Donnerstag, 18. September 2025

Die Bildersprache der neuesten Kosmologien.

  Stringtheorie                                                zu Jochen Ebmeiers Realien     

Inbegriff der Digitalisierung ist die Verwandlung anschaulicher Vorstellungen in begriffliche Zeichen. Sie ist die sachliche Bedingung von Bewusstsein - und ist nur möglich durch Be-stimmung. Bestimmung ist zu allererst Eingrenzung - definitio.

Die Ausweitung begrifflicher Modelle ("Systeme") über die mathematischen Zei-chen hinaus entzieht den Begriffen ihre Eindeutigkeit und löst sie zu unbestimmten Vorstellungen wieder auf - ohne ihnen Anschaulichkeit zurückzugeben. 

Dass von den vorläufigen (?) experimentellen Grenzen quantenmechanischer kos-mologischer Modelle nurmehr metaphorisch geredet werden kann, ist eine unum-gängliche Folge. 

Die Verflüssigung der Scheidelinie zwischen Bild und Wortzeichen war bis eben Privileg und Seinsberechtigung der Dichter. Doch denen war Eindeutigkeit nie Ab-sicht, der flou artistique war im Gegenteil ihr besonderes Medium: Es soll sich jeder sein eignes denken. Die Eindeutigkeit der Zeichen ist nicht selber Zweck, sondern bloßes Mittel - der Mittei-lung: sodass alle sich dasselbe denken. 

Eindeutigkeit der Ziffern ist Bedingung ihrer Entzifferbarkeit. Wortblumen, die sich ent-ziffern lassen, sind keine Dichtung, sondern konventioneller Kitsch. Doch was sich nicht entziffern lässt, kann man bestenfalls im Chor singen, aber nicht verste-hen.

Aber was wäre die Metaphorik der neuesten Kosmologien, wenn sie nicht verstan-den wird? Erkenntnis doch wohl nicht.

Das ist keine Frage, die sie an irgendeine Philosophie delegieren können. 
17. 9. 25

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