Samstag, 7. Januar 2023

Fritz Kreidt.



Fritz Kreidt, Salford

Ich habe, wie es scheint, einen gefunden, der mir in ästhetischen Dingen gleichgesinnt war. Fritz Kreidt hat in den fünfziger Jahre zu malen begonnen; abstrakt, wie der Geschmack der Zeit es gebot. Er wandte sich jedoch bald einer mehr 'realistischen', nämlich gegen-ständlichen Malweise zu, und zwar - der Landschaft.

Die Gestalt der Dinge sei eine Darstellung unserer Handlungsmöglichkeiten, die in dem Dinge ausgedrückt sind - alles, was ich daraus machen könnte, sagt mein Gewährsmann.

Solange das Kunstwerk die Dinge auffasst als Objekte menschlicher Zweckbestimmung, bleibt das Ästhetische am Bild sekundär. Es bleibt, wie Kant sagt, gefangen. Die Kunst freisetzen heißt, das Ästhetische am Bild von denkbaren Zwecken lösen.

Das rechtfertigt die Abstraktion, spezifiziert sie aber auch.

Ästhetisch ist Kunst nicht, wenn oder gar weil sie die Gegenstände beiseite ließe, sondern weil sie die Gegenstände selber als Aesthetica auffasst.

Jeder Gegenstand ist Erscheinung. Aber jede Erscheinung als einen Gegenstand wahrneh-men kann nur die ästhetische Betrachtung; genauer gesagt: Das ist ästhetische Betrachtung.

Aufgegeben ist freilich die Unterscheidung der Erscheinung und dem, was erscheint, und das nennt man Abstraktion.

Titel?

Besuch in New York

Es lebe die DDR!


Donnerstag, 5. Januar 2023

Kommt der wissenschaftliche Fortschritt ins Stocken?

 Large Hedron Collider
aus derStandard.at, 5. Jänner 2023


FORTSCHRITT VERLANGSAMT

Es gibt immer weniger bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten
Eine neue Studie, die Millionen wissenschaftlicher Publikationen untersuchte, findet zunehmend Arbeiten, die den Status quo stützen, statt ihn zu verändern


von Reinhard Kleindl

Ob endloses Wachstum sinnvoll oder überhaupt möglich ist, ist im Fall der Wirtschaft ein großer Streitpunkt. In der Wissenschaft ist die Idee eines ständigen Fortschritts aber bisher kaum thematisiert, geschweige denn kritisiert worden. Seit der Antike sind am laufenden Band immer größere wissenschaftliche Fortschritte erzielt worden, ein Ende scheint nicht in Sicht, im Bereich der Biotechnologie scheint die Entwicklung aktuell dank CRISPR und der mRNA-Technologie rasant wie nie voranzuschreiten.

Doch wer genau hinsieht, kann in verschiedenen Gebieten von Wissenschaft und Technik gewisse Ermüdungserscheinungen beobachten. So wird etwa in der Grundlagenphysik ein neuer Durchbruch, der das in den 1920er-Jahren begründete Wissen weiterentwickelt, sehnsüchtig erwartet, ohne dass sich die Hoffnungen bislang erfüllt hätten. Die Energieversorgung der Welt sollte längst mittels Kernfusion gewährleistet sein, doch der Fortschritt geht schleppend voran, woran auch der aktuell gefeierte Durchbruch wenig ändert.

Revolutionäre wissenschaftliche Fortschritte werden immer seltener. Die dazu nötigen Experimente werden zunehmend aufwendiger, wie zum Beispiel im Fall des James-Webb-Weltraumteleskops oder des Fusionsexperiments Iter.

Prophezeiungen über ein Abkühlen des wissenschaftlichen Fortschritts sind dank solch prominenter historischer Irrtümer mit Vorsicht zu genießen. Was die Publikation wissenschaftlicher Arbeiten angeht, scheint der Wachstumstrend ungebrochen. In den vergangenen Jahrzehnten stieg die Menge der wissenschaftlichen Publikationen exponentiell. Damit sollte also ein fruchtbarer Boden für weitere Revolutionen vorhanden sein. Das Vertrauen in den wissenschaftlichen Fortschritt ist jedenfalls groß, was kurioserweise gerade die beliebte Verschwörungserzählung von geheimen Patenten für saubere Energieformen in den Tresoren der Ölscheichs illustriert: Wir haben trotz Jahrzehnten der Forschung noch immer keine unbegrenzte, saubere Energie? Da kann doch etwas nicht mit rechten Dingen zugehen!

Eine Gruppe um den Soziologen und Ökonomen Russell Funk von der Universität Minnesota im US-amerikanischen Minneapolis hat nun einen genaueren Blick auf die Geschwindigkeit des wissenschaftlichen Fortschritts geworfen und die Ergebnisse ihrer Studie im Fachjournal "Nature" publiziert. Ihr Fazit: Trotz steigender Publikationszahlen nimmt die Zahl der revolutionären Entdeckungen ab.

