Donnerstag, 25. Juli 2024

Und was ist mit der tierischen Intelligenz?

                                                                         zu Philosophierungen

Gestern schrieb ich:

"Es geht um Einbild
ung. Sind deren Möglichkeiten wirklich ohne Grenzen? Dann wäre die menschliche Intelligenz der künstlichen theoretisch doch überlegen. Prak-tisch würde sie freilich bei jedem möglichen Wettbewerb vor ihr schlappmachen; wie oben im Go-Spiel."

Das muss man ergänzen: Die Überlegenheit der menschlichen über die tierische In-telligenz wäre
nur eine faktische und, evolutionär betrachtet, zufällige: Träumen wer-den Tierkinder auch müssen, denn sie können sowenig sehen wie Menschenföten. Es habe keinen evolutionären Grund gegeben, das Träumen nach der Geburt wie-der abzuschaffen, sagt Ernst Pöppel. Reicht das aus: dass kein Grund da war? Nimmt man nicht an, dass Fähig-keiten, die nicht gebraucht werden, schließlich verkümmern? 

Es sollte einen Grund gegeben haben, die Fähigkeit zum Träumen bei den erwach-senen Menschenindividuen nicht absterben zu lassen; nämlich den, dass sich die Fä-higkeit, noch nie Gesehenes einzubilden, in der befremdlichen 'Welt' bewährt hat, nachdem die Menschen ihre angestammte 'Umwelt' im Regenwald verlassen hatten.

Eine solche Bewährungsprobe gab es für andere Tierarten nicht.

Aber dass Tiere im künstlichen Milieu des Beobachtungslabors gelegentlich Fähig-keiten entwickeln, die bei ihren freilebenden Artgenossen nie zuvor beobachtet wurden, könnte darauf hinweisen, dass auch bei ihnen die Fähigkeit zu freiem Ein-bilden noch nicht wieder völlig abgestorben ist.

4. 1. 17

 

Nachtrag. - Dass der Eintrag vom Vortag ein wenig dünn geraten war, ist mir also schon tags drauf aufgefallen. Aber ich habe nur dürftig nachgebessert: Es war keine Schwäche im Detail, sondern ein Irrtum in der Größenordnung, oder richtiger: in der semantischen Ebene. Es ging nicht um 'das, was' betrachtet wird, sondern dar-um, 'von wo aus'; es geht nicht um die Objektebene, sondern um die Meta-Ebene: die Reflexion eben; und die gibt es nur für die Intelligenz natürlicher Menschen, weil sie nicht nur zwischen Daten, sondern als Leib in der Welt der Andern exi-stiert.
21. 7. 21
 



Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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