Samstag, 13. September 2025

Es riecht nach was.

Ein Junge vor pinkfarbenem Hintergrund hält eine Banane vor seinen Mund, so dass sie sein Lächeln ergibt.
aus spektrum.de, 14. 10. 2024                                                                         zu Jochen Ebmeiers Realien

Wahrnehmung
Geruchsneurone reagieren auch auf Bilder und Worte
Was passiert im Gehirn, wenn wir eine Banane riechen? Es werden dieselben Nerven-zellen aktiviert, wie wenn wir ein Bild der Frucht sehen oder das Wort »Banane« lesen.

von Annette Doerfel

Ein Geruch – wie der einer Banane – wird im Gehirn von individuellen Nerven-zellen erkannt. Diese reagieren aber nicht nur auf den Duft, sondern sogar auf das geschriebene Wort »Banane« oder ein Bild der Frucht, wie eine Studie der Univer-sität Bonn und der RWTH Aachen offenbart.

Zwar wusste man durch bildgebende Verfahren, welche Hirnregionen der Mensch benötigt, um Gerüche wahrzunehmen, doch auf Ebene einzelner Zellen wurde das bislang nur in Tierversuchen untersucht. Das Forschungsteam um Florian Mormann konnte erstmals die Aktivität tausender Neurone in verschiedenen Bereichen des Denkorgans während des Riechens aufzeichnen. Für die Versuche präsentierten die Fachleute Epilepsiepatienten, denen man zu diagnostischen Zwecken Elektroden ins Gehirn implantiert hatte, verschiedene Gerüche, etwa den Duft einer Banane, von Lakritz oder altem Fisch. Die Reaktion einzelner Nervenzellen war laut dem Forschungsteam so signifikant, dass sich anhand ihrer Aktivität präzise vorhersagen ließ, mit welchem Duft die Versuchspersonen es gerade zu tun hatten. 

Die Messungen bestätigten, worauf Tierexperimente zuvor hingedeutet hatten: Offenbar sind auch beim Menschen unterschiedliche Hirnareale an spezifischen Aufgaben der Geruchswahrnehmung beteiligt. Neurone in der primären Riechrinde und vor allem im Hippocampus identifizieren bestimmte Gerüche, während die Amygdala deren emotionale Qualität bewertet – sie etwa als angenehm oder unan-genehm einstuft. So zeigte sich, dass einzelne Zellen in der Amygdala bei olfakto-rischen Reizen, die die Probanden mochten, aktiver waren als bei solchen, die sie verabscheuten. In anderen Regionen gab es keinen solchen Zusammenhang.

In einem weiteren Versuch untersuchte das Team, wie die Neurone der Studienteil-nehmer auf das Foto oder das geschriebene Wort des Objekts reagierten. Dabei feuerten die Nervenzellen ähnlich stark wie bei der Reaktion auf den entsprechen-den Duft. Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass die neuronale Verarbeitung von Gerüchen eng mit der von visuellen und sprachlichen Informationen ver-knüpft ist.

Freitag, 12. September 2025

In Çatalhöyük waren die Frauen Chef.

Dreifache Ansicht einer prähistorischen »Venusfigurine« aus Stein, die eine füllige weibliche Form darstellt. Die Figur ist aus drei Perspektiven zu sehen: vorne, seitlich und hinten. Jede Ansicht zeigt die detaillierte Gestaltung der Figur, einschließlich der betonten Rundungen und der schlichten Gesichtszüge. Unter jeder Ansicht befindet sich eine Maßstabsleiste. Die Figur steht vor einem schwarzen Hintergrund.
aus spektrum.de, 27. 6. 2025                                                           Archäologen entdeckten die Frauenfigur, die hier in drei An-sichten zu sehen ist, in Çatalhöyük. Dieser Fundplatz liegt gut 300 Kilometer südlich von Ankara in der Türkei. Rund 8000 Jahre dürfte die Kalksteinfigur alt sein, wen sie aber darstellen soll, ist unklar.                                        zu öffentliche Angelegenheiten

Steinzeit in Anatolien: In Çatalhöyük waren die Frauen Chef
Frauenfiguren aus der Jungsteinzeit galten lange als Hinweis auf eine Muttergottheit, weniger als Beleg für ein Matriarchat. Neue Genanalysen könnten jetzt das Gegenteil nahelegen.


von Karin Schlott

Was nur sahen die Menschen in den üppigen, geradezu adipösen, nackten Frauenkörpern, die sie vor etwa 8000 Jahren in Figurinen abbildeten? Solche »Matronenbilder« kamen zum Beispiel in der jungsteinzeitlichen Siedlung von Çatalhöyük im Süden der heutigen Türkei zum Vorschein. Archäologen deuten sie meist als Bildnisse einer Mutter- oder Fruchtbarkeitsgöttin. Sie könnten demnach auch Schwangere wiedergeben. Oder sind es vielleicht Darstellungen von Frauen, die in den frühesten Bauernkulturen eine gewisse Macht ausübten? Eine Genstudie, die nun im Fachblatt »Science« erschienen ist, stärkt letztere These – dass Frauen an der Spitze der Haushalte und womöglich der Gemeinschaft von Çatalhöyük standen.

Ein internationales Team um Eren Yüncü und Mehmet Somel von der Middle East Technical University in Ankara hat hunderte menschliche Überreste aus Çatalhöyük genetisch untersucht. Die Toten waren vor mehr als 9000 bis 8000 Jahren, wie damals üblich, unter den Fußböden der Lehmziegelhäuser bestattet worden. Am Ende konnten die Fachleute Erbgutdaten von 131 Individuen gewinnen sowie einen kleinen Teil davon aus früheren Studien zusammentragen. Zudem glichen sie ihre Ergebnisse mit dem archäologischen Fundkontext ab: Welche Beigaben hatten diese Toten erhalten, die sich auf 35 Häuser in Çatalhöyük verteilt fanden?

Wie sich im Ergebnis zeigte, waren die weiblichen Toten häufiger miteinander verwandt als die männlichen. In den Gräbern lagen demnach vor allem mütterlicherseits Verwandte. Ein seltenes Phänomen in vorgeschichtlichen Epochen, für die viel häufiger patrilineare Gesellschaften belegt sind als matrilineare. In Çatalhöyük blieben aber offenbar die Frauen an den Haushalt gebunden, nicht die Männer. Das weibliche Geschlecht wurde außerdem reicher fürs Jenseits beschenkt: In den Gräbern waren die Mädchen im Durchschnitt mit fünf Mal mehr Beigaben ausgestattet als die männlichen Kinder. Generell waren aber ungefähr ebenso viele Tote weiblichen wie männlichen Geschlechts.

Im Haus leben und darunter begraben sein

Die Verstorbenen entstammten nicht nur der mütterlichen Linie, sie waren auch eng miteinander verwandt, waren Geschwister, Tanten und Nichten, Cousin und Cousine oder Mutter und Kind. Wie Isotopenanalysen an den Überresten belegten, hatten sich diese Menschen ähnlich ernährt. Sehr wahrscheinlich lebten sie also auch in einem gemeinsamen Haushalt. Dass die Lebenden die Angehörigen der Kern- und Großfamilie unter ihren Fußböden beisetzten, änderte sich allerdings im Lauf der Jahrhunderte.

