zu Männlich; zu öffentliche Angelegenheiten
Da kann nun jeder*
sich rauspicken, was ihm am besten gefällt, und wie eine Fahne
schwenken. Und weiß: Wem immer etwas besser gefällt, der tut es ebenso. Punkte
auszählen hilft nicht viel, denn es kommen immer mal welche hinzu und
andere verfallen. Warum? Weil gar nicht festzumachen ist, was gezählt
wird und wie es zu verrechnen ist. 'Wenn Frauen die Welt regieren
würden' ist eine Frage, die nur stellbar ist, weil wortlos
voraus-gesetzt wird, dass in Wahrheit "Männer die Welt regieren". Und
dass das auf jeden Fall aufzuhören hat.
Weder ist festgestellt, was im Besondern darunter verstanden wird, noch, wie es dazu gekommen ist.
Wir leben in einer Zivilisation, wo Gleichheit als einer von drei politischen Grundwerten gilt. Gilt sie absolut - oder sind natürliche oder historische
Umstände denkbar, unter denen sie zugunsten höherer Gesichtspunkte
eingeschränkt werden dürfte? So empörend die Frage zuerst klingt, ergibt
schon kurzes Nachdenken, dass es schon immer und überall so gewesen
ist. Man wird also die Fragen jeweils spezifisch stellen müssen.
Unterstellt ist ja immer, dass, wenn zwischen Männern und Frauen eine
Ungleichheit besteht, es sich um Unterdrückung und Ausbeutung handeln
müsse. Wenn aber eine natürlich oder historisch gewachsene Arbeitsteilung
zwischen Jägern und Sammlerinnen herrschte, unter welchen zusätzlichen
Bedingungen wäre sie unterdrückend und ausbeuterisch? "Kommt drauf an,
wer die größere Last zu tragen hat!" Genau - aber das wäre jedesmal zu
ermitteln.
Fürs
europäische Mittelalter, in dem der bäuerliche Einzelhof die
grundlegende wirtschaft-liche Einheit war, kann man im großen Ganzen
sagen, die Männer vertraten, gestaffelt nach Alter,
den Haushalt nach außen, die Frauen nach innen. Welche Rolle von beiden
die mäch-tigere war, hängt davon ab, wie sehr die gesellschaftlichen
Verkehrsformen in die Haushalte hineinreichte und wie sehr familiale
Beziehungen die (feudale) Gesellschaft imprägnierten...
Das
könnte ich tausendfach ausführen. Das verkneife ich mir und fasse
vorgreifend zu-sammen: Werthaltige Gemeinplätze können immer erst nach
vollendeter Analyse deren Ergebnis zu praktischen Zwecken
zusammenfassen. Und analysieren heißt nicht, Gemein-plätze durch
Gemeinplätze erläutern.
*) und selbstredend jede
Nota.
Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden.
Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht
wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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