Mittwoch, 22. Januar 2025

Ist alles nur Muster?

W. Morris, Evenlode                                         zu Philosophierungen,     

Die fachliche Tiefe gibt bei solchen Husarenritten aber den Ausschlag. Dass ein Autor ganz alleine das innerste Geheimnis der Welt ergründet, erwartet keiner. Doch man darf einen durchgegorenen Gedankengang erwarten, der es lohnt, von einem nennenswerten Teil der Scientific community verfolgt und versucht zu we-rden. So ein kühner Wurf muss und kann nicht gleich am Anfang selber alle Ge-sichtspunkte aufführen, die vom einstweiligen Stand der Wissenschaft aus gegen die neue Theorie eingewandt werden können. Aber die wissens- und wissenschaftslo-gisch wesentlichen Probleme sollte er immerhin benennen. 

Und das ist hier wie bei den Lévi-Strauss'schen Strukturen und den platonischen Ideen die Frage, 'ob es sie wirklich gibt', nämlich an sich und in einem ontologi-schen Sinn vor ihrem 'Erscheinen' in Raum und Zeit. Da würde sich nämlich die Frage aufdrängen, wer oder was sie dahingestellt hat. Es gibt wohl nicht zu Unrecht eine Menge Wissenschaftler, die an der Stelle schonmal gleich abwinken würden.

Als bloße heuristische Fiktion, als Wink, in welche Richtung man beim Forschen zu allererst oder auch nur zwischendurch mal schauen sollte, ist es auf pragmatisches Format heruntergefaltet; interessant nur noch für die wirklichen empirischen For-scher, aber keine wissenschaftliche Sensation, die raus in die Welt muss.

Leider sagt der Rezensent nicht, wo und inwiefern er die "fachliche Tiefe" vermisst. Ich würde sie an der genannten Stelle vermissen.
 Kommentar zu Was die Welt zusammenhält, JE, 12. 5. 22

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