Millionen Publikationen

Für ihre Arbeit untersuchten die Forschenden in Summe 45 Millionen wissenschaftliche Publikationen und 3,9 Millionen Patente der vergangenen 60 Jahre. Die Analyse erfolgte automatisiert mithilfe eines Tools namens CD-Index, das in der Lage ist zu bewerten, wie sich Netzwerke von Zitierungen in Wissenschaft und Technologie ändern.

Um den wissenschaftlichen Fortschritt zu bewerten, machte das Team Gebrauch von Theorien der wissenschaftlichen Entwicklung, die zwischen zwei Arten von Durchbrüchen unterscheiden: Beiträgen zu bereits bekanntem Wissen und solchen, die das bisherige Wissen revolutionieren und bisherige Erkenntnisse obsolet machen und die Wissenschaft in völlig neue Richtungen vorantreiben.

Um ihre Erkenntnisse zu prüfen, untersuchten die Forschenden zu den ursprünglich 25 Millionen betrachteten wissenschaftlichen Publikationen noch einmal 20 Millionen weitere und konnten das Ergebnis dabei bestätigen.

Es zeigte sich, dass die Anzahl der revolutionäre
n Arbeiten in allen Wissenschaftsgebieten abnahm, allerdings am wenigsten im Bereich der Lebenswissenschaften und Biomedizin, während in den Sozialwissenschaften und in der Technologie der Rückgang am stärksten war.

Der Teilchenbeschleuniger LHC gilt als komplizierteste Maschine der Menschheit. Das Mammutprojekt hätte für revolutionäre Entdeckungen in der Grundlagenphysik sorgen sollen.

An der Qualität der Arbeiten liege es nicht, betont das Team. Ein Grund könnte seiner Einschätzung nach sein, dass Menschen in der Forschung bei ihrer Arbeit auf einer weniger breiten Wissensbasis aufbauen. Das liege daran, dass junge Forschende eine immer größere Bürde an nötigem Basiswissen mit sich herumtragen, das sie erst erwerben müssen, bevor sie sich an die Arbeit machen können. Damit ging in den vergangenen Jahrzehnten eine zunehmende "Verschulung" des Universitätsbetriebs einher, mit strikten Lehrplänen und Anwesenheitspflichten.

"Viele Innovationen entstehen dadurch, dass man neue Dinge ausprobiert oder Ideen aus anderen Bereichen übernimmt und sieht, was passiert", betont Funks Projektpartner Michael Park. "Aber wenn man darauf bedacht ist, so schnell wie möglich eine Studie nach der anderen zu veröffentlichen, bleibt viel weniger Zeit, um über einige der großen Probleme nachzudenken, die zu diesen bahnbrechenden Durchbrüchen führen könnten."

Kritik an ERC-Grants

Ob es sich um ein generelles Phänomen oder ein hausgemachtes Problem der Wissenschaftspolitik handelt, ließ sich anhand der Studie nicht final klären. Allerdings deuteten kürzlich andere Analysen in eine ähnliche Richtung. Eine Untersuchung der Förderpraxis der ERC-Grants der Europäischen Kommission deutet darauf hin, dass risikofreudige Forschung benachteiligt wird. Forschende, die in der Vergangenheit mit kühnen Arbeiten Misserfolge erlebten, erhielten weniger oft Förderungen als solche, die verlässlicher positive Ergebnisse erzielten. Brisant ist das, weil die ERC-Grants eigentlich gerade möglicherweise revolutionäre Zugänge mit hohem Risiko fördern sollten.

Messgrößen wie der "Performance-Record", mit dem die Forschungsarbeit von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern anhand der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen und deren Zitierungen beurteilt wird, stehen seit vielen Jahren in der Kritik. Auch diese "publish or perish" genannte Ideologie – zu Deutsch "Publiziere oder geh unter" – wird von dem Team um Funk kritisiert.

Peter Higgs etwa betont, in seinem Leben nur 20 wissenschaftliche Arbeiten verfasst zu haben – lächerlich wenig für heutige Verhältnisse. Für eine akademische Karriere käme eine derartige Performance heute einem Todesstoß gleich.

"Ein gesundes wissenschaftliches Ökosystem ist eines, in dem es eine Mischung aus bahnbrechenden Entdeckungen und folgenden, konsolidierenden Verbesserungen gibt. Aber die Art der Forschung verändert sich", sagt Erstautor Funk. "Da schrittweise Innovationen häufiger sind, kann es länger dauern, bis die entscheidenden Durchbrüche erzielt werden, die die Wissenschaft dramatisch vorantreiben."

Gerade der Klimawandel zeige auf, wie wichtig wissenschaftliche Revolutionen wären: "Es ist klar, dass es immer noch riesige Chancen für revolutionäre wissenschaftliche Innovationen gibt, mit Verbesserungspotenzial für die Menschheit." 

