Dienstag, 6. Juni 2023

KI kann denken, aber nicht vorstellen.

A. Dreher / Pixelio                                                                  zu Philosophierungen                
Künstliche Intelligenz kann Zeichen, die von Menschen mit einer Bedeutung belegt wur-den, zu einander in ein hierarchisch-sinnhaftes, grammatisches Verhältnis setzen. Aber sie kann sich nichts einbilden. Und selbst die Bilder, die sie sieht, muss sie in Zeichensysteme zerlegen. Die Bedeutungen müssen die Menschen, die sie in die Zeichen hineingelegt hat-ten, hinterher wieder herauslesen.

Sie kann sich nichts vorstellen.

Sie kann rechnen, aber kann keine Erfahrungen machen. Erfahrung wird möglich, wo Be-griffe auf Anschauungen stoßen, oder umgekehrt. Aber ohne Anschauung bleiben die Begriffe leer.

Und ohne Begriffe bleiben Anschauungen blind. Das ist ja das ganze Geheimnis mensch-licher Intelligenz: das Übergehen von analog zu digital; das Umsetzen von ästhetisch An-geschautem in logisch-sinnhafte Zeichen und umgekehrt. Nämlich nicht das Ausführen einer aufgegebenen Regel, sondern das selber-umsetzen-Können. Das ist ein schöpferi-scher Akt, das ist Einbilden und Erfinden

Bilden kann man nur, was man schon hat, und finden nur, was man sucht. Erfahren, was etwas bedeutet - anders gibt es keine Vernunft.


Resümee: Künstliche Intelligenz kann mit Symbolen operieren, kann aber nicht symboli-sieren. Kann kombinieren, aber nicht produzieren. Sie kann nicht einmal beurteilen - siehe ChatGPT -, ob ihre Kombinationen was taugen. 


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