Donnerstag, 1. Juni 2023

Top down, Bottom up oder aus der Mitte heraus?

                                                                                                 zu  Jochen Ebmeiers Realien

Kommentar zu "Quantengravitation".

Irre ich mich: Bin ich wieder bei meinem derzeitige Lieblingsthema - der Unterscheidung zwischen Begreifen und Vorstellen? Unser Gehirn hat sich in unserer irdischen Mesosphäre entwickelt, und von allem, was darin vorkommt, können wir uns darum recht oder schlecht 'ein Bild machen'. Von vielem davon - oder allem, wie es uns scheint - können wir uns einen Begriff machen. All unsere Begriffe bestimmen sich untereinander gegenseitig, min-destens virtuell, und Zweck der Wissenschaft ist es, diese wechselseitige Bestimmung als Naturgesetze zu kodifizieren. 

Das ist ein unablässig vor sich gehender Prozess, und wir können ihm gelegentlich spekula-tiv vorgreifen und mit den abstrakten Begriffen operieren, als ob wir uns von ihnen ein Bild machen und uns unter ihnen etwas vorstellen könnten. Unsere Operationen mögen Ergeb-nisse hervorbringen, von denen wir uns nun erst recht kein Bild mehr machen können und die geradezu absurd wirken, sobald wir es versuchen. 

Allerdings können wir aus diesen Konstruktionen Experimente entwickeln, deren Effekte dann doch wieder in unserer Mesosphäre in Erscheinung treten und messbar sind und als Bestätigung für die Richtigkeit der zugrundeliegenden unanschaulichen Denkoperationen gelten können. Immanent überprüfen können wir sie allerdings nicht.

Bei der sogenannten Künstlichen Intelligenz besteht das vorläufig unlösbare Problem darin, dass ihre Rechenleistung von menschlicher Intelligenz schlicht und einfach nicht 'nachvoll-zogen' werden kann. Im naturwissenschaftlichen, aber gerade auch im gesellschaftlichen Raum können diese Resultate allerdings eine solche Tragweite haben, dass sich alles Experi-mentieren verbietet. Und da man ihre Operationen nicht beobachten und kontrollieren kann, wird befürchtet, dass sie sich selbstständig machen könnten und uns eines Tages alles um die Ohren fliegt.

Die "Quantengravitation" erscheint demgegenüber so abstrakt und überirdisch, dass solche Risiken entfallen. Allerdings bislang auch die Möglichkeit der praktischen Überprüfung im Experiment. Die einzige Gefahr, die von ihr ausgeht, wäre, dass sie soundsoviele Theoreti-sche Physiker um den Verstand bringt.

Wozu sie also überhaupt weiterverfolgen? Um herauszufinden, wie die Dinge an sich beschaffen sind? Die Philosophie hat diese Frage seit knapp zweieinhalb Jahrhunderten aus ihrer Agenda gestrichen. Was würde ...


...wird alsbald fortgesetzt.



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