Nature: "Scientific community: Discovery and technological invention have slowed over time"


Nota. - Es ist offenbar kein Problem 'der Wissenschaft', nämlich der Generation dessen, was wissenslogisch als gesicherte Erkenntnis gelten kann, sondern ein Problem der insti-tutionellen Bedingungen, unter denen Wissenschaft ler arbeiten können und müssen. Nicht so, dass die Fülle des inzwischen angeschatzten Wissens immer weniger Platz für Neues ließe: Das wäre ein wissenslogischer Engpass. Sondern das technische Problem, dass Masse und Tempo der Publikationen nicht nur die gedanklich innovativen Beiträge untergehen lassen, sondern deren Autoren davor abschrecken, ihren Vortrag zu riskieren, bevor sie sich in der Kritik bewährt haben - was sie freilich nicht können, wenn sie dort nicht zur Kennt-nis genommen werden. 

Gegenüber dieser systemischen Schwierigkeit nimmt sich die Neigung der Institute, jeden Hühnermist mit Blick auf die Drittmittel zur Sensation aufzublasen, wie bloße Folklore aus - so entnervend, weil zeitraubend sie immer ist.

JE


Autonome Mitte.

 bing                                                                                   zu öffentliche Angelegenheiten

Dass das aus dem Kalten Krieg überkommene deutsche Parteiensystem veraltet ist, springt ins Auge. Ob eine Umgruppierung in der Mitte nötig oder gar machbar wäre, wird ohren-betäubend beschwiegen; zu offenbar ist die Antwort, zu viele müssten ihre überkommenen Posten für Andere freimachen.

Als Umgruppierung unter den vorhandenen Kräften ist sie daher ebenso offenbar nicht machbar. Das Mindeste, was nicht nur nötig, sondern ja wohl auch machbar wäre, ist eine unabhängige Sammlung zwischen den vorhandenen Parteien: eine autonome Mitte. Doch schon dafür müsste sich der eine oder die andere aus ihren liebgewordenen Polstern erhe-ben. Öffentliche Mandate dürften sie vorerst nicht ins Auge fassen, auf Regierungsbildun-gen könnten sie nur mittelbar Einfluss nehmen. Doch das wär schon was.

Sie müsste allerdings schon mit einer Stimme reden, die nicht überhört werden kann. Aber ruhig und bestimmt. Ob sich so einer finden lässt?





Wer braucht schon eine ecclesia......

                                                      zu öffentliche Angelegenheiten

...die nicht militans ist, und wozu? Notfalls nämlich auch abscondita.



Mittwoch, 4. Januar 2023

Das Hohe Lied des Einverleibens.

 Goya
aus scinexx.de                                                                                     zu Männlich   zu Levana, oder Erziehlehre;                                                    
Frauen können sich besser in andere hineinversetzen
Weibliche Empathie-Scores sind in 57 Ländern höher als männliche

Frauen fällt es leichter als Männern, sich in andere hineinzuversetzen und ihre Gefühle und Gedanken zu erahnen, wie eine Studie nun bestätigt. Demnach ist diese weibliche Empathie-Neigung ein internationales Phänomen, das die Forschenden in 57 Ländern beobachten konnten. Als Erklärung kommen sowohl biologische als auch soziale Faktoren in Frage. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Ungeachtet des Geschlechts nimmt die Fähigkeit zur Perspektiv-Übernahme im Alter ab.

Manche Menschen sind empathischer als andere. Aber warum ist das so? Ein Zehntel der Empathie-Fähigkeiten wird durch die Gene bestimmt, der Rest unterliegt anderen Faktoren wie zum Beispiel der Sozialisation. Denn wir müssen Empathie zunächst erlernen. Sich in die Gedanken, Perspektiven und Gefühle eines anderen hineinversetzen zu können, wird in der Wissenschaft „Theory of Mind“ genannt. Bisherige Studien legten bereits nahe, dass Frauen diese Fähigkeit im Schnitt besser beherrschen als Männer. Allerdings nahmen an diesen Untersuchungen meist nur wenige Testpersonen teil und diese waren außerdem weder kulturell noch vom Alter her sonderlich divers.

Schau mir in die Augen, Kleines

Auf der Suche nach allgemeingültigen Geschlechtsunterschieden bei der Empathie haben Forschende um David Greenberg von der University of Cambridge nun eine groß angelegte, internationale Erhebung durchgeführt. Über 300.000 Menschen aus 57 Ländern im Alter von 16 bis 70 Jahren nahmen daran teil und absolvierten den sogenannten „Reading the Mind in the Eyes“-Test (kurz: Eyes-Test).

