Die Ausgangsfrage ist, ob es einem bewusst ist oder nicht: Wie kommt das, was im künstlerischen Gegenstand von wem? etwa vom Künstler selbst? gemeint worden ist, in die Auffassung des Betrachters hinein? Metaphysisch gefragt: Ist das von wem? etwa vom Künstler selbst? Gemeinte im Werk gegenständlich geworden? Und selbst dann: Wie kann das, was vom Künstler vergegenständlicht wurde, ins Meinen des Betrachters hineingelangen? Da
ist nur eine Erklärung möglich: Es war in dessen Meinen latent schon
immer angelegt, es bedurfte nur noch der Berührung 'von außen'. So wie
bei Plato der immer erst werdende irdische Intellekt von den olympisch schon immer dagewesenen Ideen zum Wiederkennen erinnert wird. Bei Aristoteles ist es der überindividuelle intellectus agens, der erweckend in den indivi-duellen intellectus possibilis hineinfährt.
Mit andern Worten, das ist alles Metaphysik. Aber es sollte ja referiert werden, was nach der Kant'schen 'Kritik' aus der Frage nach dem Ästhetischen geworden ist. Darüber erfahre ich nichts.
Allerdings fällt es mir wie Gadamer 'schwer, unter Kant'schen Voraussetzungen einen Erkenntnischarakter der Kunst anzuerkennen'.
Wenn der Betrachter am Werkstück das auffindet, was der Werkende
hineingemeint hat, ist es gut für beide. Findet er aber was anderes, ist
es auch in Ordnung. Findet er nichts, war das Werk wohl überflüssig; doch vielleicht nicht für den Werkenden; usw., usf..
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