Samstag, 25. Januar 2025

Sag mir, wer mit dir stimmt.

                                      zu öffentliche Angelegenheiten

Soll ich einen Vorschlag, den ich für richtig wichtig halte, nicht zur Abstimmung stellen, weil auch Leute dafür stimmen könnten, mit denen ich aus gewichtigen Gründen nichts zu tun haben will?

Niemand hätte etwas zu maulen, wenn ich auch ohne sie eine Mehrheit fände. Ärger gibt es erst, wenn ich ohne sie durchfiele. Müsste ich dann auf einen Be-schluss, der eigentlich mehrheitsfähig ist, verzichten und der Minderheit den Vortritt lassen?

Wenn Leute, mit denen ich nichts zu tun haben will, einen Vorschlag machen, den ich der Sache nach für richtig halte, muss ich nicht dafür stimmen. Ich kann selber einen Antrag einbringen, der sachlich denselben Inhalt hat: Dann müssten sie mir zustimmen, wenn es ihnen um die Sache ging - aber das müssen sie selbst entschei-den: Gehts um die Sache oder um den Effekt? 

*

Das ist Sinn und Zweck der parlamentarischen Demokratie. Wer dagegen ist, soll es so sagen, wie ers meint. Ganz gewiss dagegen sind Populisten - gr. Demagogen - je-der Couleur. 

Andersrum hieße es ja, dass eine Minderheit eine Mehrheit erpressen könnte mit der Androhung, für sie zu stimmen. 

Ich kann nicht sehen, wie man die parlamentarische Verfassung lächerlicher machen könnte. 

In der amerikanischen Checks-and-Balances-Demokratie sieht es anders aus. Aber die scheint dieser Tage nicht gegen Missbrauch gefeit zu sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blog-Archiv

Völlig durchgeknallt.

Starship-Rakete von Space X