Gibt es Wissenschaft, oder gibt es nur Wissenschaften? Gibt es Wahrheit oder nur Wahrheiten? Ist Wissenschaft nicht das geregelte und systematischen Suchen nach Wahr-heit?
Oder Warheiten?
Jedenfalls gibt es mehr oder weniger genau umgrenzte Bereiche des Wissens, 'innerhalb derer wissenschaftliche Standards gelten'. Wenn also nicht Wissenschaft höchstselbst, so immerhin Wissenschaftlichkeit - das ist ja auch schon was.
Was ist Wissenschaftlichkeit? Ein Verfahren, das nichts anderes gelten lässt, als was auf überprüften Gründen beruht.
Wenn in jedem Einzelfall aller Gründe geprüft werden müsste, gäbe es... so viele Gewiss-heiten, wie Begründungsketten geflochten wären; aber Wissenschaft gäbe es keine, man müsste in jedem Einzelfall wieder ganz neu anfangen.
Aus historisch-faktischen Gründen 'gibt es' indessen Beringe
von als verwandt aufgefassten Gegenständen, deren Begründungsketten wie
Bündel zusammengefasst erscheinen und ihren Geltungsbereich wie eine Plattform tragen. Die Praxis dieser jeweiligen Wissenschaf-ten bestünde in einer ununterbrochenen Vermittlungsbewegung zwischen
dem Geltungs-rahmen der Begründungsreihen und dem Umfang der als
begründet anzuerkennenden Gegenstände. Es wird nach beiden Seiten immer
wieder zu Ausscheidungen kommen müssen, denn der Maßstab der je
einzelnen Prüfung kann immer wieder nur Erfahrung sein.
Das ist, da sie keine Unterbrechung duldet, eine Fleißarbeit. Wissenslogisch problematisch ist sie aber unahängig von solcher Mühsal. Denn eine Begründungsreihe muss ja doch irgendwo auf ihren Grund stoßen, wo sie Halt findet. Dieser rückwärts allerletzte wäre zugleich, vorwärts betrachtet, der allererste Grund, und so betrachtet müssten müssten sich die jeweiligen Begründungsstränge aller einzelnen Wissenschaftsplattformen zu einem einzigen verwirken und vereinigen: so dass es vorwärts betrachtet so aussehen müsste, als hätten sie sich aus einem gemeinsamen Ursprung spezifiziert.
Der wäre der gemeinsame Grund nicht nur aller Wissenschaft en, sondern des Wissens selbst. Gibt es einen solchen, so gibt es Wissen, und nur so auch Wissenschaft.
Und da muss man suchen. Die Suche nach dem Grund unseres Wissens ist historisch bekannt unter der Rubrum Vernunftkritik. Kant hat sie begründet, ist aber auf halbem Weg stehengeblieben. Wirkliches Wissen käme zustande nur durch Erfahrung. Die wiederum wäre aber nur möglich durch ein, wie er es nennt, apriorisches Wissen - ein kategorisches Vermögen, die Daten, die uns unsere Sinnesorgane liefern, zusammenzuschauen und zu ordnen nach unseren Zwecksetzungen. Es könne selber nicht aus der Erfahrung stammen, weil es ihr vorausgesetzt ist.
An der Stelle hat er Halt gemacht. Danach käme nur Glaube.
Oder rationelle Spekulation! Kants Halbheit auf ihren Grund zurückzuführen, hat sich Fichte vorgenommen, der seine Lösung des Problems darum Wissenschafts-Lehre genannt hat. Seine Ausführung mag im Einzelnen mangelhaft sein, und vor allem ist er kurz vor Ende der Lösung sich selber von der Fahne gegangen.
Die
ausstehenden Mängel sind nicht unüberwindlich, und wer ernstlich
Wissenschaft von Spökenkiekerei unterscheiden will, muss wohl doch bis an die Stelle vorrücken, die vor ihm schon erreicht war.
29. 11. 2023
aus:Grund und Gegenstand der Erziehung Einleitunge zur Kritik der pädagogischen Vernunft; in Leviathan, Heft 4/2001, S. 411-426
Abstract:
Civil society essentially is public space. But public opinion, by its nature, is divided. Science is able to reduce that domain of dissent; it is public knowledge. Its apogee in modern times was the political event par excellence. Its coercive power resides in its systematic proceeding from assuring its logical foundation, to the conceptual seizure of its object. The rearing of the forth-coming generation is a task of most public concern. Though, pedagogy will never be founded in scientific theory, as at its ground there is no fact, but a problem, which cannot be pro-ved, but just posed and postulated. And its object will never be seized, as it is Life itself, which cannot be analyzed, but just told in stories and shown in pictures. The ways of pedagogy are not logical, but esthetical. By virtue of its practices and by its place in society, it is Art and not Science.
