Montag, 25. August 2025

Wer hat was geschafft?


aus welt.de, 25. 8. 2025                                 Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte auf einer Presse-konferenz am 31. August 2015 den Satz „Wir schaffen das“                                             zu öffentliche Angelegenheiten
 
10 Jahre „Wir schaffen das“
„Bis jetzt haben wir viel geschafft“, bilanziert Merkel
Alt-Kanzlerin Angela Merkel hält auch zehn Jahre nach ihrem „Wir schaffen das“-Zitat an ihrer Entscheidung von 2015 fest. In einer NDR-Doku sagt sie, Deutschland habe viel erreicht. Fehler sehe sie nicht – trotz des Aufstiegs der AfD.

Eine positive Bilanz zieht die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zehn Jahre nach ihrem Ausspruch „Wir schaffen das“. Es handle sich um einen Prozess: „Aber bis jetzt haben wir viel geschafft und was noch zu tun ist, muss weiter getan werden“, sagt Merkel laut NDR-Mitteilung in einer Dokumentation, die das Erste am Montagabend ausstrahlt. Den Satz hatte sie ursprünglich 2015 auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise im Hinblick auf Integration gesagt.

Mitte Juli war Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einer anderen Einschätzung gekommen: „Heute wissen wir, dass wir es in diesem Bereich, den sie damals gemeint hat, offenkundig nicht geschafft haben.“ Auch bei der Integration sprächen die Zahlen eine eindeutige Sprache, so Merz.

Merkel sprach sich weiterhin dafür aus – wie auch zu ihrer Amtszeit –, das Thema europäisch gemeinsam anzugehen. „Wenn wir uns über die Flüchtlingspolitik, die Migrationspolitik europäisch zerspalten, dann haben wir ein großes Problem, denn wir brauchen ein starkes, einiges Europa.“

„Keinen Zweifel“ an der Entscheidung

Ihre Entscheidung, vor zehn Jahren geflüchtete Menschen einreisen zu lassen, bereut die ehemalige Kanzlerin nach eigenen Worten nicht: Sie habe „keinen Zweifel“ daran, dass sie sie wieder so fällen würde. „Und dadurch ist die AfD sicherlich auch stärker geworden. Aber ist das ein Grund für mich, eine Entscheidung, die ich für wichtig halte, für richtig halte, für menschenwürdig gehalten habe, das nicht zu tun?“

Die Option, Menschen an der Grenze gewaltsam zurückzudrängen, „wäre überhaupt keine Möglichkeit für mich gewesen. Dazu hätte ich mich nie bereit erklärt“, sagt Merkel weiter. Zudem habe es viele Menschen hierzulande gegeben, „die wollten nicht, dass wir unsere Werte verraten, was die Menschenwürde anbelangt, und die haben es gerne gemacht, die Flüchtlinge unterstützt“. Auch glaube sie nicht, dass sie Deutschland überfordert habe: „Deutschland ist ein starkes Land.“
KNA/jho/cvb

Nota. -  Wir haben es geschafft, uns ist nicht die Puste ausgegangen. Es sind hinterher noch viele Andere gekommen, aber das wären sie sowieso. Sie hat nicht die Grenzen geöffnet, sondern hat die offenen Grenzen nicht geschlossen. Gerd Schröder, der nicht zu ihren Freunden zählt, sagte später, jeder deutsche Kanzler hätte so gehandelt. 

Alles andere wäre in eine offene Katastrophe ausgeartet. 

Unter den gegebenen Bedingungen haben wir das Beste draus gemacht. Und der Aufstieg der AfD? Da muss man über die Bedingungen reden.

So hätte es sein sollen: Wir haben die Flüchtlinge damals aufgenommen, weil alles andere viel schlimmer ausgegangen wäre, und in Europa ein Zeichen gesetzt: Das ist ein kontinentales Problem und muss kontinental bewältigt werden, denn es werden weitere Ströme kommen. 

Europa war nicht begeistert und hätte sich gerne weggeduckt. 

Ein ebenso klarsichtiges wie selbstbewusstes Deutschland hätte, nachdem es erste Tatsachen geschaffen hatte, in Europa die Führung übernehmen müssen. Und können - doch Horst Seehofer und seine Gesinnungsgenossen sorgten dafür, dass die ursprüngliche Euphorie schlagartig in Katzenjammer umgeschlagen ist. Von Klarsicht und Selbstbewusstsein keine Spur!

Doch profitiert haben davon nicht Seehofer&Co,(!) sondern die damals noch marginale AfD. Nicht Angela Merkel hat die "rechtspopulistisch"-neonazistische Lawine ausgelöst, sondern die, die ihr damals in den Rücken gefallen sind und vor aller Welt desavouiert haben.

Jetzt stehen sie da und lamentieren, und es fällt ihnen nichts ein, womit sie die Scherben wenigstens zusammenkehren könnten. Man möchte sagen, Recht geschieht ihnen - wenn wir es nicht alle mit auslöffeln müssten.
JE 


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