Mithilfe des Eyes-Tests lässt sich herausfinden, wie gut einzelne Personen sich in andere hineinversetzen können. Dafür bekommen sie 36 Bilder von menschlichen Augenregionen vorgelegt und müssen jeweils entscheiden, welches von vier nebenstehenden Wörtern am besten beschreibt, was die Person auf dem Bild gerade denkt oder fühlt.


Erreichte Empathie-Scores im Eyes-Test nach Alter und Geschlecht.

Frauen im internationalen Vergleich empathischer

Das Ergebnis: In allen 57 Ländern schnitten die Frauen beim Eyes-Test deutlich besser als die Männer oder zumindest ähnlich wie sie ab. In keinem Land übertrafen die Männer die Frauen in diesem Test auf die Theory of Mind. „Unsere Ergebnisse sind einer der ersten Belege dafür, dass das bekannte Phänomen, dass Frauen im Durchschnitt empathischer sind als Männer, in einer Vielzahl von Ländern auf der ganzen Welt zu beobachten ist“, sagt Greenberg.


Der Geschlechterunterschied bestand in jeder der untersuchten Altersklassen, wobei die Wissenschaftler sowohl bei Männern als auch bei Frauen im Alter von 20 Jahren einen Leistungs-Höhepunkt im Eyes-Test beobachteten. Im späteren Erwachsenenalter – bei Frauen ab 50 und bei Männern ab 58 Jahren – geht die Trefferquote langsam zurück. Das legt laut Forschenden nahe, dass der Empathie-Score womöglich auch unter hormonellem Einfluss steht.

Doch nicht nur das Alter, sondern auch die Herkunft der Studienteilnehmer wirkte sich auf ihr Test-Ergebnis aus. „Insgesamt scheint sich der durchschnittliche weibliche Vorteil im Eyes-Test in fortschrittlicheren und westlicheren Ländern zu verringern“, berichten Greenberg und seine Kollegen. Das könnte sich durch Ergebnisse früherer Studien erklären lassen, laut denen Personen mit niedrigem Sozialstatus sich mehr um die Gedanken und Gefühle anderer kümmern als Menschen mit hohem Status.

Woher kommt die Empathie-Lücke?

Aber warum sind Frauen anscheinend generell empathischer als Männer? Greenberg und seine Kollegen können diese Unterschiede anhand der gesammelten Daten zwar nicht vollends erklären, doch sie haben verschiedene Hypothesen, die sowohl biologische als auch soziale Faktoren beinhalten. So wurde in der Vergangenheit bereits beobachtet, dass höhere (pränatale) Testosteron-Werte mit schlechteren Ergebnissen im Eyes-Test in Verbindung stehen. Da Männer mehr Testosteron besitzen als Frauen, könnte das die Unterschiede zumindest teilweise erklären.

Doch auch soziale Faktoren wie die unterschiedlichen Rollenerwartungen an Männer und Frauen könnten in Frage kommen. Da das klassische Frauenbild emotionales und das Männerbild rationales Verhalten vorsieht, könnten bereits Kinder in diese Rollenvorstellungen hineinwachsen und sich bemühen, ihnen zu entsprechen.

Zusammenfassend vermuten Greenberg und sein Team, „dass die frühen Geschlechtsunterschiede auf biologische Faktoren zurückzuführen sind, aber durch soziale Faktoren aufrechterhalten oder verstärkt werden.“ (Proceedings of the National Academy of Sciences, 2022; doi: 10.1073/pnas.2022385119)

Wer herausfinden will, wie ausgeprägt die eigene Empathie ist, kann das unter folgendem Link testen: www.yourbraintype.com 

Quelle: University of Cambridg
.Januar 2023 -

von Anna Manz


Nota. - Es ist auf gut Deutsch zum Erbrechen: Seit Jahr und Tag wird uns als sittlicher Vorzug die pp. Empathie gepriesen; die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, gilt als Ausweis moralischer Überlegenheit. Die Kehrseite, nämlich die Fähigkeit, andere in sich hineinzuversetzen, wird dagegen nicht als ungehörig aufgefasst, und die Bereitschaft, ihn in sich aufzusagen und seine Selbstheit abzustreiten, gilt nicht, als was sie ist: ein schwerer Charakterfehler. Hineinversetzen und dort schalten und walten!


Und wie das täglicher Erleben bezeugt, ist es wahr, dass beide Bereitschaften, beziehungs-weise beide Seiten derselben Bereitschaft zwischen den Geschlechtern - Sexus? Genera? Da pfeif ich drauf! - unterschiedlich verteilt sind.

