Was
passieren würde, wenn niemand mehr zu Erwerbsarbeit gezwungen wäre,
weil für seinen Lebensunterhalt gesorgt ist, sehen wir an unseren Kindern. Wovor ihnen am meisten graut, ist Langeweile, und wenn sie die Schule verabscheuen, dann aus diesem Grund.
Dass Kinder nur das gern tun, was keine Anstrengung kostet, kann nur
glauben, wer noch nie auf einem öffentlichen Sportplatz, nie in einer
Badeanstalt und sogar noch nie in einem städti-schen Park gewesen ist.
Man muss sie im Gegenteil immer wieder mal bremsen und zur Ruhe
anhalten; dann merken sie nach einer Viertelstunde, dass Muße nicht nur
erbaulich ist, sondern sogar fesselnd sein kann.
Mit
andern Worten, dass bei einem garantierten Grundeinkommen die
Gesellschaft an Faulheit zugrunde ginge, ist keine Befürchtung, sondern
eine wissentliche Lüge.
Sicher wird es immer einen Grundbestand an Leuten geben, die von Natur
träge sind. Den gibt es auch heute, auch heute wird er von den andern
durchgeschleppt. Aber heute sind sie dabei gezwungen, etwas zu tun, was
sie nicht gerne tun, und das tun sie schlecht. Unterm Strich schadet diese Sorte erzwungener Erwerbsarbeit der Gesellschaft.
Weiß einer nicht, was ich meine? Der soll sich nurmal bei uns (Ich wohne in Berlin) in der Öffentlichen Verwaltung umsehen.
*
Auf die Frage nach der Finanzierbarkeit hat Häni die richtige Antwort gegeben: Die ent-scheidende Frage ist, warum wir es nicht
wollen.
In
den westlichen Gesellschaftten ist die Produktivität der Arbeit - der
Arbeit derer, die noch immer welche haben - so exorbitant, dass sie
alle, die nicht arbeiten (wollen oder) dürfen, mühelos miternähren könnte, wenn die Gesellschaft dafür organisiert wäre. Das Dass steht außer Frage. Ein Wie wird sich selbstverständlich nicht finden lassen, wenn man es gar nicht erst will. Wenn man es aber will, wird
man einen Weg finden. Was wie objektive Hindernisse aussieht, wird sich
im Grunde auf subjektive Bedingungen zurückführen lassen. Wer nicht will und warum er nicht will - das muss die Kampagne ans Tageslicht bringen; das allein wäre schon all den Aufwand wert.
Kommentar zu Der alte Maulwurf JE, 4. 5. 17
Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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