Wie das individuelle, so beruht das öffentliche Bewußtsein auf einigen Urbildern, Grund-annahmen über das Sosein der Welt, die dem Leben einen Sinn geben. Sie sind, wie alles sonst, historischen Veränderungen ausgesetzt. Aber so, wie sie einmal sind, geben sie den gemeinsamen Boden ab, auf dem man sich verständigt, aber über den man sich nicht ver-ständigt. Denn nur, solange sie selbstverständlich bleiben, können sie die Unwägbarkeiten des täglichen Lebens tragen. Wissenschaft beginnt dann, wenn ein Bereich der vergesell-schafteten menschlichen Tätigkeit aus seiner alltäglichen Selbstverständlichkeit herausge-rissen und auf ihn reflektiert wird – weil er problematisch geworden ist.
Die fortschreitende „Verwissenschaftlichung“ des Lebens ist die Kehrseite seiner Verrecht-lichung. Jeder für sich darf sein Wissen dort herholen, wo er mag, wenn’s ihm nur reicht. Wissenschaft ist Sache eines öffentlichen Berufsstands von Spezialisten, die den Kampf der Meinungen stellvertretend für alle anderen zu einem (je einstweiligen) Schluss bringen. Und dabei ihre eigenen außerordentlichen Sprachspiele spielen.
Absehen von, absehen auf…
Spezialisierung allein begründet noch keine Wissenschaft. Denn damit die Ergebnisse der Reflexion zwingend werden, muss das Sichten der widerstreitenden Meinungen gründlich sein und systematisch. Es darf nichts auslassen und muss sich bei jedem Schritt seiner guten Gründe versichern. Darum lässt sich Wissenschaft nicht privat betreiben – weil sie des arg-wöhnischen Blicks der andern bedarf.
Reflexion ‚auf’ bedeutet immer: Abstraktion ‚von’ all dem andern. Und man reflektiert stets in einer Absicht auf..., sobald nämlich ein Problem auftaucht. Die Reflexion ‚sieht ab’ – auf das eine und von allem andern. Sie wählt einen Ausgangs- und einen Fluchtpunkt; und eben damit tritt sie aus dem ‚Fluss’ des Lebens heraus. Sobald sie auf etwas abzielt, muss sie sich einen Grund sichern, von dem sie ausgehen kann. Und muss sich ihren Gegenstand vor Augen halten, ihn aus dem Wust der Erscheinungen isolieren, fixieren im Strom des Ge-schehens, um ihn nicht wieder zu verlieren: muss ihn auf den Begriff bringen. Die Geschich-te der Wissenschaft ist in der Wirklichkeit natürlich ein ständiges ‚Schweben’ der Reflexion zwischen der Sicherung des ‚Grundes’ hie und der Begreifung des ‚Gegenstands’ da. Wobei es sich idealiter um einen Kreislauf handelt: Zu einem Problem, das sich stellt, werden die Gründe aufgesucht, um hernach zu prüfen, wie weit die Gründe tragen und was schon nicht mehr dazugehört. Wissenschaft bewährt sich, indem es ihr gelingt, diesen Kreis im-mer wieder neu zu schließen.
Konstituierung in der Schwebe
Wissenschaft beginnt als Aporetik. Zuerst werden die einzelnen Aufgaben des täglichen Lebens bewältigt – in schöner Selbstverständlichkeit und von allen. Dann aber treten Auf-gaben auf, die verlangen größere Kenntnisse, höhere Fertigkeiten als die alltäglichen von dir und mir. Wer die Überschwemmungen der Flussniederungen aus dem Stand der Gestirne errechnen will, muss den Himmel studieren. Medizin und Astronomie sind aus dem alltäg-lichen Leben hervorgegangen. Die Theologie aus der Erfordernis, in das überhand nehmen-de Gewimmel am nahöstlichen Götterhimmel eine Ordnung zu bringen. Die Philosophie allein entstand anders. Sie ist der Urtyp der Wissenschaft, Reflexion schlechthin. Dass sie heute von den andern Wissenschaften nur noch belächelt wird, hat seine eigne, wundervolle Ironie.
Am Uhrwerk wird übrigens die Dialektik des ‚Schwebens’ besonders sinnfällig. Seine Ent-wicklung beruht nämlich nicht auf einer immanenten handwerklichen Dynamik stetiger Ver-vollkommnung. Es mußten zuerst präzise und verbindliche Zeitmessungen erforderlich werden, damit sich die Auffassung breitmachen konnte, daß Uhren auch... richtig gehen müssen! Nämlich exakt und an jedem Ort gleich. Es mußte eine bürgerliche Welt des Ver-kehrs, eine Welt von Genauigkeit, Regelbarkeit und Berechnung entstanden sein. Es mußte sich die ‚Bewußtseinsstellung’ (Gf. Yorck) verschoben haben.
