Samstag, 29. Juli 2023

Es wird Zeit.

 nach El Lissitzky                                                                                     zu öffentliche Angelegenheiten

Die Zukunft der Bundesrepublik hängt davon ab, ob und wie bald die deutsche Politik die Neugruppierung einer scharfen Mitte gelingt. Wenn nicht, kann Deutschland nicht wieder zur Führungskraft in Europa werden, das dann auf Dauer zwischen China und den USA zerrieben wird.



Dass die CDU bei einer solchen Umgruppierung als Partei keine Rolle spielen wird, wenn sie den Untoten zu ihrem Vorsitzenden macht - oder richtiger: zeigt, dass sie's gar nicht will -, habe ich gesagt, als er gerade erst aus der Versenkung auferstanden war. Wenn aber die drei, vier politischen Talente, um nicht Kräfte zu sagen, die es dort noch gibt, nicht den Ab-sprung schaffen, bevor der Kladderadatsch sie mitreißt, wird sie gar nicht kommen.

Jedenfalls nicht in jener wenigstens halbwegs überschaubaren Weise, dass sich in einem Pro-zess von Abspaltungen und Vereinigungen mehr oder minder große bestehenden Richtun-gen nach neuen Grenzlinien umsortieren. Sondern, wenn's überhaupt noch möglich werden soll, als ein Neubeginn von der Pike auf. Das hätte auch sein Gutes. Ein Prozess der Neu-aufstellung erfordert viel personale Taktik und ideelle Diplomatie und möchte sich am Ende als mühseliger erweisen als ein Aufbau ab ovo, dessen Protagonisten kein Blatt vor den Mund und auch sonst keine Rücksicht zu nehmen bräuchten. Und die schließlich unver-meidlichen Klärungen geschähen als Bedingung vorneweg und nicht erst gegen Ende; und womöglich immer wieder neu.

Der aufhaltsame Aufstieg der AfD mag eine Lehre sein. Ein paar nicht mehr ganz namen-lose Privatleute ohne parteipolitische Vergangenheit haben sich zusammengefunden unter einer einzigen und nicht einmal sehr sinnreichen Parole: Nein zum Euro. Das reichte nicht aus, sie waren nicht Mitte, sondern irgendwo rechts davon, und aus der ursprünglichen Pro-fessorenpartei wurde ein Sauhaufen ungebildeter Krakeeler, wo sie einander an antiintellek-tuellem Ressentiment überbieten und wo es rechts gar kein Halten gibt.

Ein Glück nur, dass es innen auch kein Halten gibt. Neben profilierten Richtungen werden sie nicht lange beieinander bleiben.

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