Das ist der Grund, warum Männer die besseren und Frauen die schlimmeren Pädagogen sind.
JE

 

Montag, 2. Januar 2023

Ästhetisch erleben.


aus Tagesspiegel.de, 29. 12. 2022                                                                                              
  zu Geschmackssachen

Kunst auf Rezept
Wie sinnliche Erlebnisse heilen können
Kunstobjekte in Krankenhäuser lindern Ängste, gemeinsame Theaterbesuche helfen Menschen mit psychischen Erkrankungen. Doch wie genau wirken das ästhetische Erleben auf den Organismus?

von Susanne Donnerie 

Patienten und Patientinnen des Pariser Universitätskrankenhaus Seine-Saint-Denis müssen sich gewundert haben, als 2018 in einem Innenhof eine überlebensgroße Kopie der Venus von Milo aufgestellt wurde. Die Skulptur der Göttin Aphrodite war Teil des Projektes „Louvre im Krankenhaus“. Neben vier Skulpturen stellte das Museum 30 Abdrucke von Gemälden und 200 kleinere Motive in den Patientenzimmern aus.

Im Verlauf mehrerer Monate bekamen viele Patienten neben den täglichen Visiten eine anderthalbstündige Kunsttour geboten. Und siehe da, die Kunstobjektezerstreuten bei den meisten der 451 Teilnehmenden Ängste und Sorgen. Viele reagierten begeistert auf die ungewöhnliche Ablenkung und wünschten sich mehr Kunst im Krankenhaus. Das Projekt wurde noch vor der Coronapandemie auf mehrere Krankenhäuser in der französischen Hauptstadt ausgeweitet.

In Großbritannien, Kanada und mehreren skandinavischen Ländern gibt es mittlerweile sogar „Kunst auf Rezept“. Erkrankte Menschen dürfen dann umsonst in die Oper oder ins Museum gehen. Kunst fördert nämlich die Gesundheit: Das Arts Council England stellte beispielsweise fest, dass Arztbesuche um 37 Prozent und Krankenhauseinweisungen um 27 Prozent zurückgehen, wenn Menschen regelmäßig Kunstgalerien und Museen besuchen.

Die Lebenszufriedenheit steigt und das Gefühl eines inneren Friedens nimmt zu, resümierte die Weltgesundheitsorganisation, nachdem sie sich erstmals 2019 dem Thema annahm und 900 Studien zur Wirkung von Kunst ausgewertet hat

Die Psychologin Anita Jensen von der dänischen Universität Aalborg betreut derzeit das „Kunst auf Rezept“-Programm im Nachbarland Schweden. Zweimal pro Woche gehen die Teilnehmenden für zehn Wochen ins Theater, in Museen oder die Opfer. Menschen mit einer psychischen Erkrankung, etwa einer Depression oder Phobie, können daran teilnehmen.

"Vielen Menschen tut schon der Austausch mit anderen und dann noch die positive Anregung über die Kunst sehr gut", sagt Anita Jensen, Psychologin an der dänischen Universität Aalborg. „Die meisten waren noch vorher nie in einem Museum oder einer Oper“, sagt Jensen. Und sie staunen über die Stimmungsaufhellung und das wachsende Selbstwertgefühl, wie sie in ihren Studien ermittelt hat. Auch die betreuenden Ärzte würden bemerken, dass es ihren Kranken besser geht. 

Sinnliches Erleben ohne Stimatisierung

Unklar ist aber, auf welche Weise Kunst der Gesundheit zuträgt. „Unsere Angebote sind immer in Gruppen organisiert: Vielen Menschen tut schon der Austausch mit anderen und dann noch die positive Anregung über die Kunst sehr gut“, sagt Jensen. Besonders sozial isolierte Menschen profitieren davon, weshalb sie im aktuellen dänischen Programm genauso mitmachen dürfen. Ein Drittel käme tatsächlich aus Einsamkeit, berichtet die Forscherin.

Einen großen Unterschied zu anderen Behandlungen sieht Jensen auch darin, dass es gerade nicht um die Krankheit geht. Die Teilnehmenden erfahren keine Stigmatisierung, berichtet sie. Während in einer Psychotherapie das Leiden bearbeitet wird, setzt die Kunst dem ein ganz anderes sinnliches Erleben entgegen. Man könnte von einer therapeutischen Form der Ablenkung sprechen.

Auf körperlicher Ebene könnten verschiedene Effekte zusammenkommen: Einzelne Studien zeigen, dass der Spiegel des Stresshormons Cortisol zurückgeht, wenn wir Kunst auf uns wirken lassen. Das italienische Team um den Psychologen Stefano Mastandrea wies zudem nach, dass der Blutdruck beim Betrachten von Kunstobjekten sinkt.

Wenn uns Kunst besonders ergreift, bringt das zudem das Gehirn in einen anderen Modus. Hirnforscher vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik zeigten, dass Kunst, die uns anspricht, das Default Mode Netzwerk im Gehirn anregt. Diese Hirnregion ist auch beim Tagträumen und Schmieden von Zukunftsplänen aktiv.

Der therapeutische Effekt von Kunst findet seinen Niederschlag auch in verschiedenen Formen der Kunsttherapie. Parkinson-Betroffene können beim Tanz wieder sicherer auf den Beinen werden. Schmerzpatienten erfahren in einer Musiktherapie eine gewisse Linderung.