Eine archäologische Ausgrabungsstätte zeigt die teilweise freigelegten Skelette eines Kleinkinds sowie den Schädel eines Erwachsenen in einer sandigen Grube. Beide Gebeine liegen auf der Seite, beim Kind sind Schädel und Rippen gut sichtbar. Im Vordergrund befindet sich ein Maßstab mit schwarzen und weißen Markierungen zur Größenbestimmung. Die umgebende Erdschicht zeigt Spuren von rötlicher Färbung.
Grab unter dem Fußboden | In einem Haus der jungsteinzeitlichen Siedlung waren ein Kleinkind und eine erwachsene Frau beigesetzt worden, deren Überreste bei Ausgrabungen zum Vorschein kamen.

Waren zu Anfang, ab 7100 v. Chr., zwei Drittel der Toten genetische Abkömmlinge, bettete man ab 6700 v. Chr. immer weniger eng Verwandte in die Erde, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Dennoch ergaben auch hier Isotopenanalysen: All diese Menschen hatten einen ähnlichen Speiseplan. Offensichtlich, so schreiben Yüncü, Somel und ihre Kollegen, hatte sich das Zusammenleben in den Häusern grundlegend geändert. Vielleicht lebten Gemeinschaften von nicht verwandten Müttern mit ihrem Nachwuchs in einem Haushalt zusammen. Bereits zuvor haben Fachleute festgestellt, dass man in Çatalhöyük einst Adoptiv- oder Pflegekinder in die Haushalte aufgenommen hat.

Wer einem Haushalt vorstand, führte aber nicht unbedingt die ganze Gemeinschaft an. Ob die gesamte Siedlung von Çatalhöyük in den Händen weiblicher Führungskräfte lag, sehen die Studienautoren um Yüncü und Somel noch nicht als erwiesen an. Der Archäologe Benjamin Arbuckle von der University of North Carolina at Chapel Hill fordert hingegen in einem Kommentar zur »Science«-Studie eine klare Interpretation des Befunds. »Wären die Geschlechterverhältnisse ... umgekehrt, würde man wahrscheinlich, ohne zu zögern, zu dem Schluss kommen, dass patriarchalische Machtstrukturen im Spiel waren.«

Wer an der Spitze von Çatalhöyük stand und ob diese Position überhaupt vergeben war, ist unklar. Keines der Häuser, die Wand an Wand errichtet wurden, sticht in Größe und Ausstattung hervor. Demnach scheint es in der frühbäuerlichen Siedlung weder Tempel noch Paläste gegeben zu haben – und gemäß den meisten Fachleuten folglich auch keine Anführer oder eine Aristokratie. Ob diese Lehrmeinung weiter Bestand hat, wird sich zeigen. Laut Arbuckle müssten sich die Forscherinnen und Forscher aber zunächst von alten Gewissheiten verabschieden. Denn viele Wissenschaftler hätten Schwierigkeiten damit, »sich eine Welt vorzustellen, die durch eine beträchtliche weibliche Macht gekennzeichnet ist, obwohl es zahlreiche archäologische, historische und ethnografische Beweise dafür gibt, dass matriarchalische Machtbereiche weit verbreitet waren und sind«.

 

Donnerstag, 11. September 2025

Der heutige Regenwald war früher dicht besiedelt.

Maya-Ruine im Regenwald 
aus scinexx.de, 13. August 2025                                                                  Im Regenwald Yucatans verbergen sich noch zehntausende Siedlungsspuren der Maya.                                                                                zu öffentliche Angelegenheiten

Maya-Reich war dichter besiedelt als gedacht
Im zentralen Maya-Tiefland Yucatans könnten bis zu 16 Millionen Menschen gelebt haben

Überraschende Entdeckung: Das Maya-Reich war offenbar dichter besiedelt und komplexer strukturiert als gedacht. Allein im zentralen Maya-Tiefland könnten bis zu 16 Millionen Menschen gelebt haben, wie LIDAR-Kartierungen nun enthüllen. Die Maya-Städte und -Siedlungen bildeten im Regenwald von Yucatan ein dichtes, verblüffend einheitliches und hierarchisch geordnetes Netz. Das legt nahe, dass das Maya-Reich bevölkerungsreicher war als es bisherige Funde nahelegten.

Mehr als 2.000 Jahre lang herrschten die Maya über weite Teile Mittelamerikas. Sie errichteten Städte mit gewaltigen Tempeln und Monumentalbauten wie in Chichen Itza, Tikal oder Palenque, konstruierten raffinierte Wassersysteme und entwickelten hochkomplexe Kalender. Doch gerade im Maya-Tiefland verbirgt der Regenwald nahezu alle Relikte dieser präkolumbischen Hochkultur. 

Maya-Tiefland
Das zentrale Maya-Tiefland auf Yucatan. Die hell unterlegte Fläche und dick gestrichelte Linie markieren das 95.000 Quadratkilometer große Untersuchungsgebiet.

Erst in den letzten Jahren hat das Laser-Scanning mittels LIDAR Archäologen einen Blick unter das verhüllende Kronendach erlaubt – und ihnen spektakuläre Entdeckungen beschert. Darunter sind das größte und älteste Monumentalbauwerk der Maya und mehrere zuvor unerkannte Mayastädte – darunter auch eine der größten Städte dieser Kultur mit bis zu 50.000 Einwohnern und gut 16 Quadratkilometer Fläche.

Halburbane Ballungsräume

Doch wie viele Menschen lebten im Maya-Reich? Und wie waren ihre Siedlungen im Dschungel des Tieflands strukturiert? Die bisherigen Funde legten nahe, dass die Tiefland-Maya weniger auf kompakte Metropolen setzten, sondern eher auf Städte, die eine Mischform aus Stadt und Land darstellten. In diesen halburbanen Zentren gab es zwar auch Tempel, Zeremonialplätze und Häuser der Eliten, der Rest der Stadt war aber eher locker bebaut.

„Typisch für eine solche Urbanisierung geringer Dichte sind gleichmäßig verteilte, nicht abgegrenzte halburbane Siedlungen, die von landwirtschaftlichen Flächen durchsetzt sind“, erklären Francisco Estrada-Belli von der Tulane University in News Orleans und seine Kollegen. Zwischen diesen weit verstreuten Stadtsiedlungen lagen dünn besiedelte Flächen mit nur kleinen, weitgehend von den Ballungsräumen isolierten Dörfern – so glaubte man.

Bis zu 60 Siedlungsspuren pro Quadratkilometer

Damit lag man falsch, wie nun Estrada-Belli und sein Team entdeckt haben. Für ihre Stude hatten sie staatliche und private LIDAR-Kartierungen kombiniert und ausgewertet, die zusammen ein rund 95.000 Quadratkilometer großes Gebiet im zentralen Maya-Tiefland abdecken. Anhand der in diesen Kartierungen neu entdeckten Besiedlungsspuren konnten sie erstmals für diese Region in Guatemala, dem Süden Mexikos und dem Westen von Belize abschätzen, wie viele Menschen dort in der klassischen Maya-Periode lebten.

