Montag, 5. Dezember 2022

Chiaroscuro.

 



Chiaroscuro heißt hell/dunkel, weiter nichts. Der Meister der Schatten war Caravaggio (u.), aber entdeckt hat er sie nicht. In der Renaissance, etwa bei Raffael, Tizian und Leo-nardo (o.), diente Schatten dazu, den Figuren Profil zu geben. Neben Caravaggio wird landläufig Rembrandt gestellt. Doch der unterteilt seine Bilder meist nur in eine hellere und eine dunklere Fläche (m.).  Das gibt ihnen Dramatik, aber darstellerisch bleibt es unfrucht-bar. Zum Kunststück wurde Chiaroscuro allerdings erst von Caravaggio erfunden: um nicht nur das Bild aufzubauen, sondern um dem Raum als dritte Dimension Tiefe zu geben.

Schönheit und Natürlichkeit seien die Merkmale der Renaissance gewesen, hatte Vasari geschrieben. Die Manieristen haben sie bis an ihre Grenzen gestreckt. Caravaggio hat beide nicht nur wiederhergestellt, sondern durch die Ent-Deckung der Räume den Realismus in die Malerei eingeführt.

Die Auflösung der Gegenständlichkeit durch die Verflachung der Perspektive bei Turner markierte dann den Niedergang der nachahmenden und den Beginn der modernen rein-ästhetischen Kunst.

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