Donnerstag, 13. März 2025

John Bolton gegen Waffenruhe.

Trumps früherer Berater John Bolton 
Von t-online, KON, 12.03.2025                                                          zu öffentliche Angelegenheiten

Trumps früherer Sicherheitsberater John Bolton übt deutliche Kritik an den Plänen für eine Waffenruhe zwischen Ukraine und Russland – und teilt auch gegen den all-gemeinen Regierungsstil von Donald Trump aus. Wie er es in einem Interview mit dem "Stern" darstellt, musste die Ukraine "vor Trump in die Knie gehen", damit die USA ihnen wieder Militärhilfen zur Verfügung stellen. Trumps politische Handlun-gen seien nur von seinen Eigeninteressen geleitet. ...

Waffenstillstand stellt auch Gefahr für Europa dar

Im Interview mit dem Stern zeigt sich Bolton zwar überrascht, dass die Militärhil-fen auch ohne eine Unterzeichnung des Rohstoffabkommens wieder aufgenommen wurden – wertet aber auch die stattdessen unterzeichnete Absichtserklärung für einen Waffenstillstand als klare Niederlage für die Ukraine. "Wenn es dazu käme, würde der Waffenstillstand faktisch eine neue Grenze für die Ukraine am derzeiti-gen Frontverlauf festlegen", sagt Bolton.

Auch für die Europäer wäre das eine Gefahr, denn die Grenzverschiebung sei die Voraussetzung für eine weitere Invasion durch Russland. Und mit dieser sei durch-aus zu rechnen: Wie Bolton erklärt, ist die Wiederherstellung eines "Russischen Reichs" das klare Ziel Putins.

"Keine Strategie, das ist nur Ego-Gerede"

Bolton hat auch noch eine zweite Warnung für die Europäer, und zwar zu ihrem Vorgehen gegenüber der USA: "Trump sucht nur nach einem Vorwand, um aus der NATO auszusteigen." Deswegen sollten die Europäer sehr vorsichtig sein, wie of-fensiv sie ihre Aufrüstungspläne ausstellen: "Wenn Friedrich Merz sagt, man wolle unabhängig von den Vereinigten Staaten werden, könnte Trump das provozieren." Ein NATO-Austritt hält er dann nicht für ausgeschlossen.

Der frühere Sicherheitsberater macht klar, worum es Trump seiner Meinung nach eigentlich geht: "Was Trump fasziniert, ist sein eigener Ruhm." Ein Frieden in der Ukraine sei dabei nur ein Mittel, um sich für den Friedensnobelpreis ins Gespräch zu bringen. "Alles wird danach beurteilt, ob es Donald Trump zugutekommt", meint Bolton. Zum Thema Grönland lautet seine Einschätzung: "Das ist keine Strategie, das ist nur Ego-Gerede."

 

Nota. - Die Auflösung der NATO wäre durchaus nicht im Interesse Europas. Wohl ist es begrüßenswert, dass die USA ihr Übergewicht im Westen von sich aus relati-vieren. Doch dass sie den Westen anderswohin (?!) verlassen, kann Europa nicht wünschen - nicht strategisch und nicht historisch. Und würde Amerika so sehr schaden, wie der Brexit Großbritannien geschadet hat und weiterhin schaden wird.

Doch das steht gottlob nicht in Trumps Ermessen, wie Bolton schon früher klargestellt hat.
JE

  

 

 

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