Fallierende Wissenschaft
Ein Wissensfach kann, so real die von ihm verhandelten Probleme immer sein mögen, auf seinem Weg von der Aporetik zur konstituierten Wissenschaft auch scheitern – wenn sich nämlich erweist, daß ihm der ‚Grund’ fehlt, auf dem es bauen könnte. Die Rede ist von der Politischen Ökonomie. Begonnen hatte sie, ähnlich wie die Physik, als aporetisches Anhäng-sel der Metaphysik, etwa in Aristoteles’ Spekulationen über die mysteriöse Natur des Gol-des; oder als Spezialfall der Moraltheologie, wie in den mittelalterlichen Argumentationen um den ‚gerechten Preis’, iustum pretium (der übrigens in aller Regel als Wert der Arbeit = Mühsal bestimmt wurde). Anlaß, einen Begriff vom ‚Wirtschaften überhaupt’ zu bilden, gab es weder praktisch noch theoretisch.
Das änderte sich erst, als ein Ökomom herangewachsen war, der seinen eigenen Haushalt als ein Geschäft von allgemeinem, öffentlichen Interesse anschauen konnte – der absolute Fürst, der ‚seinen’ Staat als Betriebswirt betrachtet. Der Ausdruck ‚politische’ Ökonomie hatte keinen anderen Sinn, als er das erstemal verwendet wurde: die polis als oikos Ludwigs XIII., und das Buch, das diesen Namen trägt[5], enthält tatsächlich kaum etwas anderes als praktische Ratschläge für den Fürsten, wie er seinen Staat lukrativ bewirtschaften könne. Also von der Aporetik zur Wissenschaft konstituierte sich das ökonomische Wissen durch die Setzung eines interessierten Subjekts, das all die einzeln auftretenden Probleme dadurch zu einer ‚Einheit’ faßte, daß es sie zu den seinen machte. Den Schritt zur Definition des ‚Gegenstandes’ taten dann die Physiokraten: Politische Ökonomie untersuchte den ‚Kreis-lauf’ der Werte, und dessen ‚Grund’ war ausdrücklich mitgedacht – ‚die Natur’, wie der Na-me der Schule ja anzeigt.
Diese
Wissenschaft schien in ihrem Aufbau abgeschlossen, als der ‘Gegenstand’
als System der Warenzirkulation, und dessen ‚Grund’ als das Wertgesetz
identifiziert waren. Aber ach! Wie heikel es ist, die unausgesprochenen
Prämissen eines ‚Sprachspiels’ beim Namen zu nennen, erwies sich, als
Karl Marx daran ging, das „klassische System“ von Smith und Ri-cardo
abzuschließen, indem er es darstellte. [6]
Die Darstellung geriet ihm zur
Kritik – denn das ‚Wertgesetz’ war eine optische Täuschung, die der
Darstellung nicht standhielt. Daß regelmäßig nur gleiche Wertgrößen sich
gegen ein-ander austauschen, setzt nämlich voraus, daß Arbeit regelmäßig
nur noch als Lohnarbeit stattfindet. Diese beruht jedoch auf einem ungleichen Tausch. Die Geltung des Wertgeset-zes beruht also darauf, daß es in seinem „Grunde“ nicht gilt. Der
Versuch, diese Wissen-schaft abzuschließen, machte sie einstürzen. Die
streng durchgeführte Dialektik erwies sich, wie Kant sagt, als
Kathartikon des Verstandes und zerstreute den falschen Schein. Nicht
alles, was in der Welt vorkommt, taugt eben dazu, eine Wissenschaft zu
begründen. Als theoretischer Gegenstand kommt manches nur historisch und
kritisch in Betracht – und bleibt ansonsten eine Sache des
Meinungskampfs.
Folglich
ist ‚Politische Ökonomie’ oder ‚Volkswirtschaftslehre’ wieder das, als
was sie ange-fangen hat: Wirtschaftspolitologie, die nichts mehr zu
erklären, die nur noch zu funktionie-ren braucht. Andernfalls nimmt man
eine andere. Zu welchem Zweck? Das ist eben das Problem! Aber kein
theoretisches, sondern ein praktisches.
Anschauung, Rechtfertigung, Kritik
Das theoretische Wissen beruht ursprünglich, wie der Name theoria = contemplatio sagt,
auf der Anschauung dessen, was sich dem sinnlichen oder geistigen Auge
darbietet. Den griechischen Philosophen galt es daher als das
eigentliche, das auf mögliche Handlungs-zwecke bezogene Wissen dagegen
als das mindere. Denn Wissen galt den aristokratischen Griechen
überhaupt als Zweck, nicht als Mittel. [7] Sie meinten, etwas ‚verstanden’
zu ha-ben, sobald sie es als Bild darstellen konnten. Idea ist
für Plato der Inbegriff des Wahren, Schönen, Gu-ten. Werte zeigen sich
der Anschauung. Das war offenbar eine ästhetische Auffassung von der
Welt.