Die Auswertungen enthüllten Überraschendes: Der vermeintlich kaum besiedelte Dschungel war von einem dichten Netz an Maya-Bauten durchzogen – von Tempeln und Plazas bis zu kleineren Siedlungen, Steinmauern und Feldern. Auch abseits der größeren Zentren wie Tikal, Chactun oder Calakmul zeigten sich in den Kartierungen Spuren der Besiedlung. Das Team identifizierte im zwischen 30 und 60 Siedlungsstrukturen pro Quadratkilometer, im Nordteil des Gebiets war die Dichte deutlich höher als im Südteil.

Dichtekarten
Aus den LIDAR-Daten ermittelte Dichtekarten für Maya-Bauten (schwarz) und landwirtschaftliche Strukturen im Gebiet um Chactun, Tikal, Holmul und La Corona.
Doppelt so hohe Bevölkerungsdichte

Daraus ergibt sich auch eine unerwartet hohe Bevölkerungsdichte der Tiefland-Maya: „Wir haben gegenüber früheren Schätzungen einen leichten Anstieg der Bevölkerungsdichte erwartet – aber ein Sprung um 45 Prozent war wirklich überraschend“, sagt Estrada-Belli. Demnach lebten im südlichen Teil des Studiengebiets 67 bis 113 Menschen pro Quadratkilometer. Im zuvor kaum untersuchten Nordteil fanden sich dagegen 154 bis 260 Menschen pro Quadratkilometer.

Insgesamt könnten demnach allein in den 95.000 Quadratkilometern des Maya-Tieflands 9,5 bis 16 Millionen Menschen gelebt haben – fast doppelt so viel wie zuvor geschätzt. „Die Maya hören nie auf, mich zu überraschen“, sagt Estrada-Belli. „Unsere neuen Daten enthüllen, wie dicht besiedelt und organisiert die Tiefland-Maya auf dem Höhepunkt ihrer Zeit waren.“ Gerade das nördliche Tiefland sei den neuen Daten zufolge alles andere als dünn besiedelt und ländlich gewesen.

Verblüffend geordnete, hierarchische Struktur

Doch das war nicht die einzige Überraschung: Die LIDAR-Kartierung enthüllte auch eine unerwartet einheitliche, hierarchische Struktur der Maya-Besiedlung. „Wir haben im gesamten Gebiet ein einheitliches Muster beobachtet: Wohnsiedlungen und landwirtschaftliche Nutzflächen gruppieren sich jeweils um Plazas mit den Wohnstätten der Eliten. Diese kleineren Plaza-Gruppen bilden wiederum Cluster um mittlere und größere urbane Zentren“, berichtet das Team.

Durch diese gestaffelte Struktur war kaum eine Maya-Wohnstätte oder Siedlung weiter als fünf Kilometer von der nächsten Plazagruppe entfernt, wie Estrada-Belli und seine Kollegen erklären. Diese flächendeckende Vernetzung könnte eines der Erfolgsgeheimnisse der Maya-Kultur gewesen sein: Die hierarchische Siedlungsstruktur ermöglichte es selbst im Dschungel, Ressourcen, Güter und Informationen effektiv zu verteilen.

Komplexer Urbanismus

„Zusammengenommen sprechen unsere Ergebnisse dafür, dass der Urbanismus der Maya ausgedehnter, komplexer, strukturierter und einheitlicher war als zuvor angenommen“, sagt Estrada-Belli. „Wir haben nun weitere eindeutige Belege dafür, dass die Maya-Gesellschaft sowohl in den Städten wie den ländlichen Gebieten hochgradig strukturiert war – und weit fortgeschritten in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Organisation.“ (Journal of Archaeological Science: Reports, 2025; doi: 10.1016/j.jasrep.2025.105288)

Quelle: Tulane University; 13. August 2025 - von Nadja Podbregar

 

Nota. - Auch das Amazonasbecken war nicht immer von einem zusammenhängenden Urwald bedeckt. Dort sind sogar autochthone Kulturen entstanden, die nicht von der Küste her kolonisiert waren:

JE 

 

 

Mittwoch, 10. September 2025

Farbensehen.

Zwei stilisierte, rosa Umrisse von Köpfen auf einem lila Hintergrund. Der linke Kopf ist mit bunten Kugeln gefüllt, die in Richtung des rechten Kopfes schweben, der ebenfalls einige Kugeln enthält. Die Darstellung symbolisiert den Austausch von Ideen oder Gedanken.                  
aus spektrum.de, 10. 9. 2025                        Der Prozess, wie unser Gehirn Farben sieht und diese Informationen verar-beitet, läuft bei allen Menschen offenbar einheitlich ab.                                 zu Geschmackssachen  zu Jochen Ebmeiers Realien

Welche Farben wir sehen, lässt sich neurobiologisch vorhersagen
In Versuchen haben Neurowissenschaftlicher festgestellt: Sehen wir Rot, Grün oder Gelb, dann laufen im menschlichen Gehirn überraschend ähnliche Aktivitätsmuster ab.
 

Für ihre Studie haben die Forscher die Hirnaktivität von 15 Versuchsteilnehmenden gemessen. Die aktiven Bereiche im Hirn lokalisierten sie mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT), eines speziellen bildgebenden Verfahrens. Dazu zeigten sie den im MRT liegenden Personen farbige Ringe auf grauem Grund, die entweder rot, grün oder gelb waren. Welche Farbe jeder Einzelne erblickte, ließ sich an seinen spezifischen Gehirnmustern ablesen. 

Die Frage war aber, ob man die Resultate auch auf die Hirnaktivitäten anderer Menschen übertragen könnte. »Lässt sich also die gesehene Farbe auch dann aus-lesen, wenn nur neuronale Farbsignale aus Gehirnen anderer Personen bekannt sind?«, fragt Bannert in einer Pressemitteilung der Universität Tübingen. Bei den Versuchen bestätigte sich die Annahme. Dazu kartierten die Forscher zunächst, wie einzelne Orte im Sichtfeld in den Gehirnen der Probanden dargestellt werden. Dafür setzten sie die Versuchsteilnehmenden einer gleichartigen Sehumgebung mit schwarz-weißen Mustern aus. Anschließend wurde die Hirnantwort auf Farbreize gemessen. Mit den Kartierungsdaten einerseits und den gemessenen Farbcodes andererseits trainierten sie ein Computermodell – allerdings haben sie dafür die Farbcodes jener Personen ausgeschlossen, deren Farbensehen sie vorhersagen wollten. Was schließlich anhand der Hirnaktivität gelang.

Laut Bannert und Bartels hängt der Prozess des Farbensehens damit zusammen, wie das Gehirn das Sichtfeld abbildet. In unserer Sehrinde existieren dafür spezifi-sche räumliche Karten unseres Blickfelds, die auf Farben reagieren. »Wenn Licht auf die Netzhaut fällt, werden die Informationen nicht zufällig weitergeleitet. Jeder Punkt hat hier einen genauen Positionswert, und diese räumliche Ordnung wird über die Sehnerven der Netzhaut in die höheren Verarbeitungsebenen des Gehirns übertragen«, so Bannert in einem Pressebericht des MPI. Auf diesem Weg entstehe in der Sehrinde »ein geordnetes Abbild und ein entsprechendes Aktivitätsmuster, das wir mithilfe von fMRT bewerten konnten«.

