Mittwoch, 22. Mai 2024

Bedeutungen behält man besser (Ordnung und Sinn).

Mondrian                                                            zu Philosophierungen

Eine große Rede läßt sich leicht auswendig lernen und noch leichter ein großes Ge-dicht. Wie schwer würde es nicht halten, eben so viel ohne allen Sinn verbundene Wörter, oder eine Rede in einer fremden Sprache zu memorieren. Also Sinn und Verstand kömmt dem Gedächtnis zu Hülfe.
 
Sinn ist Ordnung und Ordnung ist doch am Ende Übereinstimmung mit unserer Natur. Wenn wir vernünftig sprechen, sprechen wir nur immer unser Wesen und unsere Natur. Um unserm Gedächtnisse etwas einzu- verleiben suchen wir daher immer einen Sinn hineinzubringen oder eine andere Art von Ordnung. 

Daher Genera und Species bei Pflanzen und Tieren, Ähnlichkeiten bis auf den Reim hinaus. Eben dahin gehören auch unsere Hypothesen, wir müssen welche haben, weil wir sonst die Dinge nicht behalten können.
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Georg Christoph Lichtenberg, Sudelbücher Heft J, N° 392


Nota. - Er identifiziert Sinn mit Ordnung. Das ist nicht falsch: Jede Ordnung bringt in die Erscheinungen einen gewissen Sinn, jeder Sinn bringt eine Ordnung in die Er-scheinungen. 

Danach erst kann man die Frage: Welcher Sinn, welche Ordnung? überhaupt stel-len.
JE, 1. 2. 15


 
 
 

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