Seit
Kants kopernikanischer Wende der Philosophie gilt umgekehrt das Wissen,
das von den Werten handelt, als das praktische. Weil nämlich die Werte
nun durch Freiheit möglich sind
und gewählt werden wollen. Das theoretische Wissen erkennt das, was
ist, aber es kann immer nur dienen. Das praktische Wissen ist sein
Urheber – und sein Zweck. Alle Arten des Wissens beruhen auf
Wert-Setzungen, ob sie nun bei klarem Bewusstsein gefällt wurden oder
‚nur so’. Und sie zielen auf sie ab. Geist = Absicht, sagt
Friedrich Schlegel. Worauf aber abgesehen wurde, lässt sich erst im
nachhinein aus den Resultaten erschließen. Die ‚Be-gründung’ einer
Wissenschaft ist also die – nachträgliche – Rechtfertigung, warum
gerade auf diesen ‚Gegenstand’ abgesehen wurde; und darum ist die
‚Konstituierung des Gegen-standes’ einer Wissenschaft zwar historisch
eine andere Sache als die Sicherung ihres ‚Grun-des’, aber logisch sind
sie nur die beiden Seiten derselben Medaille.
Nur
einer Wissenschaft gelingt ihre Rechtfertigung ex ante, durch Evidenz.
Das ist die Ma-thematik, die darum den anschaulichen Griechen als der
Archetyp des Wissens galt – im Unterschied zu bloßem Meinen.
Doch auch Plato hat seine fünf vollkommenen Körper (Timaios 55e-56c)
nicht rezeptiv aus dem Raum ‚heraus’, sondern poietisch in den Raum
‚hinein’ gesehen. Seine ‚An’schauung war eine Hinschauung. Hier, wenn
irgendwo, gilt der Satz: Verum et factum convertuntur. [8]
Die Gegenstände der Mathematik sind konstruiert, und darum ist ihre theoría selber prak-tisch. Denn zwar sind ihre Vollkommenheiten nicht ethisch, sondern ästhetisch. Doch auch sie müssen gewählt werden.
Den
übrigen Wissenschaften aber gelingt ihre Rechtfertigung nur ex post,
jedenfalls soweit sie theoretisch sind – nämlich im Rückgriff auf
Gründe, die durch andere Wissenschaften schon gesichert waren; wenn
etwa die theoretische Physik die Mathematik in Anspruch nimmt oder die
Biologie die organische Chemie. Keine theoretische Wissenschaft kann
ganz allein für sich bestehen, sie müssen alle einander wechselseitig
rechtfertigen – und müssen einander mit ihren Fortschritten
verifizieren oder falsifizieren. Veri- und Falsifi-zierbarkeit macht
ihren Charakter als theoretische Wissenschaften geradezu aus. Und daß
man nie ganz sicher ist, verschlägt ihm nichts – erst wenn wir glauben,
statt zu wissen, „schwebt“ nichts mehr. Will sagen, es gibt keine
Wissenschaft ohne deren Kritik.
Praktisches Wissen
„Praktische“
Wissenschaft dagegen handelt gar nicht von dem, was wirklich ist,
sondern behauptet lediglich, was gelten soll – nämlich für einen, der
handeln will. Ihre Sätze sind weder aus intuitiver Evidenz, noch aus
einem theoretischen Wissen hergeleitet, sondern werden schlechtweg
verkündet. Das heißt aber nicht, dass sie darum der Kritik entzogen
wären. Denn wenn man ihre werthaften Grundannahmen auch nicht veri- oder
falsifizie-ren kann, so kann man sie unter Umständen ad absurdum
führen. Das heißt, man kann ein praktisches Postulat theoretisch
glaubwürdig machen, indem man die entgegengesetzte An-nahme mit Gründen
zu Fall bringt. (Welcher aber der je bestimmte Gegen-Satz ist, ist
sei-nerseits strittig.)
Der
Satz ‚der Mensch ist frei’ – ein Dauerbrenner der abendländischen
Geistesgeschichte, mit dem eine anständige Pädagogik steht und fällt –
ist theoretisch schlechterdings nicht beweisbar und also nicht
diskutabel. Er läßt sich nur in der Form ‚der Mensch soll frei werden’
oder ‚du sollst handeln, als ob du frei wärst’ moralisch postulieren.