Wie die beiden Neurowissenschaftler vermuten, könnte die Ähnlichkeit, mit der das Gehirn Farben verarbeitet, darauf hinweisen, dass sich dieses Prinzip in der Stam-mesgeschichte des Menschen herausgebildet hat – aus Gründen, die erst noch erforscht werden müssten. 

 

Nota. - Man fasst sich an den Kopf und fragt: Wollen die uns für dumm verkaufen oder verstehen sie selbst nicht, wovon sie reden? 

Wenn ich sage rot, und mein Nebenmann sagt: ja, rot!, dann nehmen wir aus Erfah-rung an, dass wir beide wohl dieselbe Farbe gesehen haben. Für das, was wir gese-hen haben, trifft es ohne Zweifel zu. Der Zweifel bezieht sich nur darauf, wie wir es gesehen haben. Will sagen: Ob wir beide bei 'Rot' dasselbe ästhetische Erlebnis hat-ten. 

Die erwähnte Forschung bezieht sich nur darauf, dass der Vorgang der ophtalmo-logischen Verarbeitung der Sinnesreizung zu einer sinnlichen Wahr nehmung physi-ologisch derselbe ist. Aber wer mag sich darüber den Kopf zerbrochen haben? Nicht objektivierbar schien doch immer das Resultat zu sein: wie es dem einen und dem andern vorkommt. Wie will ich wissen, ob das, was der Nebenmann sieht, wenn er 'rot' sagt, nicht in seinem 'inneren Auge' genauso aus sieht wie das, was die Biene sieht und was ich "Bienenpurpur" nenne, weil ich es selber nicht sehen kann? 

Ästhetisches Erleben - von Wahrnehmung reden wir besser nicht - ist schlechter-dings nicht objektivierbar. Daran ändert obige Untersuchung nicht ein Iota. Es sei denn, man setzte voraus, dass die Gehirne aller Menschen gleich wäre - was aber bekanntlich nicht der Fall ist. Dass sie alle genauso funktionieren, ändert daran nichts.

PS. Einen Regenbogen kann man sehen; aber nicht lokalisieren und vermessen
JE 

 

Ja, so ist es.

                                                             zuöffentliche Angelegenheiten                                        
Es passiert ja nicht oft, aber in letzter Zeit doch ab und zu, und das
ist beruhigend: dass etwas gesagt wird, dem man
aus FAZ.NET, 10. 9.2025                                                                                           ganz und gar zustimmen kann.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angesichts einer „neuen, auf Macht basierenden Weltordnung“ ein „neues Europa“ gefordert. „Dies muss der Moment der europäischen Unabhängigkeit sein“, sagte von der Leyen am Mittwoch in ihrer Rede zur Lage der Union in Straßburg. Europa müsse „um seinen Platz in der Welt“ kämpfen, rief sie die Abgeordneten des EU-Parlaments auf.

Viele wichtige Mächte der Welt seien Europa gegen über „entweder zwiegespalten“ oder „offen feindselig“, sagte die Kommissionspräsidentin.

Von der Leyen verwies in diesem Zusammenhang auf den seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden Kampf der Ukraine gegen Russland. Es sei „mehr Unterstüt-zung“ für die Ukraine notwendig. Allerdings sollten „nicht nur“ die europäischen Steuerzahler und Steuerzahlerinnen dafür zahlen, forderte die Kommissionspräsi-dentin. „Dies ist Russlands Krieg. Und Russland sollte dafür bezahlen.“

 

Worauf es einem ankommt.


Emily Kame Kngwarreye, o. T. (?)                                                                      zu Geschmackssachen 

Auf diesem Bild einer australischen Greisin erkenne ich mehr Kunst als in Jackson Pollocks Tapetenmuster:.

Das seien gar keine Tapetenmuster, wird mir versichert: Kein einziges Detail wiederhole sich. Der Ha-ken ist: Überprüfen lässt es sich nur mit technischen Hilfsmitteln. Worauf es Emily Kame Kngwarreye ästhetisch ankommt, kann ich dagegen mit bloßem Auge erkennen.

Hab ich mal geschrieben, Absicht sei das Gegenteil von ästhetisch? Ich hätte präzisieren sollen: Ab-sicht, die sich in Worte fassen lässt - denn die gehört in Worte gefasst: Da ist sie kenntlich.

 

Dienstag, 9. September 2025

Der mathematische Gottesbeweis.


aus spektrum.de, 2. 9. 2022              Kann man Gott mit logischen Argumenten herleiten?                     zu Philosophierungen

Lässt sich Gott mathematisch beweisen?
Viele Menschen glauben an ein höheres Wesen. Einige haben sich sogar an einem logischen Beweis für die Existenz eines Gottes versucht.


von Manon Bischoff

Wer hätte gedacht, dass ich in dieser Mathematik-Kolumne auf Gott zu sprechen komme? Aber keine Angst, wir bewegen uns dabei weiterhin in einem streng wissenschaftlichen Rahmen. Tatsächlich haben einige Mathematiker über die Jahrhunderte hinweg immer wieder versucht, die Existenz eines göttlichen Wesens zu beweisen: von Blaise Pascal und René Descartes (im 17. Jahrhundert) über Gottfried Wilhelm Leibniz (im 18. Jahrhundert) bis hin zu Kurt Gödel (im 20. Jahrhundert), dessen Schriften dazu erst 1987 veröffentlicht wurden. Und das wohl Erstaunlichste: 2013 prüfte ein algorithmischer Beweisassistent Gödels logische Argumentationskette – und befand sie für zweifellos korrekt. Hat die Mathematik nun alle Atheisten endgültig widerlegt?

Wie Sie wahrscheinlich schon vermuten, ist das nicht der Fall. Gödel konnte zwar beweisen, dass aus einigen Annahmen zwangsläufig die Existenz von etwas folgt, das er als göttlich definierte. Ob diese Annahmen aber berechtigt sind, kann man bezweifeln. Wenn ich zum Beispiel davon ausgehe, dass alle Katzen dreifarbig sind, und weiß, dass dreifarbige Katzen fast immer weiblich sind, dann kann ich folgern: Fast alle Katzen sind weiblich. Auch wenn die logische Argumentation richtig ist, trifft das natürlich nicht auf das Ergebnis zu. Denn schon die Annahme, alle Katzen seien dreifarbig, ist falsch. Wenn man Aussagen über beobachtbare Dinge in unserer Umgebung wie etwa Katzen trifft, kann man diese durch naturwissenschaftliche Untersuchungen überprüfen. Doch wenn es um den Beweis einer göttlichen Existenz geht, wird die Angelegenheit etwas komplizierter.

Während sich Leibniz, Descartes und Gödel auf einen ontologischen Gottesbeweis stützten, bei dem sie aus der reinen Möglichkeit eines göttlichen Wesens durch logische Schlüsse auf dessen Existenz schlossen, wählte Pascal (1623–1662) einen etwas anderen Ansatz: Er analysierte das Problem aus spieltheoretischer Sicht und entwickelte dabei die so genannte pascalsche Wette.

