Samstag, 27. April 2024

Vernunft ist kein goldener Mittelweg, sondern die ganz scharfe Kante.

                                                                            zu öffentliche Angelegenheien

36 Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören, denn du vermagst nicht ein einziges Haar schwarz oder weiß zu machen. 37 Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.
  
15 Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! 16 Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

Das Missverständnis, Vernunft sei nicht nur trocken, sondern auch lau und lang-weilig, kommt daher, dass sie eines Tages als Gegnerin des Glaubens auftrat. Da hatten es die buchstabenfrommen Pharisäer auf einmal leicht: Mutter aller Fana-tismen sei die biblische Offenbarung - und der Dreißigjährige Krieg, der Europa erst zu dem gemacht hat, was es heute ist, gab davon ein schreckliches Zeugnis. 
 
Glauben mag jeder, was er mag, und mit allem Eifer, den er dafür übrig hat; doch wenn die Offenbarung fortfiel, gab es kein Maß mehr.

Man musste sich also einigen.

Da gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten: den Schacher, den die Pharisäer Konsen-sus nennen, und der scharfe Schluss aus geprüften Dingen. Vernunft ist nur das letz-tere, das erstere ist der goldene Mittelweg oder auch Eine Hand wäscht die andre.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blog-Archiv

Pausen sind gut und nötig; der Pausenhof ist ein Übel.

                                                          aus Levana, oder Erziehlehre Die Schule ist ein Ort, der Kinder in einer so ...