Mittwoch, 7. Februar 2024

Leibniz.

                                 zu Philosophierungen 

Leibniz wird bis heute von Mathematikern und Physikern als einer ihrer Ahnherren rekla-miert. Für den Philosophen Leibniz ist das ein Pech, denn der geriet dadurch beim großen Publikum in Vergessenheit. Seine Bedeutung für die Philosophie ist aber kaum zu  über-schätzen. Das rationalistische metaphysische System, das Kant mit seiner Kritik der reinen Vernunft zu Fall brachte, stammte im Wesentlichen von ihm. 

Es ging aber nicht, wie die seitherige Philosophiegeschichte vermuten lässt, auf den Ideen-realismus Platos zurück, sondern in Gestalt der Leibniz'schen Monaden auf die (eigentlich animistische) Vorstellung von der Entelechie, die Aristoteles formuliert hatte. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Die scholastischen Nominalisten, die als die Begründer des neuzeitlichen Denkens gelten können, waren Anhänger des Aristoteles und entschiedene Gegner Platos. Auf sie beriefen sich aber nicht nur Leibniz und seine Epigonen Wolff und Baumgarten, sondern auch... alle Materialisten! 

Und während die Spuren, die Platos Ideen immer wieder im Denken auch gegenwärtiger Philosophierer ohne weiteres auf den ersten Blick zu erkennen und kenntlich zu machen sind, treiben die Entelechien im (monado-) Logischen Atomismus der gegenwärtigen Ana-lytischen Philosophie unerkannt und ungerügt ihr fröhliches Unwesen, bloß weil... Leibniz als Philosoph in Vergessenheit geraten ist. 

Dem wäre abzuhelfen.

10. 11. 16 

 

 

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