Die pascalsche Wette: Lieber auf Nummer sicher gehen

Dafür betrachtete er die beiden Möglichkeiten (1: Gott existiert, 2: Gott existiert nicht) und die von vielen Religionen gepriesenen Konsequenzen, die sich nach dem Tod ergeben, falls man an Gott glaubt oder nicht – und auch sonst keine Sünde begehe: Wenn es ein göttliches Wesen gibt und man daran glaubt, landet man im Paradies, andernfalls fährt man schlimmstenfalls in die Hölle. Existiert hingegen kein Gott, dann passiert nichts weiter – unabhängig davon, ob man religiös ist oder nicht. Die beste Strategie ist Pascal zufolge daher, an Gott zu glauben. Bestenfalls landet man im Paradies, im schlechtesten Szenario passiert gar nichts. Glaubt man hingegen nicht, dann könnte man im schlimmsten Fall in der Hölle landen.

Pascals Gedanken sind zwar nachvollziehbar – beziehen sich aber stark auf Szenarien aus religiösen Schriften und stellen zudem keinen Beweis für die Existenz eines übermächtigen Wesens dar. Sie besagen nur, dass man sich aus Opportunismus lieber dem Glauben anschließen sollte.

Auf der Suche nach einem »echten« Beweis

Die ontologischen Ansätze sind da schon überzeugender, auch wenn sie Atheisten höchstwahrscheinlich nicht umstimmen werden. Den Anfang machte der Theologe und Philosoph Anselm von Canterbury (1033–1109) zu Beginn des letzten Jahrtausends. Er beschrieb Gott als ein Wesen, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden könne. Wenn es dieses aber nicht gebe, dann könne man sich etwas Größeres vorstellen: nämlich ein Wesen, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, das zudem auch noch existiert (denn diese Eigenschaft macht es noch größer). Das ist aber absurd: Nichts kann größer sein als das Größte, was man sich vorstellen kann. Demnach muss die Annahme (Gott existiert nicht) falsch sein. 

Es dauerte einige Jahrhunderte, bis dieser Gedanke wieder aufgegriffen wurde – und zwar von keinem Geringeren als René Descartes (1596–1650). Angeblich ohne die Schriften von Anselm zu kennen, lieferte er ein fast identisches Argument für eine göttliche Existenz, die vollkommen ist. Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) nahm sich die Arbeit ein paar Jahrzehnte später vor und bemängelte sie: Descartes hatte nicht gezeigt, dass alle perfekten Eigenschaften miteinander vereinbar sind. Leibniz vervollständigte das Manko, indem er argumentierte, Perfektion ließe sich nicht richtig untersuchen – deshalb könne man niemals widerlegen, dass sich perfekte Eigenschaften in einem Wesen vereinen. Somit begründete er die Möglichkeit eines göttlichen Wesens. Und daraus folge mit Anselms und Descartes Argumenten notwendigerweise, dass Gott existiere

Der Beweis einer göttlichen Existenz mit formaler Logik


Aus mathematischer Sicht wurden die Versuche aber erst durch Gödels Bemühungen richtig ernst. Das ist nicht allzu verwunderlich: Der Wissenschaftler hatte das Fach bereits mit 25 Jahren auf den Kopf gestellt, indem er zeigte, dass die Mathematik stets wahre Aussagen enthält, die sich nicht beweisen lassen. Dabei bediente er sich der Logik. Ebendiese ermöglichte es ihm auch, die Existenz Gottes zu beweisen:



Formaler Beweis von Kurt Gödel

Auf den ersten Blick erscheinen die zwölf Schritte kryptisch, aber man kann sie Schritt für Schritt durchgehen, um Gödels Gedanken zu folgen. Er beginnt mit einem Axiom, also einer Annahme: Wenn φ die Eigenschaft P hat und aus φ stets ψ folgt, dann besitzt auch ψ die Eigenschaft P. Der Einfachheit halber können wir annehmen, P stehe für »positiv«. Zum Beispiel: Wenn eine Frucht lecker ist (positive Eigenschaft), dann macht es auch Spaß, sie zu essen. Daher ist der Spaß am Essen auch eine positive Eigenschaft.

Das zweite Axiom setzt weiterhin einen Rahmen für P. Wenn das Gegenteil von etwas positiv ist, dann muss dieses »etwas« negativ sein. Damit hat Gödel eine Welt in Schwarz und Weiß eingeteilt: Entweder ist etwas gut oder schlecht. Wenn Gesundheit gut ist, muss eine Krankheit beispielsweise zwangsläufig schlecht sein.

Mit diesen beiden Voraussetzungen kann Gödel sein erstes Theorem ableiten: Wenn φ eine positive Eigenschaft ist, dann besteht die Möglichkeit, dass ein x mit Eigenschaft φ existiert. Das heißt, es ist möglich, dass positive Dinge existieren.

Wie definiert man Gott mathematisch?


Nun wendet sich der Mathematiker erstmals der Definition eines göttlichen Wesens zu: Demnach ist x göttlich, wenn es alle positiven Eigenschaften φ besitzt. Das zweite Axiom stellt sicher, dass ein so definierter Gott keine negativen Merkmale haben kann (sonst würde man einen Widerspruch erzeugen).

Das dritte Axiom besagt, dass Göttlichkeit eine positive Eigenschaft ist. Dieser Punkt ist nicht wirklich streitbar, da Göttlichkeit alle positiven Merkmale vereint.

Das zweite Theorem wird nun etwas konkreter: Indem man das dritte Axiom (Göttlichkeit ist positiv) und das erste Theorem (es gibt die Möglichkeit, dass etwas Positives existiert) verbindet, könnte ein Wesen x existieren, das göttlich ist.

Gödels Ziel ist es nun, in den folgenden Schritten zu zeigen, dass Gott in diesem abgesteckten Rahmen zwangsläufig existieren muss. Dafür führt er in der zweiten Definition die »Essenz« φ eines Objekts x ein, also eine charakteristische Eigenschaft, die alle anderen Merkmale bestimmt. Ein anschauliches Beispiel dafür ist »Welpenhaftigkeit«: Wenn etwas diese Eigenschaft besitzt, ist es zwangsläufig süß, flauschig und tapsig.

Was macht ein Wesen in seinem Kern aus?

Das vierte Axiom scheint zunächst nicht allzu spannend. Es besagt nur, dass, wenn etwas positiv ist, es dann immer positiv ist – egal zu welcher Zeit, in welcher Situation oder an welchem Ort. Welpenhaftigkeit und Schmackhaftigkeit sind beispielsweise immer positiv, ob am Tag oder in der Nacht, ob in Heidelberg oder Buenos Aires


Welpenhaftigkeit | Die Essenz des kleinen Hundes ist Welpenhaftigkeit: Daraus folgt sofort, dass er süß, flauschig und tapsig ist.

Gödel kann nun das dritte Theorem formulieren: Wenn ein Wesen x göttlich ist, dann ist Göttlichkeit dessen essenzielle Eigenschaft. Das leuchtet ein, denn wenn etwas göttlich ist, besitzt es alle positiven Merkmale – und damit sind die Eigenschaften von x festgelegt.


