Freitag, 14. Juni 2024

Tänzer sind bessere Menschen.

Tanzende Menschen
aus welt.de, 13. 6. 24                                                                zu Geschmackssachen, zuJochen Ebmeiers Realien
 
Was das Tanzen über die eigene Persönlichkeit verrät
Weniger neurotisch, dafür extrovertierter: Tänzer ähneln sich laut Studie in bestimmten Persönlichkeitszügen
„Tanz eine Minute für mich, und ich sage dir, wer du bist“ – so soll der große Balletttänzer Mikhail Baryshnikov mal gesagt haben. Zu Recht, wie eine deutsche Studie nun belegt: Tatsächlich lassen sich sowohl Hobby- als auch Profitänzern ganz bestimmte Eigenschaften zuordnen.

Menschen, die tanzen, sind einer Studie zufolge weniger neurotisch als ihre Mitmenschen. Zudem seien sie verträglicher, offener und extrovertierter als Personen, die nicht tanzen – und zwar sowohl Hobby- als auch Profi-Tänzer. Das ergab nun eine Studie unter Leitung des Frankfurter Max-Planck-Instituts (MPI) für empirische Ästhetik.

Die Ergebnisse wurden jüngst im Fachjournal „Personality and Individual Differences“ veröffentlicht. Die MPI-Mitarbeiter haben dafür Daten von 5435 Personen aus Schweden und 574 Personen aus Deutschland ausgewertet. Untersucht wurden die fünf Persönlichkeitsmerkmale Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus, die anhand eines umfangreichen Fragebogens ermittelt wurden.

Ähnliche Ergebnisse gab es auch schon für die Persönlichkeit von Musikern. Sie sind einer früheren Studie zufolge verträglicher und offener gegenüber Mitmenschen als Nichtmusiker. In der aktuellen Studie bestätigte sich das laut MPI im Prinzip auch für Tänzerinnen und Tänzer.

Was Musiker und Tänzer unterscheidet

Allerdings fanden die Forschenden einen interessanten Unterschied zwischen beiden Gruppen: Im Gegensatz zu Musikern sind Tänzer nicht neurotischer, sondern – im Gegenteil – weniger neurotisch als Menschen, die nicht tanzen. Dies gilt jeweils für beide Geschlechter.

Generell wiesen sowohl Tänzer als auch Sänger in ihrer Persönlichkeit ein hohes Maß an Extraversion auf – „was eventuell darauf zurückzuführen ist, dass beim Tanzen und Singen der eigene Körper als Ausdrucksmittel eingesetzt wird“, berichtete Erstautorin Julia F. Christensen. „Dies bedeutet, dass sie sich in einer sozial exponierteren Situation befinden als jemand, der sich zum Beispiel durch ein Instrument ausdrückt.“

Welchen Einfluss hat der Tanzstil?

Zudem fanden die Forschenden erste Hinweise, dass es Persönlichkeitsunterschiede zwischen Tanzenden verschiedener Tanzstile geben könnte. So scheinen Menschen, die Swing tanzen, noch weniger neurotisch zu sein als zum Beispiel Standard/Latein-Tänzer.

Laut MPI müssen solche Annahmen aber noch mit größeren Datenmengen bestätigt werden. Auch aus einem anderen Grund soll die Studie fortgesetzt werden: Die Forscher würden ihre Untersuchungen zur Persönlichkeit von Tänzern gern auf weitere Kulturen und Tanzstile ausweiten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blog-Archiv

Nicht wirklich verzockt.

                                       zu   öffentliche Angelegenheiten So richtig verzockt hat er sich offenbar nicht. Zwar sind die ve...