„Der Unterschied ist aber, dass diese Therapien ein definiertes klinisches Ziel verfolgen und von einem speziell ausgebildeten Therapeuten, einer Therapeutin ausgeführt werden“, stellt Jenssen klar. Kunst auf Rezept indes will die Verfassung der Betroffenen ganz allgemein verbessern. Jenssen spricht von „Kulturvitaminen“.


Nota. - Der Mensch ist nicht einesteils sinnlich, andernteils intellektuell. Das sind Unter-scheidungen, die eine (intellektuelle) Reflexion nachträglich an dem vornimmt, was er ur-sprünglich 'ist' - nämlich tut. Was tut er? Er erlebt. Was ist erleben? Es ist ein Fühlen, das mit Bedeutungen ausgezeichnet ist.

Soll man sagen, Ästhetisches zu erleben habe unmittelbar Einfluss auf sein Gesamtbefin-den? Oder ist es sein ästhetisches Erleben, das auf seinen Gesamtzustand einen Einfluss hat?

Was kann das heißen: sein Erleben habe Einfluss? Ist es nicht eher selber Aus druck seines Gesamtzustands? 

Weder kommt das eine vor den andern, noch das andre von dem einen. Wie man es dreht und wendet: Ein Subjekt ist immer tätig, nur darum ist es Subjekt. Seine Tätigkeit ist, bevor sie irgendwas anderes wird, zuerst erleben. Sein Erleben unterscheidet es, sobald es reflek-tiert, in Subjekt, Prädikat, Objekt. Das, was ist, ist schlechterdings - Prädikat? Nein; prädi-zieren.

*

Die Frage Wie genau? ist daher dumm. Die Ärzte können zufrieden sein, wenn sie auf die Dauer empirische Beobachtungen machen können, die eine gewisse Regelmäßigkeit erken-nen lässt, die der Laie dann für Kausalität hält. Wissenschaftlich wird mehr nicht drin sein.

(Und übrigens: Es lässt sich schon nicht begreifen, 'was Wirkung ist'; schon gar nicht wer-den es die Forscher mit ihren Bildgebenden Verfahren darstellen können. Man kann nicht einmal sagen, was mit Wie genau? gemeint ist.)
JE



Sonntag, 1. Januar 2023

Sesshaftigkeit kam vor dem Ackerbau.

aus FAZ.NET, 19. 12. 2022                                                                             zu öffentliche Angelegenheiten

Das wissen wir über die ersten Monumentalbauten der Welt
In Südanatolien wurden in den letzten Jahren die ältesten Großbauwerke der Menschheit gefunden. Wie wurden sie errichtet, was fand in ihnen statt? Interview mit dem Grabungsleiter Necmi Karul über neueste Erkenntnisse.

von UWE EBBINGHAUS

Herr Prof. Karul, warum befinden sich die ältesten bisher gefundenen Monumental-Bauwerke der Menschheit – allen voran das Unesco-Welterbe Göbekli Tepe, das 15 Kilometer nordöstlich der türkischen Stadt Şanlıurfa liegt – ausgerechnet in diesem heute öden, abgelegenen Gebiet zwischen der Türkei und Syrien?

Neue klimatische Bedingungen nach der Eiszeit in Südwestasien ermöglichten es den Arten der gemäßigten Klimazonen, sich in größeren Gebieten als zuvor auszubreiten. Das gilt auch für diese Gegend, in der, wie man weiß, in der jüngeren Steinzeit Pflanzen kultiviert und Tiere domestiziert wurden. Man weiß heute aber auch, dass der Übergang zur Sesshaftigkeit und die damit einhergehenden sozialen Veränderungen nicht durch die Nahrungsmittelproduktion verursacht wurden, sondern dass die Nahrungsmittelproduktion eine Folge dieses Übergangs war.

Woher weiß man so genau, dass in der Gegend um Göbekli Tepe, was „bauchiger Hügel“ bedeutet, der Ackerbau auf die Sesshaftigkeit folgte?

Bislang wurden in diesen ersten dauerhaften Dörfern keine Anzeichen für den Anbau von Pflanzen gefunden. Wir haben es also nicht mit einer Gesellschaft zu tun, die sich vollkommen der Nahrungsmittelproduktion widmete. Durch die Sesshaftigkeit bekommen die Menschen ein neues Verhältnis zu ihrer Umwelt. Es gibt neue Verbindungen zu Pflanzen und Tieren, die sich domestizieren lassen oder nicht. Die Domestizierung hat lange gedauert, Jahrhunderte.

Wie sah die Gegend im 10. Jahrtausend vor Christus aus – so wie heute oder vollkommen anders?