Im nächsten Schritt geht es darum, wann etwas existiert. Wenn irgendwo mindestens ein Wesen y die Eigenschaft φ besitzt, welche die essenzielle Eigenschaft von x ist, dann existiert auch x. Das heißt, wenn irgendetwas »welpenhaft« ist, dann müssen auch Welpen existieren

Dem fünften Axiom zufolge ist die Existenz eine positive Eigenschaft. Dem würden die meisten Leute wohl zustimmen.

Daraus kann man nun folgern, dass Gott existiert, denn er besitzt jede positive Eigenschaft und Existenz ist positiv.

Kritik an Gödels Beweis


Wie sich herausgestellt hat, sind Gödels logische Schlüsse alle korrekt – das konnten selbst Computer nachweisen. Dennoch gibt es Kritik. Neben den Axiomen, die man natürlich in Frage stellen kann (warum sollte sich eine Welt in »gut« und »böse« unterteilen lassen?), gibt Gödel beispielsweise keine näheren Details dazu an, was eine positive Eigenschaft ist. Anhand der Definitionen und Axiome kann man die Menge P immerhin mathematisch beschreiben:

  1. Falls eine Eigenschaft zu der Menge gehört, ist dessen Negation nicht enthalten.
  2. Die Menge ist in sich abgeschlossen.
  3. Die Eigenschaft, als Essenz nur die Merkmale innerhalb der Menge zu besitzen, ist selbst ein Element der Menge.
  4. Die Menge hat immer die gleichen Elemente – unabhängig von der Situation (dem mathematischen Modell).
  5. Existenz ist Teil der Menge.
  6. Wenn φ Teil der Menge ist, dann ist die Eigenschaft, φ als Essenz zu haben, auch in der Menge enthalten.

Damit ist allerdings nicht sichergestellt, dass diese Menge eindeutig ist. Es könnte mehrere Sammlungen geben, die den Anforderungen genügen. Wie Logiker beispielsweise gezeigt haben, lassen sich Fälle konstruieren, in denen nach Gödels Definition mehr als 700 göttliche Wesen existieren, die sich in ihrer Essenz unterscheiden.

Damit ist die abschließende Frage nach der Existenz eines (oder mehrerer?) göttlichen Wesens nicht geklärt. Ob die Mathematik wirklich der richtige Weg ist, um sie zu beantworten, ist fraglich – auch wenn die Bemühungen durchaus spannend sind.


Nota. - Der Grundfehler ist, von Anselm bis Gödel, das Vermengen von Onti-schem mit Logischem. Anselm kann man das nicht vorwerfen, denn Ontisches und Logisches saßen nicht zuerst - beisammen, aber getrennt - auf dem Olymp der pla-tonische Ideen und wurden dann von beschränktem Menschenverstand unsittlich verkuppelt. Was nicht so getrennt wurde, wie es sich gehört, sind Qualität und Re-lation. Qualitäten sind nicht aus Bestandteilen zusammengesetzt und lassen sich nicht aus Begriffen (re)konstruieren, sondern sind was sie sind, und können nur als Einzelne und Ganze angeschaut werden. Ist dies besorgt, kann und wird man wohl, denn Intelligenz ist praktisch, sie zu einander in Beziehung setzen - das ist, nach der an-schaulichen, die operative Dimension. Die erste ist ontisch, die zweite logisch.

Das Ontische klar und deutlich vom Logischen unterscheiden kann man erst, wenn man den Mut fasst, das Ontische - alles Qualitative - als Gegenstand ästhetischer Betrachtung zu bestimmen. 

Offenkundig wird es, wenn Gödel das Göttliche mit dem Welpenhaften vergleicht. Die sogenannten Eigenschaften des Welpen - süß, flauschig und tapsig - sind nicht begrifflich, sondern nur anschaulich erkennbar - von den "Eigenschaften" des Gött-lichen gar nicht zu reden. Dem Nachgeborenen kommt Gödels gewaltsamen Kon-struktion wie eine Parodie, eine atheistische Persiflage vor, und man mag nicht glauben, dass er es nicht selbst bemerkt hat.

Christliche Theologen bräuchten sich aber nicht getroffen zu fühlen. GOtt oder gar GOttes "Eigenschaften" durch Menschen bestimmen zu lassen, empfänden sie als Lästerung, denn die einzige Eigenschaft ihres Gottes ist schon keine mehr, nämlich Absolutheit und Unbestimmbarkeit.

Muslimen ist Gott aber dermaßen heilig, dass sie, wie die Juden, seinen wahren Na-men nicht kennen noch gar aussprechen dürfen. Sie haben ihn darum mit rund fünfzig Nicknames versehen, die... ebensoviele Eigenschaften bezeichnen - als wär er der Nachbar von nebenan.
JE, 4. September 2022

Montag, 8. September 2025

Zum Bonaparte braucht man Fortüne; und die Zer-splitterung seiner Gegner.

Daumier, Ratapoil                                                        zu öffentliche Angelegenheiten 

Macron hat keine Fortüne, und er agiert nicht so, dass er sie verdiente. Wer ein Misstrauensvotum der Abgeordentenkammer provoziert und seinen Gegnern absichtlich die Gelegenheit gibt, sich zusammenzutun, ohne sich selbst zu ir-gendwas zu verpflichten, hat nicht die nötige Chuzpe zum Ratapoil.

Dass heißt erstens, dass die Lage noch lange nicht ernst ist; und zweitens wieder-um, dass Macron sich überschätzt. Er spekuliert darauf, dass seine Gegner nicht den Mut hätten, mit dem Feuer zu spielen. Aber nicht genug, dass er sich über-schätzt; er überschätzt auch seine Gegner, denn das sind parlamentarische Oppor-tunitätszocker und keine Politiker. So findet eins zum andern. 

Dumm ist nur, dass sich Europa schon wieder nicht in einer Lage vorfindet, in der es stark sein kann. Sonst wärs im übrigen wurscht.
JE 

 

Nota. - In dieser unseren Zeit würde Daumiers Ratapoil verboten wegen Beschädigung von Persönlichkeitsrechten; unter Napoeon III. war das noch nicht möglich. Anders gesagt, der Fortschritt ist nicht immer dort, wo man ihn vermutet. JE

Auf die Lehrer kommt es an.

 Achilles&Cheiron.     zu Levana... zu öffentliche Angelegenheiten   

Der Berliner Tagesspiegel bringt heute ein Interwies mit der Bildungsexpertin Birgit Spinath.

daraus:
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie am Schulsystem ändern?

