Die Teenagerjahre sind seit jeher schwierig. Dass vor allem männliche Jugendliche in dieser krisenanfälligen Entwicklungsphase einen Hang zu erhöhter Delinquenz haben, ist der Wissenschaft bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Phänomene wie toxische Männlichkeit, Manosphere und die sogenannte Protestmännlichkeit sowie die jüngsten Fälle um sexuelle Gewalt werfen jedoch die Frage auf: Was stimmt nicht mit den Burschen?

Orientierungslose Buben

Es sind vor allem die Burschen und jungen Männer, die in der digitalisierten, globalisierten Gegenwart, in der althergebrachte Rollenbilder in Auflösung begriffen sind, zusehends orientierungslos und abgehängt wirken. Vor der großen Frage, wie Männlichkeitsbilder einer aufgeklärten modernen Gesellschaft aussehen könnten, stehen sie oft alleine. Oder aber die Frage stellt sich ihnen erst gar nicht, weil sie aus Familien stammen, in denen der Vater nach wie vor das letzte Wort hat.

Burscharbeit in Schulen soll nun richten, was Gesamtgesellschaft und Elternhaus nicht gelingt. In Workshops sollen den Buben Alternativmodelle zu jener toxischen Männlichkeit aufgezeigt werden, die sie sich von Pornos abschauen, oder von den gewaltvollen und frauenverachtenden Narrativen von Manosphere-Influencern lernen. Deshalb: Bubenarbeit, ja bitte! Am besten in einem für alle verpflichtenden Kindergarten, in dem auch fürsorgliche männliche Bezugspersonen Buben auf ihrem Weg zum Mannsein begleiten.

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Nota. - Nachtijall, dir hör ick trampln.
JE