Donnerstag, 12. Oktober 2023

Der Geist als Widersacher der Zufriedenheit.

                                                                                 zuJochen Ebmeiers Realien 

Wirklich keine neue Erkenntnis. Wär der Mensch bei dem geblieben, was ihm seine tierische Herkunft auf den Weg gegeben hat, nämlich Stoffwechsel und Fortpflanzung, und hätte er nie vom Baum der Erkenntnis gekostet – er würde sich noch heute im Garten Eden wäh-nen. Der Geist, den wir uns am oberen Ende unserer Gattungsgeschichte angehext haben, ist kein Freudenspender wie ein Babyschnuller. Glücklich macht das Denken nicht. Aber es hat andere Vorzüge.

*

Wären wir in unserer bürgerlichen Lebenswelt  alleweil 'bei der Sache'wären wir von An-fang bis Ende unseres Lebens von der Sorge um Nutz und Vorteil erfüllt. Das ist nicht aus logischen Gründen so, sondern bloß historisch-faktisch; aber darauf kommts an. Wir haben uns stattdessen den Luxus bewahrt und wohl oft genug sauer zurückerkämpft, mit unsern Vorstellungen über das mondän Zweckmäßige hinaus zu schießen und, siehe da, dadurch die Voraussetzungen zu schaffen, auch in der bürgerlichen Lebenswelt zu mehr zu kommen als zu bloßer Bedürfnisbefriedigung. Das sind nun nicht alles Ruhekissen, aber dafür wird die Lebenswelt auch immer weniger bürgerlich. Da tun sich nun ganz andere Risiken und Abenteuer auf, und das ist es, was der Mensch mit höheren Ansprüchen schon immer woll-te und sich doch leider über zehntausend Jahre nur die wenigsten leisten konnten.




Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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