Mir fällt auf, dass der Autor ...
unter Mathematik ganz selbstverständlich das Ope-rieren mit Zahlen
versteht - währdend sich der gebildete Laie Mathematik eher als aus der
Geometrie entstanden und als Anschauung von Räumen vorstellt.
Das
Operieren mit Zahlen ist anscheinend älter, jedenfalls sind die frühesten
geo-metrischen Überlegungen erst bei den Griechen bezeugt. Letztere
brauchten dazu Zahlen, und dafür konnten sie auf die Inder
zurückgreifen. Doch zu einer Wissen-schaft ist Mathematik doch wohl erst
dadurch geworden: indem den Zahlen ein ihnen spezifischer Bedeutungsraum zugewiesen wurde; prosaisch: indem ersichtlich wurde,
wozu man sie brauchen kann. Bis dahin müssten Rechnungen wirkliche Kunststücke geblieben sein.
Es sei denn, die Zahlen - oder doch Zeichen, die Verhältnisse anzeigen konnten, spezifisch: räumliche Verhältnisse
- hätten in Astrologie und Astronomie ihre Rolle gespielt und reichten
damit wohl bis in die mesopotamische Vorzeit zurück. Jeden-falls hat
Pythagoras ihre Mystifikation daraus hergeleitet; und der Vorläufer von
Euklid, dem Begründer der Mathematik als Wissenschaft in specie, war er.
Kommentar zu Ist Mathematik Kunst oder Wissenschaft? JE, 19. 6. 20
*) Nota. - Wenn das zutrifft, müsste ich meinen obigen Kommentar umschreiben. Nicht, was die Ent-stehung der Mathematik aus der Anwendung der Zahlen auf die Geometrie betrifft, sondern dass auch sie ein Verdienst der Griechen gewesen sei.
JE
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