Donnerstag, 28. September 2023

Erst wenn gefühlt wurde, lässt sich reflektieren; denn worauf sonst?

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Das Erinnern von Bildern ist das Geschäft des episodischen Gedächtnisses. Im sogenann-ten semantischen Gedächtnis werden nicht anschaubare Bilder gemerkt, sondern Denkbe-stimmungen - anhand von je spezifischen Zeichen: landläufig Begriffe genannt. Gemerkt wird ein Symbol: eine bezeichnete Bedeutung oder ein bedeutendes Zeichen. Es ist das-selbe, denn weder erscheint das Zeichen, ohne die Bedeutung hervorzurufen, noch kann ich die Bedeutung zeigen ohne ihr Symbol.

Haben sich episodisches und semantisches Denken von einander geschieden, weil sich unter die anschaulichen Bildern immer mehr denkbare Bedeutungen gemischt haben, die auch gemerkt werden wollten, oder waren von vornherein zwei verschiedene Töpfchen vor-handen, die darauf warteten, befüllt zu werden? Der Unterschied zwischen beiden Varian-ten könnte entweder psychologisch-experimentell oder philosophisch-spekulativ aufgefasst werden - als Vor- oder Nachordnung von fühlen und reflektieren. Wobei die Vorstellung, dass die Reflexion eher dagewesen wäre als das Fühlen, einigermaßen verrückt klingt.

PS. Mit andern Worten - ohne Symbolisierung keine Reflexion.


Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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