Dennoch ist er mehr als bloße Meinung. Denn sein Gegen-Satz ‚Der Mensch
ist unfrei’ läßt sich ohne in-neren Widerspruch nicht formulieren. Wer
ihn ausspricht, hat ein Urteil gefällt. Er hat nicht nur vorausgesetzt,
daß ‚es’ Gründe ‚gibt’ für sein Urteil (unabhängig von seiner
Subjektität), sondern er hat sich selbst auch das Vermögen
zugeschrieben, über deren Gültigkeit zu ent-scheiden. Das Vermögen, aus
eigenem Rechtsgrund zu urteilen, ist, als liberum arbitrium, das
Vermögen der Freiheit. Die kategoriale (Urteils-) Form des Satzes ‚der
Mensch ist un-frei’ hebt den materialen Gehalt des Satzes wieder auf.
Aber
das ist nur ein Beweis ad hominem. Er gilt immer nur für den, der ihn
gerade aus-spricht. Es gibt keinen logischen Grund, der ausschlösse, daß
nicht eines Tages ein Redner auftritt, auf den die Bestimmung ‚Mensch’
nicht zuträfe. Aber der könnte den Satz ‚der Mensch ist unfrei’
aussprechen, ohne absurd zu werden. Ein solches ‚apagogisches’
Verfah-ren, das einen Satz nicht aus eigenem Rechtsgrund herleitet,
sondern durch die Widerlegung seines Gegenteils lediglich plausibel
macht, ist nicht wirklich ein Beweis. Denn es gibt kei-nen Weg, zu
sichern, daß alle möglichen Gegen-Sätze erschöpft wurden. Es
handelt sich lediglich um einen pragmatischen Erweis, der nicht
theoretisch ‚wahr’, sondern bloß in einem je besondern Handlungsrahmen
‚richtig’ ist.
Der
Handlungs-Zweck, die „Absicht“, die der ganzen Sache ihren Sinn gibt,
ist eben immer vorausgesetzt. Läßt er sich nicht theoretisch herleiten,
muß er postuliert und aus seinen Werken gerechtfertigt werden. Woran
aber können sich die Werke selber rechtfertigen? An neuen Postulaten?
Stehen wir vor einem Regressus in infinitum? Und wenn auch noch das
praktische Wissen der Urheber des theoretischen ist – wäre unser Wissen
dann überhaupt ohne Grund?
Die
Frage, ob wohl unser Wissen einen Grund hat, läßt sich theoretisch,
also im Rückgriff auf einen höheren (oder ‚tieferen’) Urteilsgrund
nicht entscheiden – sonst wäre der jeweils aufgefundene Grund
seinerseits begründet, und wir müßten weiter suchen; siehe oben.
Theoretisch stehen wir vor einem gordischen Knoten, der nicht gelöst,
sondern nur zer-schlagen werden kann: Unser Wissen muß einen Grund
haben – weil anders all unsere Sät-ze ohne Sinn wären. Hier wie oben
wäre die entgegengesetzte Annahme absurd: Keiner von uns könnte sie
sinnvoll aussprechen, er müßte lallen oder den Mund halten. Wenn es im
Leben einen Sinn geben soll, dann muß
das Wissen einen Grund haben. Wer meint, das Leben bräuchte keinen
Sinn, der kann nicht widerlegt werden. Er müßte sich allerdings aus der
Erörterung sinnvoller Fragen heraushalten. Denn wer das Nichts
behauptet, behauptet nichts, sagt Heidegger.
Die
Frage, ob es Wahrheit überhaupt gibt, ist Unfug. Die Antwort darauf
wäre, wie immer sie ausfiele, wahr oder unwahr. So kann man nur fragen,
weil man sich von der Wahrheit längst eine Idee gemacht – und also die Antwort „in Wahrheit“ schon vorausgesetzt hat.
Da ‚es’ Wahrheit also ‚geben’ soll,
‚muß’ sie einen Grund haben. Und der muß sich in unse-rem Wissen auch
auffinden lassen. Nicht so zwar, als ob er darin als eines seiner Stücke
sel-ber vorkäme; sondern als das, was übrigbleibt, wenn von allen
tatsächlichen Wissensgehal-ten abgesehen wird: die allgemeine Form des
Wissens überhaupt. Formen sind in Zeitlosig-keit geronnene Handlungen, in
der Geometrie wie in der Logik. Der Grund des Wissens muß ein
ursprünglicher Akt sein, actus purus. Er kann nichts anderes sein
als jene ‚Tathand-lung’, durch die das wirkliche Erleben sich ‚anschaut’
als eine Anteilnahme des Einen am Andern – wie an einer Aufgabe. Die
Ur-Teilung von Ich und Welt „gibt es“ nur als Pro-blem. Es stellt sich
dem, der es sich stellt. Es einem andern andemonstrieren kann er nicht.
Aber er kann davon erzählen, als ob es ihm widerfahren wäre, wie einen
Mythos: So muß es gewesen sein! Wissen, das darauf „gründet“, bleibt
problematisch. Daß es einen Sinn gibt in der Welt, ist eine Behauptung,
die sich immer erst noch erweisen muß. ...
