Sonntag, 16. Juni 2024

Schema, Abstraktion, Reduktion.

chinesisch                    zu Geschmackssachen,  zu Philosophierungen

Einen Verbrennungsmotor wird man auf verschiedene Weise schematisieren kön-nen. Da ist zunächst seine körperliche Gestalt. Eine Zeichnung und selbst eine Fo-tografie ist schon ein Schema. Eine Frage ist, was man darauf sehen soll. Da gibt es Linien, Flächen, Farben. Das interessiert einen Geometer und einen Ästhetiker.  

Im wirklichen Leben sieht man aber zunächst auf die Funktion ab. Es soll kineti-sche Energie erzeugt werden, die eine Maschine in Gang setzen kann. Auf Kraft-stoffzufuhr, Vergasung, Zündung und Verbrennung wird man dabei nicht vezichten könnn. Da braucht es Leitungen, einen Zylinder, einen Kolben, Stangen und Gelen-ke.

Das ist aber nur die mechanische Seite. Was Kraftstoff ist, eine Zündkerze, ein Funke und die Verbrennung selbst, kann man so, nämlich in zwei Dimensionen, nicht sichtbar machen, und kinetische Ergie schon gar nicht. Das Schema macht die Funktion nur sichtbar für einen, der von der Sache selbst schon eine Anschauung hat und jetzt nur noch auf die mechanische Seite absieht. Was darüber hinaus geht, bedarf einer diskursiven Umkleidung, die freilich ihrerseits von analogen Schemata veranschaulicht werden mag.

Schematisieren kann nur einer, der auf Etwas absieht. Sieht er dann nicht von allem Andern ab? Ist es dann nicht eine Abstraktion? Nein, denn von der Hauptsache, nämlich der Funktion, sieht er keinen Augenblick lang ab, die hat er von Anfang an im Hinterkopf. Die Funktion wird reduziert auf die mechanische Seite. Das setzt die Vorstellung von einem Ganzen immer voraus.*

*) Vom Hubraum, der in concreto eine ausschlaggebende Bedeutung hat, kann man übrigens in beiden Modi absehen; aber nicht beim Autohändler.

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blog-Archiv

Nicht wirklich verzockt.

                                       zu   öffentliche Angelegenheiten So richtig verzockt hat er sich offenbar nicht. Zwar sind die ve...