Freitag, 2. August 2024

Ein erster praktischer Schritt - in den Köpfen.

                     zu Levana, oder Erziehlehre

Es wäre schon ein großer Fortschritt, wenn aus den Köpfen die vage Vorstellung verscheucht werden könnte, bei der Schule handele es sich um den im neunzehnten Jahrhundert endlich aufgedeckten Plan der Natur für die wirkliche Bildung des Men-schengeschlechts, und die heiligste Pflicht der Gemeinschaft sei es, sie so zu ver-vollkommnen, dass sie für immer allen Fährnissen der Zeit gewachsen bleibt.

Die Schule ist - wie übrigens die Marktwirtschaft - eine Erfindung der bürgerlichen Gesellschaft zwecks Erfüllung von deren Erwartungen an den Arbeitsmarkt. Das hat sie gerechtfertigt, doch in dem Maße, wie jene Erwartungen sich als zeitlich be-dingt entpuppen, ist - nein, nicht diese oder jene Organisations-, Verwaltungs- oder Lehrform der Schule, sondern: - die Schule als gesellschaftliche Institution selbst in Frage gestellt. 

Pläne für die kommenden Gesellschaften mögen Diese und Jene entwerfen; die Schule, wie sie ebenmal besteht, muss die kommenden, sagen wir, dreißig Jahre im Auge haben. Es sind keine weltanschaulich zu entscheidenden Fragen an die Ewig-keit, die sie beantworten muss, sondern sie muss pragmatische Lösungen für eine absehbare Zeit finden. Sie müsste zum Beispiel das Heer der Berater und Speziali-sten zum Teufel jagen, der Steuerzahler wird's danken, und dem gesunden Menschen-verstand die Ehre erweisen. Aber nicht, damit er der Schule und ihren Beschäftigten nützt, sondern damit er in der Schule deren Bildungszweck dient - und wenn es sich als zweckmäißg erweist, auf Kosten von deren Strukturen, Methoden und Stellen-plänen. 

Verstehen Sie mich recht: Der Paradigmenwechsel - die Neuausrichtung der Per-spektive - muss praktisch beginnen und sich um den Diskussionsbedarf der Gelehr-ten nicht scheren.
Kommentar zu Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder? JE, 15. 11. 19

 

PS: Sie wollen wissen, was daran praktisch sein soll, wenn es doch erst noch in den Köpfen passiert? 

Praktisch sei das, was durch Freiheit möglich ist, sagt Kant.


 

Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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