Uwe Steinbrich, pixelio.de aus Philosophierungen
Das Prinzip der modernen Wissenschaft ist die Analyse; und darum ist sie atomi-stisch?
Recte: Sie ist vorderhand (im intendierten Ergebnis) atomistisch - und darum ver-fährt sie analytisch. Die Grundvorstellung ist nämlich die, Wahrheit sei zusammen-gesetzt aus letzten, kleinsten, unauflöslichen Wahrheitspartikeln ('Begriffe'), die ih-rerseits (als Entelechien?) das Gesetz in sich tragen ('Logik'), sich zu Molekülen zu-sammenzufügen, zu Zellen, zu Organismen; zum "Kosmos".
Der Organizismus ist nur auf den ersten Blick das "genaue Gegenteil"; indem er die Reihenfolge umkehrt. Die innere Verfassung ist aber dieselbe, der Streit geht nur dar-um, auf welcher Seite die ("onto"-) logische Priorität liegt, von welcher Seite her die Geltung ausgeht.
Aber dass das, was erscheint, sein Gesetz, wie es erscheint, in sich selber trägt, dar-über sind sie ja einig; nur ob dieses von oben nach unten oder von unten nach oben weist, das ist strittig.
Die kritische Auffassung stellt sie gleichrangig nebeneinander und löst sie auf.
(In der Mikrophysik haben sich die
"Unteilbaren" als höchst flüchtig erwiesen, je näher man an sie
herankommt, umso mehr lösen sie sich auf, in bloße "Ladungen", die nicht
einmal mehr res extensae sind, sondern bloße "Wellen"....
aus e. Notizbuch, 30. 4. 07
Der Eintrag ist offenbar nicht fertiggeworden. Es müsste nämlich folgen:
Die ewige metaphysische Versuchung
des Geistes war immer und wird immer sein, die Gesetze des Denkens für
irgendwie dasselbe zu halten - ein Spielgebild, den Schatten, das Schema
- wie die Bewegungsgesetze der Welt; und daher das organi-sche oder eben
das atomistische Modell auf die Welt der Vorstellungen zu übertra-gen.
'Die Welt ist alles, was der Fall
ist' lässt sich gar nicht denken ohne eine atomistische Prämisse. Alle
"Fälle", die "sind", sind die jeweils kleinsten Einheiten des Wahren
(des Geltens),* und jede müsste sich für sich selber identifizieren, d.
h. von den an-dern isolieren und absolut setzen lassen. Klar, dass dann
für ein Subjekt nichts mehr zu tun bleibt.
Indes, das Ich 'tritt in die
Philosophie ein' durch die Hintertür; "indem" nämlich "die Welt meine Welt ist". Bevor sich über die Welt irgendetwas aussagen lässt, ist dies "der Fall": Die Welt ist meine
Welt, sonst könnten alle anderen Fälle, die sind, auf sich beruhen
bleiben. In Sachen Geltung ist dies der Ausgangspunkt, der jedem
weiteren Schritt zu Grunde liegt. Aber so wahr ich Einer bin, ist demnach auch die Welt eine, und was im Einzelnen gilt, gilt nur, sofern der Grund-Satz gilt: Die Welt ist meine Welt.
*) 'Was der Fall ist' bezeichnet in jenem bekannten Satz selbstverständlich nur lo-gische Fälle.
27. 10. 14
Sonntag, 7. Juli 2024
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