der Merkmale, die sie eo ipso von allen anderen Erscheinungen unterscheidet. Zu Grunde liegt aber das Unterschei-den der Merkmale. Es sind die Absichten der Menschen, an denen die Dinge Merkmale bekunden. Indem er anfangs bestimmt und das heißt unterschieden hat, kann der Begriff erst zusammenfassen.
Seine diskursive Verwendung geschieht darum typischerweise im Auflösen der Ge-meinsamkeit. Das ist Analyse. Und Analyse geschieht typischerweise als Kritik; als Überprüfung einer vorgefundenen Bestimmung.
Die vorzügliche Verwendung des Begriffs ist Kritik.
4. 9. 19
aus Das Bestimmen hat eine vordere und eine hintere Grenze.
... Zu welchen Operationen eine Vorstellung taugt, kann ich nur prüfen, wenn ich sie bestimme, nämlich zum Begriff
vereindeutige. Ich stelle mir die Figur eines Qua-drats vor. Um sie zu
begreifen, nämlich so, dass ich sie in meiner Vorstellung will-kürlich
wieder hervorrufen und sie womöglich einem Andern erklären kann,
müsste ich sagen: eine geschlossene Figur aus vier gleichlangen
Schenkeln. Dass sie [...] zwei Dimensionen [und] vier rechte
Winkel hat, muss ich nicht hinzufügen, es folgt aus der Prämisse. Mit
dem so gefassten Begriff kann ich gedanklich operieren, dafür ist er
hinreichend bestimmt.
Um praktisch zu konstruieren - ein Haus etwa -, muss ich im Fortbestimmen den Begriff überschreiten und eine wirkliche Figur zeichnen, indem ich nämlich eine bestimmte Länge angebe, 23 mm zum Beispiel. Das ist nun kein Begriff mehr, son-dern ein wirkliches Quadrat; ein Bild. Als
ein solches kann ich es mir aber nicht vor-stellen; 23 mm, 53 mm, 87
mm? Das geht nur noch ungefähr, und auch nicht abso-lut, indem ich die
Augen schließe, sondern nur relativ, indem ich auf ein vorhande-nes Ding
schaue und es zum Maßstab nehme. In der Wirklichkeit, als Bild, kann ich mir ein Quadrat nicht vorstellen, sondern muss es anschauen. ...
8. 7. 17
Doch nicht zu vergessen: So unerlässlich wie fürs Kritisieren ist der Begriff auch für das Urteil - das ja wohl erst nach der Kritik erfolgen kann.
19. 2. 22
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog
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