
aus derStandard.at, 7. 10. 2025 Zdenìk Sýkoras "Linie Nr. 109" (1993): Das bunte Liniencluster auf
weißem Grund folgt dabei auf Zufallszahlen basierenden Parametern für
Farbe, Breite und Verlauf. zu Geschmackssachen
Eines der "Linien"-Bilder von Zdeněk Sýkora (1920-2011) war passenderweise 2011 in der Wiener U-Bahn zu sehen: Der kaum entwirrbare Knäuel an Linien kündigte auf einem Plakat die Ausstellung Museum der Wünsche im Mumok an. Bereits in den 1960er-Jahren setzte der tschechische Maler den Computer ein, um mit kombi-natorischen Verfahren an Verkehrsnetze oder Stadtpläne erinnernde, komplexe Strukturen zu schaffen.
Ab 1973 konzentrierte er sich ganz auf die Linie, für die er mithilfe eines Mathema-tikers und des Computers vom Zufall bestimmte "Partituren" schuf. Um den syste-matischen Entstehungsprozess zu unterstreichen, bezeichnete er seine Werke mit "Linie" und einer fortlaufenden Nummer, im vorliegenden Fall etwa "Linie Nr. 109" (1993): Das bunte Liniencluster auf weißem Grund folgt dabei auf Zufalls-zahlen basierenden Parametern für Farbe, Breite und Verlauf, wobei der Maler die sich potentiell über das Bild hinaus fortsetzenden Linien mit Acrylfarbe übertrug. ...

Nota. - Die Bildproduktionen einer Maschine sind keine Kunst, weil sie nicht von einem stammt, der etwas konnte: nämlich eine ästhetische Absicht sinnfällig ma-chen. Ein ästhetisches pp. Phänomen können sie dennoch sein: wenn sich einige finden, die es ihnen an sehen. Das gilt allerdings ebenso von der fotografischen Nahaufnahme einer Stinkmorchel.
JE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen