... zu unserer Staatsräson gehört, kann ich nicht beurteilen. Will sagen: Das brauche ich nicht. Ich bin in dieses Volk-Nation-Staat hineingeboren, ob es mir gefällt oder nicht. Ob ich mich diesem Volk/Nation zugehörig und verpflichtet fühlen will, kann ich selbst entscheiden; doch ob ich deutscher Staatsbürger bin nicht, solange ich hier bin.
Und wenn sich auch kein anderer verantwortlich fühlen wollte für das, was Deutsch-land auf sich geladen hat, werde ich jedenfalls nicht kneifen.
Ob Israel auf einwandfreien Wegen zum Staat geworden ist, spielt keine Rolle im Verhältnis dazu, dass es seit vier Gerationen ist. Daran zu deuteln steht niemandem zu.
Dass Israel die Hamas vernichten will, gestehe ich ihm nicht nur zu, sondern be-fürworte es. Dass es dabei nach dem, was vorgfallen ist, keine Samthandschuhe anzieht, befürworte ich auch. Wenn Israel zu diesem Zweck Ghasa auf diese oder jene Art entvölkern wollte, würde ich es ablehnen genauso wie die, die Israels Exi-stenz bestreiten; die Nachbarschaft beunruhigt mich nicht.
Wenn es nun stattdessen heißt, sie wollten nur den Streifen wiedereinnehmen, um ihn dann an irgend?eine arabisch-palästinensische Autorität zu übergeben, hielte ich es dem Wortlaut nach für denkbar.
Doch jede Art der Kriegführung wäre dadurch nicht legitimiert, schon gar nicht, wenn man bedenkt, dass die dortige Einwohnerschaft gegen die Hamas und für friedlichere Zwischlösungen eingenommern werden muss.
Geändert hat sich immerhin dies: Früher wusste man, die palästinensische Seite lügt sowieso, aber in Israel kommt früher oder später die Wahrheit ans Licht - wegen der freien Presse, die sie dort haben.
Seit Netanjahu ist darauf kein Verlass mehr.
Langer Rede kurzer Sinn: Unsere Regierung tut gut daran, wenn sie Netanjahu ver-deutlicht, dass die deutsche Staatsräson für generalstabsmäßige Kriegsverbrechen nicht verantwortlich gemacht werden kann.
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