Ich würde bei der Lehrkräftebildung ansetzen. Die Schülerschaft ist viel heteroge-ner geworden: Nicht nur ihr Vorwissen, sondern auch sprachliche, kulturelle und gesundheitliche Voraussetzungen – wie ansteigende ADHS-Diagnosen – haben sich verändert. Damit umzugehen, ist im Moment eine riesige Anforderung und hat et-was mit der Ausbildung der Lehrkräfte zu tun. 
aus Tagesspiegel, Berlin, 8. 9. 2025 

 

Nota. - Die Klassengröße zählt die Expertin nicht zu den vordringlichen Proble-men. Aufs richtige Ergebnis kommt es zunächst an. Auf welchem Wege es erreicht wurde, fällt aber bei den gebotenen praktischen Konsequenzen ins Gewicht. Nicht sosehr die Eingangsbedingungen der Schüler sind vorrangig, sondern die der Lehrer-schaft. Am problematischsten bei denen sind die Gründe, wegen derer sie ihren Be-ruf gewählt haben. Doch die lassen sich kaum durch Einzelmaßnahmen beeinflus-sen, sondern nur systemisch. 
JE 

Natur-Philosophen: Quanteninterpretationen.

Quanten-Interpreten: Niels Bohr, Anton Zeilinger, Hugh Everett III, David Deutsch, Tim Maudlin, Christopher Fuchs Niels Bohr, Anton Zeilinger,                                                                                                      Hugh Everett III,  David Deutsch, Tim Maudlin, Christopher Fuchs
aus FAZ.NET, 5. 9. 2025                              
Naturphilosophie                                                                                              zu Jochen Ebmeiers Realien
Quanten-Interpreten
Bei der Frage, was Quantenphysik mit der Wirklichkeit zu tun hat, sind sich Physiker noto-risch uneins. Hier eine Auswahl der populärsten Positionen.

Von 

Am 22. Mai verschickte das britische Wissenschaftsmagazin Nature eine Email an 15.000 Wissenschaftler, deren neuere Veröffentlichungen sich mit quantenphysika-lischen Fragen beschäftigen oder die sich für eine Konferenz angemeldet hatten, welche im Juni auf der Insel Helgoland stattfand - aus Anlass des 100. Jahres seit der Formulierung der Quantenmechanik. Das Schreiben war eine Umfrage, die ein Bild davon geben sollte, wie die heute aktiven Experten den Quantenformalismus interpretieren, was sie also darüber denken, wie er mit der Wirklichkeit zusammen-hängt.

Die Meinungen darüber gingen schon in der Frühzeit der Quantenforschung aus-einander und heute ist das Spektrum so breit wie vielleicht noch nie zuvor. Im Folgenden sind die fünf gängigsten Interpretationen - oder Interpretationstypen - in der Reihenfolge ihrer Popularität laut der aktuellen Nature-Umfrage vorgestellt, zudem eine sechste, die in der Umfrage nicht separat aufgelistet war, was auf Kritik stieß. Auch in anderer Hinsicht äußerten sich auf Helgoland einige Forscher unzufrieden darüber, wie die Nature-Redaktion manche Fragen gestellt oder die Interpretationen aufgeteilt hatte. Offenbar ist nicht nur die Quantenmechanik eine komplizierte Sache, sondern bereits die Typologie ihrer Interpretationen.

Die Kopenhagener Interpretation

„Es ist falsch, zu denken, es wäre Aufgabe der Physik, herauszufinden, wie die Natur beschaffen ist. Ihre Aufgabe ist vielmehr, herauszufinden, was wir über die Natur sagen können.“ Dieser Satz wird dem dänischen Physiker Niels Bohr zugeschrieben. Tatsächlich bringt er die Grundhaltung dessen auf den Punkt, was nach Bohrs Wirkungsstätte die Kopenhagener Interpretation der Quantentheorie genannt wird.

Ursprünglich stand „Kopenhagen“ für die Position Bohrs und einiger jüngerer Kollegen, insbesondere Werner Heisenbergs. Diese sahen eine strikte Trennung – den „Heisenberg-Schnitt“ – zwischen dem zu messenden Quantensystem, das dem Formalismus der Quantenmechanik folgt, und der Messapparatur, die rein klassisch beschrieben wird. Moderne Vertreter der Kopenhagener Deutung, beispielsweise der Nobelpreisträger Anton Zeilinger, gehen nicht mehr von einem scharfen Heisenberg-Schnitt aus. Experimente an immer größeren Quantensystemen, nicht zuletzt die zweier einstiger Mitarbeiter Zeilingers – Markus Aspelmeyer und Markus Arndt –, sprechen vielmehr für einen kontinuierlichen Übergang: Quantensysteme treten dabei mit ihrer Umgebung in Wechselwirkung, verlieren ihre Quanteneigenschaften durch einen Prozess namens Dekohärenz und verhalten sich zunehmend klassisch.

Wie Bohr und Heisenberg sehen aber auch die modernen Kopenhagener im Quantenzustand keine Elemente der Realität. Quantenmechanik ist für sie eine Theorie der Ergebnisse von Messungen und der Information, die man dabei gewinnt, nicht einer vielleicht dahinterliegenden Realität. In der Nature-Umfrage unter Quantenphysikern bekannten sich 36 Prozent zur Kopenhagener Interpretation, wobei sich die Hälfte ihrer Sache nicht sicher war und einige Angaben machten, die mit Kopenhagen schlecht vereinbar sind. Trotzdem gibt es laut der Umfrage mehr Physiker, die sich der Richtigkeit der Kopenhagener Interpretation „ziemlich sicher“ sind, als Anhänger irgend einer anderen Deutung der 

Epistemische Zugänge

Auf dem von Nature verschickten Fragebogen konnte man neben „Kopenhagener Interpretation“ auch „Epistemische Zugänge“ ankreuzen, was 17 Prozent der Antwortenden taten, der zweite Platz hinter „Kopenhagen“. Die Trennung der beiden Positionen hat allerdings nicht wenigen Befragten Rätsel aufgegeben, denn „epistemisch“ (von griechisch epistēmē für „Wissen“) bedeutet hier, den Quantenzustand nicht als Element der Realität anzusehen, sondern als Abbild aktuellen menschlichen Wissens – und das würden in der Regel auch heutige Vertreter der Kopenhagener Deutung so sehen.

Es gibt unter den epistemisch eingestellten Quantenforschern aber auch welche, die durchaus noch von der Realität als solcher sprechen wollen. Zu ihnen gehört Robert Spekkens vom Perimeter Institute in Kanada. Er argumentiert, dass kausale Strukturen, also Ursache-Wirkungs-Beziehungen, nicht nur als Ausdruck unseres Wissens betrachtet werden können. Gleichwohl konnte Spekkens in einem Gedankenexperiment zeigen, wie einige typische Quantenphänomene allein aus einer Beschränkung von Wissen über die Welt entstehen.

Viele Welten

Die klassische Physik hat die von ihr untersuchten Naturzusammenhänge in Gleichungen über Größen formuliert, die auch ohne Messung so sind, wie sie sind: Elemente einer vom Beobachter unabhängigen Realität. In den Grundgleichungen der Quantentheorie dagegen geht es um den Quantenzustand, in dem alles codiert ist, was dem damit beschriebenen System passieren kann. In einer Messung oder einer anderen Interaktion mit der Umwelt kommt dann aber nur eine dieser Möglichkeiten zum Zuge. Wenn man nun der Auffassung ist, der Quantenzustand sei ein Element der Realität, stellt sich die Frage: Was wird aus all den anderen Möglichkeiten?