Sie sah vollkommen anders aus. Die Region war im frühen Holozän mit großen Grasflächen bedeckt, die mit kleinen Pistazien- und Mandelbaumbeständen durchsetzt waren. Heute wird die Region von einer steppenähnlichen Umgebung beherrscht, die jetzt intensiv bewirtschaftet wird. Außerdem gab es mehr Wasser als heute. Viele Tiere streiften durch die Gegend: Schafe, Ziegen, Auerochsen, Schweine und Gazellen. Die Rinder waren doppelt so groß wie heute, es war nicht so einfach, sie zu jagen. Und auch die anderen Tiere sahen anders aus als die heutigen domestizierten. Die Schafe etwa hatten längere Beine und längere Hörner. In der Gegend um Göbekli Tepe begann vieles, was die spätere Menschheitsgeschichte prägte. Hier fand ein großer Wandel statt.

Von wo kamen die Menschen, die sich hier im 10. Jahrtausend vor Christus niederließen?

Woher diese Gemeinschaften stammten oder wie lange sie schon in demselben Gebiet lebten, ist eine der wichtigen Fragen, der wir im Şanlıurfa Neolithic Research Project (Taş Tepeler) weiter nachgehen wollen. Die Anfänge von Göbekli Tepe datieren wir auf die Zeit von 9600 vor Christus, neue Ausgrabungen beweisen, dass es in der Region noch ältere Siedlungen als Göbekli Tepe gab. Wenn es sich bei dieser Kultur nicht um eine lokale Entwicklung handelt, gehen wir neuerdings davon aus – insbesondere, wenn wir die symbolischen Elemente berücksichtigen –, dass ihre Ursprünge eher im Norden als im Süden liegen.

Wie sicher ist diese Datierung?

Wir sind sehr sicher, dass sie richtig ist; entscheidend ist für die Karbondatierung immer organisches Material in einem bestimmten Kontext. Wir gehen dabei nicht von nur einer Fundstelle aus, sondern von mehreren Fundstellen und Ausgrabungen mit ähnlichen kulturellen Elementen.




Das Zentralgebäude von Göbekli Tepe mit seinen markanten T-Pfeilern, auf denen neben Tierdarstellungen auch die Konturen von Menschen zu erkennen sind: Hände, Arme, Beine, Lendenschurz, Gürtel.

Was war die Funktion von Göbekli Tepe?

Zunächst einmal möchte ich feststellen, dass es falsch wäre, Göbekli Tepe nur als Glaubenszentrum mit monumentalen Bauten zu definieren. Es handelt sich um eine Siedlung mit kommunalen Strukturen und einfachen Wohnhütten, um die herum normales Alltagsleben stattfand. Zweifellos erforderte der Bau der Kommunalgebäude mehr Geschick als die Wohnhütten, sie wurden wahrscheinlich von Handwerkern errichtet. Es ist schwierig, die Funktion dieser Strukturen mit Sicherheit zu bestimmen. Es wäre jedoch nicht falsch zu sagen, dass sie der Ort waren, der die Gemeinschaft zusammenbrachte. An anderen Fundplätzen wie dem nahegelegenen Karahan Tepe ist die Lage eine ähnliche, auch dort gibt es große runde einräumige Zentralgebäude mit mehr als fünf Meter hohen T-förmigen Pfeilern in der Mitte.

Die frühere Ansicht, dass Göbekli Tepe ein Versammlungsort war, an dem Feste veranstaltet wurden und Bier getrunken wurde, ist jetzt umstrittener geworden. Das bedeutet natürlich nicht, dass es kein Bier gab oder dass keine Feste veranstaltet wurden, aber wir sollten vorsichtig mit phantasievollen Beschreibungen dieser Siedlung sein. Ich halte es auch für falsch, die Monumentalbauten als Tempel zu bezeichnen. Sie sollten als Gebäude mit mehr als einer Funktion betrachtet werden, von denen keine mit der Anbetung zu tun haben muss. Ein Zentralgebäude mit Sitzplätzen an den Wänden eignet sich für vieles: Man kann dort musizieren, diskutieren, Entscheidungen treffen, alles ist möglich. 

Wie wirkt dieser Zentralbau, wenn man sich in ihm aufhält?

Die Bilder auf den Pfeilern in den kommunalen Gebäuden dürften denjenigen, die sie sahen, bekannt vorgekommen sein. Andernfalls hätten sie keine Bedeutung für sie gehabt. Es handelte sich also wohl um Bilder mit mythologischen Aspekten, die sie wiedererkannten. Wir können davon ausgehen, dass nach der Eiszeit eine neue Gesellschaftsordnung im Entstehen begriffen war. Bei der Schaffung dieser neuen Ordnung brauchten die Gemeinschaften wohl Bezugspunkte aus der Vergangenheit. Es ist wahrscheinlich, dass die kommunalen Gebäuden und die in ihnen erzählten mythologischen Geschichten den Aufbau dieser neuen Ordnung unterstützten, indem sie das soziale Gedächtnis lebendig hielten. Dieser neue Prozess war sehr dynamisch und führte zur Entstehung zahlreicher technologischer und sozialer Konzepte. Parallel zu diesen Entwicklungen veränderte sich mit der Zeit auch die Stellung des Menschen im Universum. Während wir beispielsweise in Göbekli Tepe eine Symbolik vorfinden, in der vor allem Tiere vorkommen, sehen wir 200 Jahre später in Karahan Tepe, dass der Mensch im Vordergrund steht. Es scheint, dass er, der zuvor selbst noch ein Teil der Tierwelt war, sich langsam in das Zentrum des Universums stellt.