[2] Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, § 129, in: Werke Bd. I, Frankfurt 1984
[3] aaO, S. 80
[4] ders., „Vorlesungen von 1826“, in: F. Schleiermacher, Texte zur Pädagogik,
Bd. II, Frankfurt 2000; S. 142 ff.
[5] Antoine de Montchrétien, Traité d’économie politique, 1615
[6] Der
Umschlag von Darstellung in Kritik ist nachzulesen in: Grundrisse der
Kritik der politischen Ökonomie, MEW 42, Berlin 1983; namentlich S.
381-423; also in dem (fälschlich so genannten) „Formen“-Kapitel, das in
Wahrheit das Kapitel von der „sogenannten ursprünglichen Akkumulation“
ist.
[7] épistémé statt doxa: „Messen, zählen, wägen“ – so Plato in Politeia, 525ff, 602d; Protagoras, 356e/357a.
[8] G. B. Vico in Liber metaphysicus (1710); dt. München 1979
aus Wissenschaft ist öffentliches Wissen, punctum.
Das gilt auch, allen Vorurteilen zum Trotz, von der Philosophie des “finsteren” Mittelalters. Zwar galt sie damals als “Magd der Theologie” (ancilla theologiae), aber es kommt schon darauf an, wie Kant später bemerkte, ob die Magd der gnädigen Frau die Schleppe hinterher trägt oder ihr mit dem Licht voran den Weg weist! Und der wesentlich Beitrag der Schola-stiker zum Aufkommen der modernen Wissenschaften war, dass sie ihnen ihr Medium ge-schaffen haben: die “Gelehrtenrepublik” (res publica eruditorum) an den Universitäten von Palermo bis Uppsala, von Dublin bis Wilna, wo nur eine Sprache, Latein, gesprochen wur-de, und keiner etwas von sich geben konnte, ohne dass es nicht gleich auf dem (damals) schnellsten Wege von allen andern einer kritischen Sichtung unterzogen wurde. Und die waren in ihrer Kritik nicht zimperlich! Erst so ist das Wissen zu einer gesellschaftlichen Instanz geworden. Erst durch diesen Vorlauf konnten die Akademien und wissenschaft-lichen Societäten entstehen, in denen Newton und Leibniz das, was wir heute als “Wissen-schaft” kennen, gründen konnten.
Dabei war das Bewusstsein, dass wahres Wissen immer von der Möglichkeit der Letztbe-gründung abhängt, Newton ebenso gegenwärtig wie Leibniz. Philosophiae naturalis princi-pia mathematica heißt sein Hauptwerk, und Leibniz ist bis heute selbst in der Umgangsspra-che als der Denker der “prästabilierten Harmonie” präsent.
Aber das war eben jene Metaphysik, der die Drei Kritiken von Immanuel Kant für immer den Garaus gemacht haben. Verzichtet also die Wissenschaft seither auf einen letzten Grund ihres Wissens? Auf die Frage nach Wahrheit? Na ja. Wir können sehr wohl erken-nen, was unter gegebenen Prämissen wahr ist. Freilich: Wahr ist es nur so fern, wie ich die Prämissen ausdrücklich mit denke. Und wer verbürgt nun die Richtigkeit dieser Prämissen? Kein Gott, kein Kaiser noch Tribun. Es ist die Republik der Wissenschaftler, die das tut, Tag für Tag aufs Neue, und ihr gehört jeder an, der am Werk der unablässigen Überprüfung mit arbeitet (auf das Risiko hin, dass ihm alle andern in die Waden beißen: Das gehört da-zu.)
Der Wahrheitsbegriff der modernsten Wissenschaften beruht auf einem Modus, den der Wiener Volksmund umschreibt als “einstweilen definitiv”. Die ‘letzten Gründe’, von denen sie ausgeht, sind dasjenige, was seit nunmehr vierzig Jahren als ihre Paradigmen bekannt ist, und wie sehr es in der Wissenschaft heute wie eh um Wahrheit zu tun ist, erkennt man an den so genannten “Paradigmenwechseln”, die das Unterste zu oberst kehren und der Nach-welt jeweils wie eine ‘wissenschaftliche Revolution’ erscheinen.
Glauben kann man das, was wahr ist, und was unwahr ist. Wissen kann man nur, was wahr ist. Alles andre müsste man glauben.
Wissen ist das, was der öffentlichen Prüfung durch die Gemeinschaft aller Denkenden Stand gehalten hat. Das ist “Maß und Substanz” der Wissenschaft. Es ist ein pragmatischer Begriff. Er muss sich jedesmal bewähren. So wie sich in der Öffentlichkeit ein Jeder jedes-mal bewähren muss.