Die sogenannte Viele-Welten-Interpretation antwortet darauf: Sie werden alle realisiert – nur eben in einer jeweils anderen Welt. Diese zuerst 1957 von dem Amerikaner Hugh Everett III vorgeschlagene Interpretation umgeht damit den ominösen Kollaps des Quantenzustandes im Moment der Messung. Es gibt hier nur eine Grundgleichung, die Schrödinger-Gleichung, die alles beschreibt. Damit erfüllt diese Interpretation das Ideal einer physikalischen Theorie, wie es beispieltsweise in Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie besonders eindrucksvoll verwirklicht wurde, sowie die Forderung, Wissenschaft müsse von der Realität an sich handeln. Diese Realität hätte aber eine eigentümliche Struktur, wenn man Everett folgt: Das Universum spaltete sich dann mit jeder Quanteninteraktion in eine Anzahl paralleler Universen auf. Die Wirklichkeit wäre ein sich stetig verästelndes Multiversum, dessen Verästelungen im Zeitverlauf überexponentiell zahlreicher würden.

Trotzdem ist diese Interpretation heute alles andere als eine Randerscheinung. Laut der Nature-Umfrage bekennen sich bis zu 15 Prozent der Quantenphysiker zu ihr. Nur eine Minderheit ist sich ihr aber so sicher wie David Deutsch von der Universität Oxford, ihr heute wohl prominentester Verfechter. „Die Multiversums-Interpretation ist keine ‚Interpretation‘ der Quantentheorie im Sinne einer Alternative zu anderen Interpretationen“, schrieb er 1997. „Sie ist die Quantentheorie, eindeutig ausgedrückt. Sie eine ‚Interpretation‘ zu nennen, ist so, als würde man Dinosaurier als eine ‚Interpretation‘ von Fossilien bezeichnen.“

Bohmsche Mechanik

Eine weitere Möglichkeit, das Verhalten von Quantenobjekten realistisch zu interpretieren, hat der Amerikaner David Bohm 1952 ausgearbeitet. In der aktuellen Nature-Umfrage wurde sie von sieben Prozent der befragten Quantenphysiker vertreten. Ihr heute vielleicht eloquentester Anwalt ist der Philosoph Tim Maudlin von der New York University.

Bei Bohm hat ein Teilchen stets einen eindeutigen Aufenthaltsort, sein Quantenverhalten rührt daher, dass es einer „Führungswelle“ folgt. Die Mathematik ist daher etwas komplexer, dafür ist die Bohmsche Mechanik nicht nur realistisch, sondern auch streng deterministisch: Nichts ist hier wirklich zufällig, alles hat einen physikalischen Grund. Sie macht aber trotzdem dieselben Vorhersagen wie die Quantenmechanik. Ihr großes Problem: Es ist bisher nicht wirklich gelungen, sie zu einer sogenannten Quantenfeldtheorie verallgemeinern, die auch dort anwendbar ist, wo Effekte der Speziellen Relativitätstheorie wichtig werden.

Objektiver Kollaps

In der Nature-Umfrage konnten die Befragten auch „Kollaps-Theorien“ ankreuzen. Knapp vier Prozent taten dies. Hier handelt es sich jedoch streng genommen nicht um Interpretationen des Quantenformalismus, sondern um dazu alternative Theorien: Die Grundgleichung enthält einen hypothetischen zusätzlichen Term, was experimentell bislang eben nur noch nicht nachgewiesen werden konnte. Der bewirkt den Kollaps des Quantenzustands, welcher deswegen „objektiv“ erfolgt, also auch unabhängig von einer Messung.

Den Umstand, dass dieser Kollaps in isolierten Systemen aus wenigen Teilchen nicht beobachtet wird – sondern erst in Interaktion mit einem aus vielen Teilchen bestehenden Messgerät, erklärt man sich dadurch, dass er extrem selten ausgelöst wird – in einer Theorievariante passiert es einem isolierten Teilchen erst nach 100 Millionen Jahren. Der prominenteste Kollaps-Theoretiker ist der britische Nobelpreisträger Roger Penrose. In seinem Ansatz einer solchen Theorie ist es die Gravitation, die einen Kollaps des Quantenzustands herbeiführt. Gerade erst hat eine Forschergruppe, der auch der inzwischen 94 Jahre alte Penrose angehört, einen Vorschlag für ein Experiment ausgearbeitet, mit dem sich dergleichen vielleicht nachweisen ließe.

Der QBismus

In der Kopenhagener Interpretation ist der Quantenzustand kein Naturding, sondern Ausdruck dessen, was wir von der Welt wissen können. Eine Gruppe um Christopher Fuchs von der University of Massachusetts in Boston hat diesen Ansatz weitergedacht – und dabei ein Stück weit radikalisiert. Diese Interpretation nennt sich QBismus – eine anspielungsreiche Ableitung aus dem Namen einer bestimmten Wahrscheinlichkeitstheorie. Laut QBismus geht es im Quantenzustand nicht einmal um Wissen, sondern nur noch um Überzeugungen darüber, wie Messungen ausgehen.

Dahinter steht ein subjektives Verständnis von Wahrscheinlichkeit: Wie wahrscheinlich etwas ist – etwa der mögliche Ausgang einer Messung –, das bemisst sich daran, was der Beobachter vorher auf diesen oder jenen Ausgang zu wetten bereit war. Seine Beobachtungen sind dann Aktualisierungen seiner Erwartungen.

Im QBismus lösen sich viele Paradoxa der Quantenmechanik auf, etwa jenes, das einem in dem Gedankenexperiment mirt “Wigners Freund“ (siehe Hauptartikel) begegnet.Trotzdem ist auch qbistische Physik eine exakte Naturwissenschaft, denn sie folgt klaren Regeln für Vorhersage und Aktualisierung von Wahrscheinlichkei-ten. Man muss sich nur daran gewöhnen, dass auch Wahrscheinlichkeitswerte von null oder 100 Prozent nur Überzeugungen darstellen.

 

Nota. - Auch diesmal schicke ich voraus: Ich bin kein Physiker, nicht einmal Natur-wissenschaftler. Meine skeptischen Anmerkungen sind immer nur die eines geistes-wissenschaftlich belehrten Laien.

Und so kommentiere ich auch heute: Als rigoroser Adept der Transzendentalphilo-sophie neige ich arglos den 'epistemischen' Deutungen zu; sehe sie aber nicht nur der 'Kopenhagener Deutung' verwandt, sondern auch und noch enger dem soge-nannten QBismus, von dem ich freilich hier erstmals höre und noch nichts nach-denken konnte.

Vorläufig nur dies: Was physikalisch als eine null- oder hundertprozentige Wahr-scheinlichkeit ist, ist in wissenslogischer Hinsicht nichts als eine subjektive, wenn auch psychologisch naheliegende, ansonsten aber gleich-gültige Vorstellung.

Alle drei behaupten nicht, Einsichten ins Wesen der Dinge  in der Welt zu geben, sondern be-scheiden sich mit Überlegungen darüber, wie wir unser Wissen erstellen
JE 

 

Es riecht nach was.

aus spektrum.de,  14. 10. 2024                                                                          zu Jochen Ebmeiers Realien Wahrn...