Das Nebengebäude von Karahan Teppe (Mitte) ist mit Treppenstufen und einem Überlauf mit dem Zentralgebäude (links) verbunden. Ein gewundener Kanal (rechts) leitet Flüssigkeit in die aus dem Fels gehauene natürliche Wanne.

Was haben Ihre Grabungen in Karahan Tepe weiter ergeben? 

Auch dort gibt es ein Zentralgebäude, 23 Meter im Durchmesser, das dem in Göbekli Tepe ähnelt. Daneben gibt es aber ein rätselhaftes kleineres Gebäude mit phallusförmigen Säulen in der Mitte, das etwa sechs mal acht Meter groß ist.

Ja, das ist etwas total Neues für uns, obwohl wir phallusförmige Säulen schon von einem anderen Fundort her kennen. Das kleine Gebäude ist in den Stein gehauen und durch eine Treppe über ein Fenster mit dem Zentralgebäude verbunden, von wo aus man es betreten kann. Schräg gegenüber befindet sich eine zweite Treppe, auf der man nach draußen gelangt. Es handelt sich also um einen symbolischen Prozess, den man hier durchläuft. Der Mensch, der das Gebäude betritt, ist nicht der gleiche, der es verlässt. Wir kennen das aus der Ethnographie und gehen davon aus, dass hier ein Ritual stattgefunden hat. Außerdem gibt es oberhalb des Gebäudes einen leicht gewundenen Kanal, durch den vielleicht Wasser in das Becken geleitet werden konnte. Das werden wir noch chemisch untersuchen. Diese Flüssigkeit spielte in dem Ritual jedenfalls eine Rolle. Bemerkenswert ist auch der streng dreinblickende männliche Steinkopf, der die Szene beobachtet. Der Körper, in den der Kopf übergeht, erinnert an den einer Schlange, er setzt sich wahrscheinlich auch in einer Schlangenlinie in der Wand fort.

In einem Vortrag in Berlin sprachen Sie kürzlich davon, dass hier möglicherweise eine Pubertäts-, eine Initiationszeremonie stattgefunden hat.

Ja, diese Deutung habe ich auf ethnographischer Grundlage vorgenommen, dieses Gebäude könnte eine solche Funktion gehabt haben. Bis jetzt ergibt diese Deutung Sinn für mich, aber ich bin für jede Diskussion offen.

Es folgt eine Darlegung der wissenschaftlichen Kontroverse zwischen Prof. Necmi Karul und anderen Gräbern, die noch ganz offen ist. 


Nota. - Die Erfahrung lehrt dich und mich: Als ich dieses tat, passierte jenes. Für meine absehbar kurze Lebensspanne mag ich folgern: Wann immer ich dieses tue, wird... usw. Für die Geschichtsbetrachtung wäre das zu voreilig. Da kommt eine viele längere Zeitspanne und eine viel größere Menge von Probanden in Betracht. Da sollte man vorsichtig mit Darwin räsonnieren: Was immer passieren kann, wird, wenn die Bedingungen lange genug gleich bleiben, passieren. Der Unterschied ist nur: Dieses wird dauernde Folgen zeitigen, jenes nicht. Wovon hängt das ab? Davon, dass die Bedingungen für dieses günstig waren, für jenes nicht. Dieses bewährt sich, jenes vergeht, ohne Spuren zu hinterlassen.

Und dazwischen finden sich tausendundein Mittelweg - mehr oder weniger dauerhaft.

Kein vernünftiger Mensch hat je behauptet, die Menschen handelten immer nur nach Maßgabe ihres wirtschaftlichen Vorteils. Adam Smith entwarf ein Modell, in dem es so wäre. Alles, was dazwischen treten könnte, ließ er weg: Das sind alles persönliche Zufällig-keiten, die einander im Schnitt ausgleichen. Nicht ausgleichen tut sich das Eine: der ökonomische Vorteil. Der ist ihnen allen gemeinsam, so sehr er sich im Einzelnen widersprechen mag. Auf ihre individuellen Motive kommt es da gar nicht an; der Durchschnitt ists, der zählt.

Nach überhistorischen Kraftlinien oder Gesetzen sucht ein Ökonom nicht.
JE






Es riecht nach was.

aus spektrum.de,  14. 10. 2024                                                                          zu Jochen Ebmeiers Realien Wahrn...