Exkurs
Im Schulunterricht wird es oft so dargestellt, als habe Galileo durch die Einführung des Experiments die Naturkunde zu einer Erfahrungswissenschaft umgestaltet. Das muss man mit den Worten Albert Einsteins relativieren: dass die Erfahrung eine Theorie bestätigen oder widerlegen könne; doch führt keine Weg aus der Erfahrung zur Theorie. Anders gesagt: Das Experiment dient dazu, eine Theorie zu überprüfen, aber ersonnen muss man sie vorher haben. Steven Weinberg [Physik-Nobelpreis 1979] nennt es ein Vorurteil, dass es in der Wissenschaft darauf ankomme, keine Vorurteile zu haben. Es kommt darauf an, die richtigen Vorurteile zu haben.
Und hier kommt Galileo wieder ins Spiel! Er hat nämlich (auf die Philosophie Platos zu-rückgreifend) in die Physik das Vorurteil eingeführt, “das Buch der Natur ist in mathemati-scher Sprache geschrieben”. Indem die Mathematik eine jedermann zugängliche, für jeder-mann zwingend beweisbare Methode der gedanklichen Konstruktion ist, hat er so die Na-turwissenschaft zu einer allgemein zugänglichen Öffentlichkeit gemacht. Und hier kommt nun auch das Experiment zu seinem Recht, denn es hat dieselbe Funktion: Indem die Versuchsanordnungen von jedermann allerorten jederzeit nachgestellt werden können, macht er nicht mehr nur die Erarbeitung, sondern auch die Überprüfung der Theorie zu einer öffentlichen Angelegenheit.
Der Empirismus im engeren Sinn ist eine durch Francis Bacon begründete Unterströmung in der (insgesamt von Isaac Newton’s mathematischem Rationalismus beherrschten) engli-schen Naturwissenschaft des 17. und 18. Jahrhundert. Ihm diente das Experiment haupt-sächlich dazu, Alchemie und ärztliche Kunst aus dem Dunst des Okkulten zu holen und öffentlicher Erörterung allererst zugänglich zu machen.
Merke: Der Naturwissenschaftler beobachtet keines Wegs “die Natur” so lange, bis sie ihm von allein ein Lied singt. Vielmehr reißt er vorsätzlich ein winziges Stückchen aus ihr her-aus, zwingt es in die Folterkammer seines Labors und quält es kunstvoll so lange, bis es auf seine gezielten Fragen mit Ja oder Nein antwortet.
Also Wissenschaft habe im Vergleich zu andern Arten des Wissens eine quasi ontologisch höhere Qualität. Aber Wissen ist doch gar kein Sein, sondern ein Verhältnis zwischen (zwei oder mehreren) Seienden! Was könnte das aber heißen: ein „wahreres Verhältnis“?! Unter-scheiden lässt sich nur ein Privatverhältnis von einem allgemeinen Verhältnis und ein not-wendiges Verhältnis von einem zufälligen Verhältnis. Und so ist das Spezifikum der Wissen-schaft auch schon erschöpfend umschrieben: Es ist Wissen, das allgemein und notwendig* ist, im Unterschied zu Wissen, das privat und zufällig ist – wenn auch „das Gewusste“ in beiden Modis zufällig ganz und gar dasselbe wäre.
Allgemein und notwendig: ist das eine additive Definition? Oder eine explikative (analyti-sche: ‚zwei Seiten einer Medaille’)?!
Eben so: Nur ein Wissen, das sich als notwendig erweist, taugt dazu, allgemein zu werden. Dieser Prozess: ‚sich als notwendig erweisen’, heißt Reflexion/Kritik. Es ist die Verallgemei-nerung dieses Prozesses, durch den Notwendigkeit sich erweist. Summa summarum: Wis-senschaft ist öffentliches Wissen; im Unterschied zu privatem. Die Form ist in diesem Fall die Sache selbst. Oder: der historische Unterschied ist zugleich der logische.
Wissenschaftlichkeit, Begründung, Mitteilbarkeit, Diskursivität...
Sebastian Bremer, pixelio.de'Wissenschaft' unterscheidet sich von andern Weisen des Meinens darin, daß sie ein auf seine Gründe hin überprüftes Wissen ist... Die Überprüfbarkeit ("Falsifizierbarkeit", nach Popper) ist ihr kardinaler pragmatischer Unterschied zu anderem Meinen: Sie ist Bedingung der Mitteilbarkeit. Nur wenn mein Wissen auf 'Gründen' beruht, kann ich es einem andern ver"mitteln": ihm die Gültigkeit meines Wissens "andemonstrieren"! Ich muß in der Be-gründungskette meines Wissens einen 'Punkt' ausmachen, der dem andern bereits 'als gewiß bekannt' ist (Wittgenstein). Daran kann ich anknüpfen und aus ihm Schritt vor Schritt mein Wissen "her leiten". Daher sind die Sätze 'Wissenschaft ist begründetes Wissen' und 'Wis-senschaft ist diskursives Denken' [nicht umkehrbar] gleichbedeutend. D.h. wirkliche Wissen-schaft ist schlechterdings nie "voraussetzungslos", sondern argumentiert immer ex conces-sis; denn "irgendwo muß man ja anfangen". [nach Kant: wirkliches Wissen ist immer dog-matisch; aber noch lange nicht dogmatistisch]
aus e. Sudelbuch; 7. 6. 92
Wissenschaft und gesunder Menschenverstand.
