Donnerstag, 5. September 2024

Das Einfache ist einseitig - mit Absicht.

wandersmann, pixelio.de                              aus Philosophierungen

Einfachheit ist kein Attribut des Wirklichen. Im Gegenteil, auszeichnendes Merk-mal der Erscheinungswelt ist - von den Eleaten bis Kant - das Mannigfaltige. Das Einfache 'gibt es' immer nur als Erzeugnis einer Denkarbeit. Es ist Ergebnis des Prozesses von Reflexion und Abstraktion. Es handelt sich wohlbemerkt um ein und denselben Prozess: Wer auf das eine absieht, sieht dabei von dem andern ab. 

Das Ein/fache, das dabei zustande kommt, ist ein Ein/seitiges, gewiss doch. Denn es ist Resultat einer Absicht. Ist die Absicht gerechtfertigt, so ist es auch die dazu gehörige Einseitigkeit. Kritisch ist das Denken nicht, wenn es Einseitigkeit vermei-det; denn ohne Vereinfachung ist gar kein Denken. Sondern indem es die zu Grun-de liegende Absicht ausspricht und ihre Berechtigung prüft. Rechtfertigen kann sich die Absicht aber wieder nur durch ihr Ergebnis.

 

 

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