
Seit Darwin und Mendel zu höherer Einheit versöhnt wurden, wissen wir, dass un-sere Stammesentwicklung aus lauter kleinen Webfehlern besteht, die von der güti-gen Fee Selektion so zusammengesucht werden, dass wir immer größer, schöner und klüger werden: Das sind die Mutationen, genetische Irrläufer, die pro Genera-tion zu Tausenden entstehen; 99 von 100 davon sind schädlich oder zumindest un-nütz, und weil sie ihren Träger belasten, wird er sich - auf die Dauer! - nicht erfolg-reich forpflanzen und stirbt aus, und sie mit ihm.
Die sich als nützlich erweisen, verschaffen ihrem Träger einen Fortpflanzungsvor-teil und werden schnell zum Erbbestand der ganzen Gattung. Das nennen wir Evo-lution durch Selektion und erkennen darin eines unserer beliebtesten, weil vorteil-haftesten Naturgesetze: das Positive schlechthin.
Es ändert aber nichts daran, dass es sich um eine Auslese aus lauter Fehlern han-delt, die sich nur darum als vortelhaft erweisen, weil sie irgendwann auf äußere Be-dingungen trafen, unter denen sich ihre Nachteile in Vorteile verkehrten. Dieses 'Positive' ist eine Verkehrung von Verkehrtem, nämlich ein Negatives, dem gegen die Gesetze der Zufall zu Hilfe kommt!
Insofern ist meine Überschrift reißerisch. Alles, was uns an uns lieb und teuer ist, verdanken wir solchen Gendefekten,
daran ist nichts neu. Und doch wird die Frage, wo die Menschen ihren
Geist herhaben, so behandelt, als suchten wir nach einem Topf voll Gold!
Was wir suchen, ist eine Missgeburt, die durch einen Zufall auf einen Dunghaufen gefallen und ins Kraut geschossen ist. Und egal, ob gut oder schlecht - es war Zufall, kein 'Gesetz', es hätte unter normalen Umständen gar nicht dazu kommen dürfen. (Der Zufall dürfte hier der aus ganz andern Ursachen erwor-bene aufrechte Gang gewesen sein.)
Kommentar zu Der Geist entstand aus einem Gendefekt. 9. 12. 2016
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