Mittwoch, 25. Dezember 2024

Es braucht.

Oberallgäu                                                   zu öffentliche Angelegenheiten

Gestern schrieb ich: Regionale Mundarten pflegen ist löblich - nämlich die eigene. Doch wenn jede*r überall egal schwätzet, hören sie auf, regionale Mundarten zu sein.

Als Edmund Stoiber während des Bundestagswahlkampfs 2002 sagte, "wir müssen den Kindern wieder richtiges Deutsch lernen", erntete er nördlich des Mains viel Heiterkeit; dort wusste man nicht, dass das auf Bairisch richtig ist.

*

Im Norden sagt man: es ist nötig, und hierzu oder dazu braucht man..., und danach kommt eine Erläuterung: wer es braucht und wozu.

Auf Bairisch kann "es braucht" ganz alleine stehen.

In den Siebzigern haben wir gelernt, alles auf die darin versteckten Interessen zu durchleuchten. Doch seit geraumer Zeit heißt es auch im Norden allenthaben: Es braucht!

Das ist nun nicht bloß eitel, wie jeder Gebrauch einer regionalen Mundart in parti-bus, sondern berechnend und hinterhältig: Wer was braucht und wozu soll nicht ans Licht.

Die Bayern sollten das nicht länger tatenlos anhören.


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