Samstag, 2. September 2023

Neues vom Flaschenhals.


aus welt.de, 2. 9. 2023                                                                               zu öffentliche Angelegenheiten

...Der sogenannte genetische Flaschenhals dauerte etwa 117.000 Jahre an, bis vor etwa 813.000 Jahren. Danach habe sich die Population sehr schnell wieder erholt, schreibt die Gruppe. Sie spekuliert, dies könnte mit der Kontrolle von Feuer verbunden gewesen sein.

Das Team geht davon aus, dass der Populationsschwund den Homo heidelbergensis betraf, aus dem sich später neben dem Homo sapiens auch der Neanderthaler und der Denisova-Mensch entwickelten. Konsens ist das jedoch keineswegs. In einem „Science“-Kommentar schreiben die Londoner Experten Nick Ashton vom British Museum und Chris Stringer vom Natural History Museum, dass der letzte gemeinsame Ahne von Homo sapiens, Neandertaler und Denisova-Menschen schon vor mehr als einer Million Jahren gelebt haben könnte. Dafür kämen mehrere Arten infrage. 

Als Bestätigung für den festgestellten drastischen Bevölkerungsschwund deutet das Forschungsteam um Hu auch den Umstand, dass es aus jener Phase nur wenige fossile Funde von Menschen gebe. „Dieser heftige Flaschenhals könnte die extreme Seltenheit homininer Fossilien in Afrika und Eurasien vor 950.000 bis vor 650.000 Jahren erklären“, schreibt die Gruppe. Der damals schon in Asien verbreitete Homo erectus sei offenbar nicht betroffen gewesen, heißt es.

Als Ursache des Bevölkerungsschwunds vermutet das Team klimatische Veränderungen. Vor etwa 900.000 Jahren hätten sich Vergletscherungen verstärkt und seien dauerhafter geworden. Dies sei mit einem Abfall der Meerestemperaturen, einer langen Trockenheit und Umwälzungen der Fauna in Afrika und Eurasien einhergegangen, heißt es weiter.


Nota I. - Zähmung des Feuers? Das wäre ein hinreichend großes Ereignis, um das Über-leben der 1.300 zu erklären.

Nota II. - Doch wenn es wie so lange zuvor - und bei den andern Hominis erectis auch später - ausgeblieben wäre? 

Und wie ist es mit den Sapiens-Gruppen, die in Afrika geblieben waren? Haben sie das Feuer selbst gebändigt oder von ihren Verwandten aus Europa überbracht bekommen? Doch allein, wenn der europäische Ast nicht dank dem Feuer überlebt hätte, sondern aus-gestorben wäre, würde in der Menschheitsgeschichte eine gewaltige Lücke klaffen, die die in Afrika verbliebenen Gruppen hätten füllen müssen.

So viel zur Rolle des Zufalls in der Geschichte.
JE

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