Rembrandt oder Schüler, Ein Gelehrter in luftiger StubeNicht das wissenschaftlich Denken unterscheidet sich vom gesunden Menschenverstand. Die Aufmerksamkeit des Wissenschaftlers unterscheidet sich vom Alltagsbewusstsein. Während der Alltagsmensch nach Gründen nur fragt, wenn etwas anders ist als normal, will der Wissenschaftler gerade die Normalität erklären; und einige bohren tiefer als die andern.
Während im 17. Jahrhundert die Annahme von ehern waltenden Naturgesetzen das auszeichnende Merkmal einer Handvoll Wissenschaftler war, ist sie heute ein "allgemeines Volksvorurteil", wie Marx sagen würde. Wer heute nicht das Prinzip von Ursache und Wirkung allezeit gewärtig hat, steht am Rande der bürgerlichen Gesellschaft. In der Wissenschaft dagegen gilt es nicht mehr dogmatisch, sondern nur noch regulativ.
So wie Kunst das ist, was Künstler tun, ist Wissenschaft das, was Wissenschaftler treiben. Der Phänotyp des Wissenschaftlers und der Phänotyp des Künstlers liegen an den beiden entgegegesetzen Polen der Normalität; dort aber in aller Öffentlichkeit.
Konsens und öffentliches Wissen.
nationalgeographicWissenschaft ist öffentliches Wissen, habe ich gesagt. Wissenschaftlich ist ein auf seine Gründe geprüftes Wissen. Das Medium der Prüfung ist Kritik. Öffentlichkeit ist eo ipso Kritik; eine ununterbrochene, immer wieder neu beginnende Überprüfung von Gründen.
Das ist keine Konsensfindung, sondern geradezu das Gegenteil. Der Konsens ist eine zufällige Anhäufung. Zufällig ist die Anzahl der Übereinstimmenden, zufällig ihre Zusammensetzung, zufällig sind die Meinungen, die sie mitbringen, zufällig sind die Meinungen, auf die sie sich verständigen. Da Verständigung gesucht wurde, blieb Kritisches unbenannt. Was richtig und was falsch ist, ist eine Sache bloßer Meinung, eine prüfende Instanz gibt es nicht. Konsens ist angehäufte Privatmeinung. Sie können sich über lauter Falsches einig sein. Wenn sich eine Prüfung an der Realität ergibt, stieben sie auseinander.
Wissenschaftliche Öffentlichkeit verfährt nach dem Prinzip der biologischen Auslese. Erhalten bleibt nur, was sich bewährt, was sich nicht bewährt, wird ausgemustert. Allerdings nur, was sich nicht bewährt: was der Kritik nicht standhält. Nicht das, was nur momentan nicht verwendbar ist: In der Natur wird auch das ausgeschieden, obwohl es unter neuen Bedingungen – veränderten Auslesekriterien – vielleicht noch brauchbar werden konnte. In der Schriftkultur der Wissenschaft fällt das schlimmstenfalls in Vergessenheit; kann und wird wiedergefunden werden, weil die Wissenschaftler konkurrieren und auch das Fernstliegende für die Karriere verwertet wird. Und selbst was einmal als endgültig widerlegt erschien, kann wieder zum Vorschein kommen - gerade weil seine Überwindung einmal als ein großer Sieg der Wissenschaft ins Kollektivgedächtnis eingegangen ist. Zum Beispiel die Wiederauferstehung von Lamarck im Zeichen der Epigenetik.
Konsensbildung ist eine zufällige Kumulation auf Widerruf, Öffentlichkeit ist systematische Reduktion und Revision auf Dauer.
Wissenschaft ist öffentliches Wissen, III.
jpricemcnamaraNietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, N° 215
Der Schein von einem Knoten.
photocase
203. Im Augenblicke vor der Lösung. — In der Wissenschaft kommt es alle Tage und Stunden vor, dass Einer unmittelbar vor der Lösung stehen bleibt, überzeugt, jetzt sei sein Bemühen völlig umsonst gewesen, — gleich Einem der, eine Schleife aufziehend, im Augenblicke, wo sie der Lösung am nächsten ist, zögert: denn da gerade sieht sie einem Knoten am ähnlichsten.
__________________________________________
Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. N° 203
Nota. - Dann ist es gut, wenn ihm ein eifersüchtiger Mitbewerber auf die Finger sieht und ruft: "Na los, zieh weiter...!"
JE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen