Sonntag, 10. September 2023

Das Bild auf seinen Begriff gebracht.

John Piper, Industrial village, 1957                                                                                                                                      zu Geschmackssachen

Sagen wir so: Der Weg der bildenden Kunst führt von der thematischen (kultischen) Dar-stellung zur ungegenständlichen bloßen Ästhetik. Es konnte nicht ausbleiben, dass sie sich in Belanglosigkeit verlor. Der typische moderne Maler weiß seither nicht mehr recht, was er noch malen kann. 

Eine reine Ästhetik wäre so etwas wie eine gegenständliche Darstellung ohne Thema. Oder ein Thema ohne Gegenstand? 

Aber das ist der rote Faden, der sich durch die Malerei zieht, seit sie modern geworden ist: an den Gegenständen gerade und nur das betrachten, als was sie erscheinen: ohne ein The-ma, das aus ihrer je spezifischen Gegenständlichkeit stammt; die Dinge ohne ihre lebens-weltlichen Bezüge wahrnehmen: als bloßen Schein. 

Landschaft ist gerade abstrakt genug, um Gegenstände erscheinen zu lassen, wie sie an sich sind; vulgo aussehen.

ders., Study for Salisbury Plain Under Plough, 1942

PS. Genauer gesagt - ästhetisch ist am Bild, was sich auf keinen Begriff bringen lässt. Versuchen Sie's nur!
Ästhetisch ist am Analogen, was sich nicht digitalisieren lässt.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blog-Archiv

Pausen sind gut und nötig; der Pausenhof ist ein Übel.

                                                          aus Levana, oder Erziehlehre Die Schule ist ein Ort, der Kinder in einer so ...