Sonntag, 23. Juni 2024

Die Abstraktion ist doch nicht totzukriegen.


Farbe ist alles!  Museum Reinhard Ernst  
                                                          zu Geschmackssachen

Unter dem Titel Manchmal erzählt abstrakte Malerei die besten Geschichten veröffent-licht Stefan Trinks  heute seinen Bericht über die Ausstellung Farbe ist alles! im Museum Reinhard Ernst.

Schatzkiste der freiesten Farbe: Mit dem Museum Reinhard Ernst wird das einzige Museum eröffnet, das einen Komplettüberblick der Abstraktion auf hohem Niveau gibt.

Schätzt man den Unternehmer Reinhard Ernst richtig als großen Freiheitsfreund ein, rührt seine seit den Achtzigern entflammte Leidenschaft für die abstrakte Malerei nicht zum Mindesten daher, dass sie einem keine Vorschriften macht, konkret Dargestelltes auf symbolische Gehalte hin deuten zu müssen und dafür akademische Vorbildung zu benötigen. Die Abstraktion ist eine Zone der Freiheit, wie sie dem Amerika-Fan Ernst zusagen musste, zugleich, wo sie nicht willkürlich ist, eine der äußersten Präzision, die der Japan-Liebhaber stets schätzte, weil hier jeder Strich sitzen muss. Zudem fällt in der ersten von nun im Haus wechselnden Dauerausstellungen „Farbe ist alles!“ auf, wie furchtlos Ernst ...

Frank Stella, The Chase, Second Day, 1988
 
 

Katharina Grosse, Untitled  (KG-M 2010-1004M) 2020 

Toshimizsu Imai, Formation Stream, 1971

Nota. - So ganz freie pulchrituda vaga ist Frank Stellas obiges Gemälde freilich nicht: Es ist eine Illustratuon zu Melvilles Moby Dick, und wenn man das weiß, glaubt man immerhin, eine Harpune zu erkennen. Die Frage, was das bedeuten soll, ist beantwortet, bevor sie gestellt wurde. Es ist keine Abstraktion, aber eine Reduktion ist es auch nicht. Das ist nicht übernaturalistisch, sondern unternaturalistisch.
JE

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